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Antidysentericum Dr. Schwarz.
Ueber die glänzende Wirkung dieses von der Firma Cl. Lageman, chemische Fabrik, in Erfurt
dargestellten Heilmittels gegen die Dysenterie äulsert sich Herr Dr. med. Gadow, praktischer Arzt in
Postmasburg (Kapkolonie), in einem Briefe vom 24. März 1898, wie folgt:
„Im Jahre 1896 wurden mir nach Kimberley, das ich seit Dezember v. Js. verliels, um als Distriktsarzt
hierher an die Grenze des Beschuanalandes überzusledeln, durch Vermittelung des deutschen Konsulates
Proben des „Antidysentericum Dr. Schwarz“ übersandt. Ieh habe absichtlich 1½ Jahre vergehen
lassen, um wir über den Wert des Mittels nicht nur in meiner Stadtpraxis in Kimberley ein Urteil zu bilden,
sondern dasselbe auch auf meinen Reisen in die Boerenrepubliken und das Beschunanaland, sowie an Bekannten,
denen ich es nach Matabeleland mitgab, zu prüfen. Die weiten Entfernungen hier und die monatelange Dauer
solcher Reisen erklären daher auch die Verzögerung meines versprochenen Berichbts.
Ich habe das „Antidysentericum Dr. Schwarz“ in mehr als hundert Fällen anzuwenden Gelegenheit
Pebodt= von denen etwa 40 ganz akute, mit blutig-eiterigen Entleerungen einhergehende, zum Teil sehr schwere
Fsnenterien waren, 20 subakute oder chronische und der Rest Magendarmkatarrh von Säuglingen und kleinen
Kindern oder chronische Diarrhöen mit zeitweisen Darmblotungen bei Erwachsenen.
Bei weitem die meisten meiner Patienten hatten die Dysenterie nicht in den subtropischen Gegenden
um Kimberley, sondern in nördlicher liegenden tropischen Ländern (Mashona- und Matabeleland, sowie dem
Landstrich am Sambesi) erworben, und ich habe erklärlicherweise auf gerade die Erfolge bel diesen Fällen
ein grölseres Gewicht gelegt. Das „Antidysentericum Dr. Schwarz“ hat sich in diesen natürlich nicht frisch,
sondern — bei den mir erst zugereisten Patienten — in subakutem Stadium in meine Behandlung kommenden
Fällen von so gater und prompter Wirkung erwiesen, dals ich ehrlich behaupten darf, diese Fälle in weit
kürzerer Zeit zur Heilung gebracht zu haben, als es den englischen Kollegen mit anderen Behandlungs-
methoden möglich war. lch habe Narkotika, insbesondere Opium, in keinem einzigen Falle mehr angewendet,
resp. anzuwenden nötig gehabt, da das Mittel selbst in Verbindung mit der beim Gebrauch desselben
empfohlenen Düt, sowie lauwarmen Einwickelungen des Unterleibes die Schmerzen und Prostration in
längstens drei Tagen, meistens schon nach 24 bis 36 Stunden, prompt beseitigt. In akuten Fällen habe ich
die von Dr. Schwarz empfohlene vorhergehende Evakuation des Darmes allerdings nicht mit Ol. Ricini. aber
doch durch grolse Dosen Magnes. sulfaric. vorgenommen, das sich mir hierbei besonders nutzbringend erwies.
Die Magendarmkatarrhe kleiner Kinder wurden durch das „Antidysentericum Dr. Schwarz“ bereits
nach einigen Stunden günstig beeinflafst.
eh halte dafür, dals die hier vorkommenden Dysenterien in überwiegender Mehrzahl mit Malaria-
Infektionen in kausalem Zusammenhang steben, und habe daher in den chronischen Fällen den Gebrauch des
„Antidysentericum Dr. Schwarz“ mit demjenigen des Arseniks, und zwar in Form der zweistündlich bis
dreistündlich zu nehmenden entsprechenden Dosis der Sol. arsenic. Fowleri kombiniert, damit aber auch dann
ausnahmslos schnelle und dauernde Heilung erzielt.
Ich füge abschriftlich den Bericht eines Freundes bei, welchem ich das Mittel auf seine, damals
noch mit Maulesel-Karre bewirkte Reise von Kimberley nach Bulawayo mitgab (Datum 3. März 1897):
„Das „Antidysentericom Dr. Schwarz“ hat mir brillante Dienste geleistet. In Mangwe hatte ich
derartig Dysenterie, dals ich nicht gehen konnte, hatte hier (in Bulawayo) einen Rückfall, der mich zwei Tage
ans Bett fesselte; aber in jedem Falle war innerhalb 48 Stunden merkliche Besserung eingetreten, so dals
ich meiner gewohnten Beschästigung nachgehen konnte.“ ·
Auch hier in meinem neuen Wirkungskreis hat sich das Mittel vorzüglich bewährt, unter anderem
erst jäüngst bei einer Farmersfrau, die in descolatem, hochgradig anämischem Zustand in meine Behandlung
kam, und obgleich gerade einer Familie angehörend, die noch mehr als sonst unsere hiesigen holländischen
Farmer, erst zum Arzt zu schicken pflegt, wenn der Tod schon am Bett steht — mehrmals (da mein Vorrat
an Antidysentericum-Pillen ausgegangen war und sie nur wenige noch hatte erhalten können) um neue Pillen
sandte, da nur diese ihr Erleichterung verschafft hätten.
Ich kann hiernach das „Antidysentericum Dr. Schwarz“ als spezifisch wirkendes Mittel bei tropischen
Dysenterien nur eindringlich empfehlen und habe persönlich alles gethan, dasselbe unter Aerzten und
Apothekern bekannt zu machen. Wie ich aus einem Inserat im „Archiv für Schiffs- und Tropenhygiene“
ersehe. hut sich aus Südafrika ja auch bereits ein anderer deutscher Arzt Dr. v. Menzershausen in Howick
(Natal) günstig über das Mittel ausgesprochen.“
Ferner schreibt Herr Professor G. Scognumiglio in No. 6, 7 und 8, 1897 der „Nuovi rimediü
(Professor V. Meyer) Neapel“:
„ Die Ergebnisse unserer Untersuchungen verdienen unseres Erachtens in ernste Erwägung
gezogen zu werden, denn sie bestätigen nicht nur die günstigen Erfahrungen, welche Hunderte von arzten
aller Weltgegenden mit dem „Antidysentericum Dr. Schwarz“, selbst bei schwersten Fällen von
Dysenterie, gemacht haben, sondern sie geben auch, gestützt auf bakteriologische Forschungen, die Erklärung,
weshalb die Pillen so energisch und geradezu un fehlbar, sogar bei den verzweifeltsten Formen der Dysenterie
wirken. Gerade diese bakteriologischen Untersuchungen beweisen auf das bündigste, dals das „Antidysen--
tericum Dr. Schwaurz“ einen direkten Einfluls auf die Krankheitserreger der Dysenterie übt und ihre Zerstörung
herbei führt. Unsere bakteriologischen Untersuchungen bestätigen also voll und ganz die
klinischen Erfahrungen, und zögern wir deshalb keinen Augenblick, auf Grund der in unserer Klinik,
sowie in unserem Laboratorium erziesten Erfolge, das „Antidysentericum Dr. Schwarz“ als ein Specificum
gegen Dysenterie und einfache Diarrhöen zu erklären.
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