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des Gouverneurs Sir William Maxwell, welcher
auf dem Wege nach England an den Folgen einer
Krankheit, die er sich durch die Strapazen einer
Expedition in das Innere zugezogen hatte, am
14. Dezember 1897 verstarb.
Die Ugandabahbn
ist bis Simba Camp, 240 englische Meilen von
Kilindini, fertiggestellt. Die Ingenieure hoffen, im
März Nairobe (acht bis zehn Meilen von Kikuyu)
zu erreichen. Die Regenzeit soll den Bahnkörper
streckenweise beschädigt haben.
Britische Salomons-Inseln.“)
Aus dem Bericht des Residenten der britischen
Salomons-Inseln für das Jahr 1897 und das erste
Vierteljahr 1898 bieten die nachstehenden Mit-
theilungen allgemeineres Interesse:
Der Handel in Kopra und Elfenbeinnüssen, den
hauptsächlichsten Ausfuhrprodukten des Protektorats,
hat sich im Berichtsjahre leidlich günstig gestaltet,
trotzdem die Preise dieser Artikel im März 1898 so
gering waren, daß sie die Fracht nach Sydney nicht
verlohnten.
Es wurden ausgeführt:
Kopra Elfenbeinnüsse
1895 1200 Tonnen 586 Tonnen
1896 . . 1383 - 600 -
1. Januar 1897 bis
1. März 1898 168898 580
Außerdem wurden 3149 Psund Schildkrötenschalen
exportirt, gegen 1379 Pfund im Vorjahre und
891 Pfund im Jahre 1895.
Trotz fortgesetzter Bemühungen ist es noch nicht
gelungen, einen werthvollen Gummi gebenden Baum
im Protektorat aufzufinden. Das bisher dort ge-
wonnene Produkt, im Handel „Potatoe zZutta“ ge-
nannt, hat nur geringen Werth.
Die Kokosnuß= und Kaffeeplantagen zeigen guten
Fortgang. Zu den bereits bestehenden Plantagen ist
eine neue Kokosnußpflanzung hinzugekommen.
Auf eine Nachricht von dem Funde von Edel-
metallen im Protektorat war unter Aufwand erheb-
licher Kosten eine Expedition zum Prospektiren aus
San Francisco herübergekommen. Der Erfolg der-
selben war aber äußerst gering. Der Verbreiter der
falschen Nachricht wollte behaupten, die Metalle
müßten in einer Erdspalte versunken sein.
Auf der im Jahre 1896 zur Errichtung einer
Gouvernementsstation erworbenen Insel Tulagi wur-
den die nöthigen Baulichkeiten aufgeführt, was bei
der Häufigkeit der Fieberanfälle, unter denen Jeder
zu leiden hatte, keine leichte Arbeit war.
Val. Kol. Bl. 1897 S. 72), 1898 S. S02.
verordnung überden verkauf von Spirituosen in Lansidar.
Unter dem 23. November 1898 hat der Kaiserlich
deutsche Konsul in Sansibar eine Verordnung über
den Verkauf von Spirituosen in seinem Amtsbezirke
erlassen, wonach dieser Verkauf nur auf Grund einer
von der zuständigen Behörde gelösten Licenz erlaubt
ist, die jährlich zu erneuern ist.
Derschiedene Wittheilungen.
ATod des Oderamtmanns nitze in Windhoek.
Am 18. November v. Is. ist zu Klein-Windhoek,
wie wir dem „Windhoeker Anzeiger“ entnehmen,
Herr Oberamtmann Nitze im Alter von 65 Jahren
gestorben. Er war einer der ältesten Ansiedler im
Schutzgebiete. Bereits mit dem ersten im Juli 1892
von der Deutschen Kolonialgesellschaft nach Südwest-
afrika beförderten Dampfer „Agnes“ kam er heraus
und ließ sich in Klein-Windhoek nieder, wo ihm das
alte Missionshaus mit dem dazu gehörigen Garten
überwiesen wurde. Mit unermüdlichem Fleiß wid-
mete Herr Oberamtmann Nitze sich der Bewirth-
schaftung des Gartens, und es war bewundernswerth,
wie der alte Herr noch bis zuletzt die schweren
Gartenarbeiten persönlich verrichtete. Sein Garten
war denn auch, wie der älteste, so auch wohl der
schönste in Klein-Windhoek. Besondere Freude be-
reiteten Herrn Oberamtmann Nitze seine Weinanpflau-
zungen; er hatte selbstgezogenen Wein bereits ge-
keltert und in diesem Jahre eine Anzahl Flaschen an
das kolonialwirthschaftliche Komitee nach Berlin zur
Probe gesandt. Mit berechtigtem Stolz zeigte er
dem Besucher namentlich auch seine Spargelbeete,
von denen er in diesem Jahre die erste Ernte ge-
macht hatte. Für seine rastlose Arbeit hatte Herr
Oberamtmann Nitze auch die Genugthuung, die Er-
tragsfähigkeit seines Gartens von Jahr zu Jahr sich
steigern zu sehen. Wenn sein Grundstück auch infolge
des Wasserreichthums darauf besonders günstig gelegen
war, so hätte diese Steigerung der Ertragsfähigkeit
ohne die unermüdliche Arbeit des Besitzers doch nie
eintreten können, und so kann der Verewigte allen
Ansiedlern im Schutzgebiete als Vorbild und sein
Erfolg ihnen als Ansporn dienen! Friede seiner
Asche! Ehre seinem Andenken!
Erlebnisse einer Straßenlokomotive.
Unter dem Titel: „Erlebnisse einer Straßen-
lokomotive" hat der Oberleutnant à la snite
der Kaiserlichen Schutztruppe für Südwestafrika
Troost in einer kleinen als Manuskript gedruckten
Schrift eine Schilderung der Erfahrungen gegeben,
welche er mit seiner 1896 nach Swakopmund ge-
schafften Straßenlokomotive gemacht hat.
Bekanntlich, erzählt er, stießen die Transporte
mittelst Ochsenwagen in der etwa 100 km breiten
Küstenwüste auf die fabelhaftesten Schwierigkeiten
und Mühseligkeiten. Sieben, acht Tage bekamen die
bedauernswerthen Zugochsen so gut wie nichts zu