Werth: Pid. Sterl.
Brotzucker 23940
Puderzucker 8750
Thec, schwarzer 1 300
Wollenwaaren. 5 000
Garn . 1200
Von Rußland.
Broad cloth, Zitz, Shoddy, Samo-
30000
wars, Cigaretten 2c.
Zusammen einschl. aller anderen Artikel 97 9077)
Ausfuhr.
Nach Indien.
Werth: Pfd. Sterl.
Teppiche
Baumwolle, rohe. 12 000
Pferddie 1 200
Pistazien .... 1000
Nach Jesd.
Henna ..... 28 000
Opium ... 16200
Nach Konstantinopel.
Teppiche .. 3000
Shawls ... 5 000
Nach verschiedenen Städten Persiens.
Shawmsss 5 000
Wollene Mäntel. 3 000
Wollene Decken 1 200
Kaliiiton 1 000
Zusammen cinschl. aller anderen Artikel 89 058
Von dem größten Theil des Handelsverkehrs
zwischen Bender Abbas und Chorasan wird Kerman
nicht berührt, dieser wählt die längere Straße über
Jesd, sowohl wegen der Aussicht, dort einen Markt
zu finden, als auch weil auf der direkten Straße
kein Schutz zu finden ist. Bahmarabad ist der nächste
Punkt an der Stadt Kerman, der von den Karawanen
berührt wird, und ist daher als Handelsplatz wichtig.
Die direkte Handelsstraße führt über Kerman, Raman
und Tun, sie ist in gutem Zustande und erheblich
kürzer als die andere Straße.
Die Shawl= und Teppichindustrie hat
ihre Produktion in den letzten Jahren verdoppelt,
obgleich im Jahre 1895 der Absatz durch die Un-
ruhen in der Türkei, wo die meisten Shawls und
ein erheblicher Theil der hergestellten Teppiche ver-
kauft werden, zeitweise eine Störung erfahren hat.
Die Kermanshawls wetteifern in Güte mit denen
von Kaschmir, in Europa finden sie keinen Markt,
selbst Kaschmirshawls werden jetzt dort nur selten
gesehen. Die Teppiche von Kerman sind nach An-
sicht von Kennern die feinsten der Welt, ein anderes
*) Darunter für 4300 Pfd. Sterl. Waaren von Jesd
und Schiras.
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versisches Fabrikat wird sie jedenfalls an Güte nicht
übertreffen. Anilinfarben werden nicht verwendet,
einige häßliche Muster hatten eine Zeit lang den
Geschmack ruinirt. Diese Muster sind wieder auf-
gegeben worden und haben sehr schönen anderen
Platz gemacht. Die Teppichweberei ist der einzige
Industriezweig, bei dem fremdes Kapital mit Aus-
sicht auf Gewinn Anlage sinden könnte. Die vor-
zügliche Beschaffenheit der Wolle von Kerman ist
auf die in der Provinz erzeugte Wolle beschränkt;
alle Versuche, die Schafe von Kerman in andere
Provinzen einzuführen, um eine gleich gute Wolle
zu erzielen, sind resultatlos geblieben. Die Löhne
sind selbst für Persien niedrig, und die Bewohner
Kermans erfahren in der Industrie.
Man unterscheidet zwei Arten von Teppichen,
solche, die in Kerman, und solche, die von den
Nomaden angesertigt werden. Die ersteren werden
nach Konstantinopel und anderen Gegenden der
Türkei, hauptsächlich über Tabris, ausgeführt, in
Indien finden nur die von Nomaden hergestellten
Teppiche Absatz. Beide Arten sind sehr viel feiner
als die in Großbritannien unter dem Namen „per-
sische Teppiche“ verkauften Fabrikate.
Infolge der friedlichen Veranlagung der Be-
völkerung und ihres regelmäßigen Verkehrs mit
Indien sind Europäer durchaus nicht unpopulär.
Für die Entwickelung des Handels würde es
von hervorragender Wichtigkeit sein, wenn der Hafen
von Bender Abbas dem Gouverneur von Kerman
unterstellt würde. Eine weitere Verbesserung würde
die Einrichtung einer Postverbindung zwischen Cho-
rasan und Kerman sein; eine Post läufl von Mesched
nach Tun und auch nach Birjand, aber zwischen
Biriand und Kerman besteht keine Postverbindung;
alle Briefe müssen über Mesched, Teheran und Jesd
gehen. Bevor der Postdienst nicht eingerichtet ist,
kann man eine größere Entwickelung des Handels
nicht erwarten. Schließlich wäre noch eine Tele-
graphenlinic von Bender Abbas nach Kerman er-
wünscht.
Trotz des umfangreichen Handelsverkehrs zwischen
der persischen Küste und Chorasan sind nur wenige
Kameele und noch weniger Maulthiere für den Trans-
port vorhanden, dieser wird fast ganz durch Esel
bewirkt. Infolgedessen darf kein Kollo über 80
engl. Pfund wiegen, schwerere Güter müssen un-
bestimmte Zeit auf einen Kameeltransport warten.
Von Banken sind in Kerman die Bank von
Persien und die Firma Itahadia, die überall in
Persien und in der Türkei Agenten hat, vertreten.
Das gesammte Ein= und Ausfuhrgeschäft mit London
und China wird in Bombay durch Perser oder
Hindus abgewickelt; der Handel mit Rußland wird
durch Agenten hauptsächlich in Tabris und Scharud
vermittelt.
Die Detailhändler außerhalb Kermans bezahlen
die Waaren baar oder in Produkten, in der Stadt