Deutsch-Ostafrika für 11 283 Mk. ausgeführt wurden.
Letzteres ist immerhin ein erfreulicher Fortschritt
gegen das Vorjahr mit einem Export von nur 2520 Mk.
Andererseits läßt sich die Erdnußausfuhr unserer
Schutzgebiete schon in wenigen Jahren haben, wenn
das Bedürfniß in Deutschland steigt. Passendes Land
und geeignete klimatische Bedingungen sind für Anbau
im. Großen vorhanden. Die Entwickelung des Erdnuß-
exportes im nichtdeutschen Westafrika stellt uns jeden-
falls die Möglichkeit der Hebung dieses Handels-
artikels klar vor Augen, und ich möchte deshalb diese
Ausführungen mit einigen Zahlen beschließen, die ich
der im Drucke befindlichen Neuauflage von Semmlers
Tropischer Agrikultur, Bd. II, entnehme.
Es betrug die Erdnußausfuhr in Kilogramm von
1837 Anfang der 80 er Senegambien
Gambia 670 000 13—15000000 1897
1858 Mitte der 80er 74000 000
Sierra Leone 1 764 000 etwa 25 000 000
1840 Gegenwärtig
Südl.Gebiete
am Golfvon
Guinea. .. 1200 etwa 10000 000
Da die klimatischen Verhältnisse des erwähnten
Gebiets nicht wesentlich von denjenigen Togos ver-
schieden sind, und Togo eine mindestens ebenso fleißige,
dichte und im Landbau bewanderte Bevölkerung be-
sitzt, so würde, nach den angeführten Zahlen zu
urtheilen, selbst in dem Falle, daß sich in Deutsch-
Ostafrika der Sesam dauernd besser bewähren würde,
allein schon das Togo-Gebiet genügen, um jeden
Reichsangehörigen mit der nöthigen Menge „Deutschen
Salatöles“ zu versorgen.
Titterakur.
Von der Nautischen Abtheilung des Reichs-
Marine-Amts sind folgende Karten herausgegeben
worden:
1. Die Langemak-Bucht, Kaiser Wilhelmsland,
Maßstab 1: 10 000, Aufnahme S. M. S.
-Möwe“ 1898. Preis 60 Pfg.
2. Lüderitzbucht, Südwestafrika, Maßstab 1:12500,
Aufnahme S. M. S. „Wolf“ 1898. Preis 1 Mk.
Beide Karten sind durch Dietrich Reimer,
Berlin, Wilhelmstraße 29, zu beziehen.
Nummer 21 des LXXV. Bandes des „Globus“
bringt eine lehrreiche Uebersicht der Entwickelung
Togos in dem Jahre 1897/98 aus der Feder
H. Seidels.
Eduard Graf Wickenburg: Wanderungen in
Ostafrika.
Karten. Wien 1899. Gerold & Co.
Der weit in der Welt herumgekommene Ver-
fasser hat zu Forschungs= und Jagdzwecken während schwierig war der Marsch durch Tibet.
415
Mit vielen Illustrationen und drei
schungen behält Professor Freiherr v. Richthofen
—
liche Abessynien, das Somaliland und das britische
Ostafrika ausgeführt. Er schildert das dabei Gesehene
sehr eingehend und liefert mancherlei werthvolle Bei-
träge zur Kenntniß der Beschaffenheit jener Gebiecte.
Für den Deutschen von besonderem Interesse sind
die Erlebnisse des Verfassers auf der deutschen Station
Moschi am Kilimandjaro, von der er den besten Ein-
druck gewonnen hat. Der englischen Eisenbahn von
Mombas, welche Graf Wickenburg benutzt hat,
werden leider nur zwei Seiten gewidmet. Es scheint
nach seiner Erzählung mit dem Betriebe auf der
Bahn noch ctwas zu hapern, und Unfälle aller Art
scheinen nicht gerade selten zu sein. Das Buch dürfte
besonders in Deutsch-Ostafrika lebhaftes Interesse
finden.
Archiv für Schiffs= und Tropenhygiene,
herausgegeben von Dr. C. Mense. Band III.
Heft 3 bringt u. A. folgende Aufsätze: Dr. Erni:
Krankenfürsorge in Niederländisch-Indien. Berichte
über Schwarzwasserfieber in Indien und Neu-Gninea,
herausgegeben von I)r. Mense. Dr. Diesing:
Epidemischer Katarrh in Neu-Guinea.
Im Verlage der Missionsbuchhandlung zu Basel
sind soeben in zweiter Auflage erschienen die lehr-
reiche Schrift von P. Steiner: „Saat und Ernte
der Baseler Mission auf der Goldküste“ und „Uganda,
das Evangelium an den Ufern des Victoria-Nyansa".
Neu herausgekommen ist: S. Limbach: An der
Westküste Indiens. Ein Gang durch die Geschichte
und das Arbeitsgebiet der Baseler Mission.
—. —
Sven Hedin: Durch Asiens Wüsten. Drei Jahre
auf neuen Wegen in Pamir, Lop-nor, Tibet und
China. Zwei Bände. Mit 255 Abbildungen,
4 Chromotafeln und 7 Karten. Leipzig 1899.
F. A. Brockhaus.
Der Verfasser, ein geborener Schwede, hat wäh-
rend der Jahre 1894 bis 1897 dem mittleren Asien
seine Arbeitskraft und sein Wissen gewidmet. Von
Turkestan über den Pamir, durch die Wüste Gobi
hat er die Eisgebirge des innersten Asien besucht und
ist über Tibet nach Peking gelangt. Die an Ge-
fahren und Strapazen reiche Reise, deren Kosten der
König von Schweden und dortige reiche und angesehene
Leute aufgebracht haben, ist von großem Erfolg gewesen.
Der Reisende hat ungeahnte Aufklärungen, besonders
auf geographischem Gebiete, gefunden. Er entdeckte z. B.
zwei untergegangene, einst volkreiche Städte, die seit
mehr als 1000 Jahren unter der schützenden Decke
des Sandes der innerasiatischen Wüste liegen. Es
gelang ihm ferner, das geographische Räthsel der Lage
des Lop= nor-Sees zu lösen. Nach Hedins For-
Recht gegen den Russen Prschewalskij. Besonders
55 Tage
der Jahre 1897 und 1898 eine Reise in das süd= lang mußte sich Hedin durch eine menschenleere