gehoben. Der Import erreichte 700 000 bis
800 000 Tons und war bei dauernder Preissteige-
rung größer als je zuvor. Von der Eröffnung des
Westriver für den auswärtigen Verkehr erwartet
man erhebliche Vortheile für die Handelsinteressen
der Kolonie.
Tikker akur.
C. W. Allers: Rund um die Erde. Stuttgart,
Berlin, Leipzig 1899. Union.
Eine prächtige neue Gabe bietet der allseitig
geschätzte, berühmte Zeichner in dem vorliegenden
Werke seinen Verehrern. Ueber Aegypten, Ceylon,
Singapore, Java, Siam, Hongkong und Peking führt
er den Beschauer nach der jüngsten deutschen Er-
werbung Kiautschou, von dort über San Francisco
und New-Vork wieder nach der Heimath. Text und
Bilder sind gleich amüsant und lebendig. Wer die
Pfade, welche der Künstler gewandelt ist, schon aus
eigener Erfahrung kennt, findet hier lauter Bekannte
und Bekanntes in sprechender Aehnlichkeit wieder.
Der Leser, welcher noch nicht so weit in der Welt
herumgekommen ist, bekommt wenigstens ein höchst
lebensvolles Bild von den fremden Zonen und wird
das Buch jedenfalls mit dem Wunsche aus der Hand
legen, persönlich den Spuren des Meisters bald ein-
mal folgen zu können.
O. Canstatt: Das republikanische Brasilien in Ver-
gangenheit und Gegenwart. Mit 66 Abbildungen,
zwei Karten und einem Panorama. Leipzig 1899.
F. Hirt & Sohn.
Der Verfasser, welcher lange als Koloniedirektor
in Brasilien gelebt hat, ist bestrebt, in dem vorlie-
genden umfangreichen Werke ein treues Bild des als
Auswanderungsfeld für Deutschland so wichtigen
Brasiliens zu bieten. Wie besonders betont wird, ist
das Buch nicht dazu bestimmt, leichtherzige Aus-
wanderungslust zu wecken oder Auswanderern nach
Brasilien als Führer zu dienen; es behandelt nicht
einseitig den einen oder den anderen Zweig der viel-
gestaltigen Beziehungen zwischen dem südamerikanischen
Staate und unserem Vaterlande, es bietet vielmehr
dem Kaufmann wie dem Landwirth, dem Fabrikanten
wie dem Reisenden und Gelehrten — kurz jedem
Gebildeten, der sich über Brasilien unterrichten will,
Aufschluß über den geschichtlich und natürlich begrün-
deten Zustand des Landes in seiner Gesammtheit,
wie er sich seit dem Zeitalter der Entdeckungen —
am 23. April 1900 werden 400 Jahre vergangen
sein, seitdem Cabral an Brasiliens Küste landete —
bis auf den heutigen Tag entwickelt hat. In all-
gemein verständlicher Fassung unterrichtet der in
Brasilien wohlbewanderte und mit seiner Aufgabe
vertraute Verfasser über die Beschaffenheit des Landes,
sein Klima, seine Pflanzen= und Thierwelt, seine
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Nutzung in Acker= und Bergbau, seine Besfiedelung,
Gewerbethätigkeit c., über Handel und Verkehr in
jeder Beziehung und Richtung (Münzwesen, Schiff-
fahrt, Post, Bahnen 2c.), über die geistige Kultur,
über Regierung, Verwaltung, Geschichte. Den Schluß
bildet eine kurze Beschreibung der einzelnen Bundes-
staaten, wobei die für uns Deutsche wichtigsten Staaten
Südbrasiliens — Santa Catharina und Rio Grande
do Sul — gebührend berücksichtigt sind. Leben hier
doch gegen 300 000 Deutsche, „die sich kräftig ent-
wickeln und ihr Volksthum inmitten der romanisch
redenden Bevölkerung bewahren“.
Emil Donat: Kreuz und quer durch Südafrika.
Reiseskizzen und Bilder. Mit vielen Illustrationen.
Aarau 1899. Enmil Wirz.
Das hübsch ausgestattete Buch ist die Frucht
einer vor mehreren Jahren ausgeführten Expedition
der längst entschlafenen „Deutsch-westafrikanischen
Kompagnie“ nach Deutsch-Südwestafrika. Der Ver-
fasser nahm an derselben theil, um in der deutschen
Kolonie eine Exportschlächterei einzurichten. Nachdem
das Unternehmen gescheitert war, reiste er zu Lande
nach dem Ngamisee, Betschuana= und später Maschona-
land. Das Gesehene und Erlebte ist in anspruchs-
loser Weise hier geschildert.
A. Engler: Monographien afrikanischer Pflanzen-
Familien und -Gattungen. I. Moraceae, bear-
beitet von A. Engler. II. Melastomataceace,
bearbeitet von E. Gilg. Leipzig 1898. Engelmann.
Die beiden hier vorliegenden prächtig ausge-
statteten Hefte sind der erste Theil eines mit Unter-
stützung der Königlich preußischen Akademie der
Wissenschaften veröffentlichten groß angelegten Werkes.
Es wird dadurch für die Erforschung der afrika-
nischen Flora eine Grundlage von bisher unerreichter
Vollendung geschaffen. Das Werk, dessen Schöpfer
der verdiente Direktor des Königlichen botanischen
Gartens zu Berlin ist, beruht nicht zum wenigsten
auf den Ergebnissen der botanischen Forschung in
unseren Schutzgebieten.
Fritz vom Hoch-Feld: In fremden Landen.
Afrikanische Briefe. Zweiter Theil: Durban.
Kaiserslautern 1898. A. Gotthold.
Der Verfasser, ein deutscher Arzt Dr. Hokamp,
schildert in der Schrift seine Erlebnisse und Eindrücke
in Natal, den Boerenstaaten und an der Delagoabai.
Was das Burch fesselnd und lesenswerth macht, ist
vor Allem die Frische der Darstellung und die
scharfe Beobachtungsgabe des Verfassers.
E. v. Hesse-Wartegg: Schantung und Deutsch-
China. Leipzig 1898. J. J. Weber.
Zu den Büchern von Franzius und Richthofen
über Kiautschou tritt durch die vorliegende Veröffent=
lichung ein neues schönes Prachtwerk. Der viel-
gereiste Verfasser, der erst vor Kurzem seine Fahrten