Full text: Deutsches Kolonialblatt. X. Jahrgang, 1899. (10)

Bau einer Linie von M'Toa am Tanganyika nach 
Stanleyville an den Kongofällen begonnen. 
Basutoland. 
Dem als Parlamentsvorlage veröffentlichten Jahres- 
berichte über Basutoland für das Jahr 1897/98 
(Colonial Reports Annual Nr. 255) entnehmen wir 
Folgendes über die Entwickelung der Kolonie: 
Die Gesammteinnahmen des letzten Verwaltungs- 
jahres betrugen 46 555 2, wovon 23 438 & (im 
Vorjahre 22 810 ) auf die Hüttensteuer entfallen. 
Diese letztere wurde für 45 236 Hütten entrichtet. 
Der Werth der eingeführten zollpflichtigen Waaren 
ist von 135 560 L auf 100 280 4 zurückgegangen. 
Von diesem Betrage kommen 48 690 auf die Kap- 
kolonie, 51 584 c auf den Oranje-Freistaat. 
Der Werth der Ausfuhr ist immer noch hinter 
dem Jahre 1895, in welchem derselbe 139 495 # 
betrug, zurückgeblieben, hat sich jedoch von 124 911 e. 
des Jahres 1896/97 im letzten Jahre (bis 30. Juni 
1898) auf 138 499 2 gehoben. 
Die Verheerungen, welche die Ninderpest ange- 
richtet hat, ergeben sich aus einem Vergleiche der 
Zahlen der ausgeführten Rinder. Diese Zahl belief 
sich in dem Jahre vom 1. Jannar 1895 bis 31. De- 
zember 1895 auf 427 Stück, ist in dem mit dem 
30. Juni 1897 schließenden Verwaltungsjahre auf 
227 Stück zurückgegangen und im letzten Jahre 
wieder auf 711 Stück gestiegen. 
Die inneren Zwistigkeiten haben zum Schaden 
des Landes angedauert. Der frühere Oberhäuptling 
Masupha wurde von dem ihn im englischen Auftrage 
angreifenden Lerothodi geschlagen. Letzterer wird 
jedoch den Engländern nun selbst zu mächtig, so daß 
sie wicder ihm gegenüber nach einem „Gegengewicht" 
suchen. 
Die große Dürre führte zu einem beklagens- 
werthen Ergebniß der Ernte. Der Weizen ist voll- 
ständig verdorben. 
Bei der Rinderpest hat die Gallenimpfung sehr 
günstig gewirkt. 
Für den energischen Charakter der Eingeborenen 
und ihr Streben, Geld zu verdienen, ist der Umstand 
bezeichnend, daß über drei Fünftel der männlichen 
Bevölkerung nach Erwerb außer Landes gehen. 
Die Erziehung des Volkes macht unter der Hand 
der verschiedenen Missionsgesellschaften stete Fortschritte. 
Die anhaltende Dürre, mit welcher sich ein 
Mangel an Wasser verband, die Verunreinigung der 
Brunnen durch die verwesenden Kadaver des unter 
der Pest gefallenen Rindviehs, die derselben Ursache 
entspringende Verseuchung der Luft, die natürlicher- 
weise eingeschränkte Ernährung: Alles dies hatte 
einen ausnahmsweise ungünstigen Gesundheitszustand 
zur Folge. Insbesondere hat ein typhusartiges 
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ber 1897 und Januar 1898 mit großer Heftigkeit 
auftrat, seitdem aber wieder allmählich abnahm, 
zahlreiche Opfer gefordert. 
Verschirdene Wittheilungen. 
Forschungsreise des Dr. Giesenhagen. 
Der Kustos am Königlichen botanischen Garten und 
Privatdozent Dr. Giesenhagen in München, welchem 
ein Stipendium zu Studienzwecken im botanischen 
Garten zu Buitenzorg (Java) verliehen worden ist, 
tritt demnächst seine Reise dahin an. 
Deutsche Kolonialer zeugnisse. 
Das rührige deutsche Kolonialhaus Bruno 
Antelmann in Berlin (Jerusalemerstraße 28 und 
Schillstraße 16) hat ein neues Verzeichniß seiner den 
deutschen Schutzgebicten entstammenden Erzeugnisse 
veröffentlicht. Besonders bemerkenswerth für die 
Reisezeit dürften die Kolapräparate sein, deren Kola- 
gehalt bei Strapazen gegen Hunger und Durst er- 
frischend und belebend wirken: Kolawein und Kola- 
liköre in Reisefläschhhen mit Patentverschluß zu 
Mk. 0,75, Kolapastillen in Springdeckeldosen zu 
Mk. 1,00, Kolaschokoladen in kleinen Mundtäfelchen, 
das Pfund zu Mk. 2,80, Kolakakes in ½ Pfunddosen 
zu Mk. 1,25. Daneben sind als Geschenkneuheiten 
zu neunen: Geschenkkörbchen, gefüllt mit kolonialen 
Konfitüren, Kolawein und -likör, Kolapralinen von 
Mk. 2,00 an, Elfenbein= und Muschelnippes, Porte- 
monnaies, Necessaires aus Rohmaterial der deutschen 
Kolonien (Schlangenhaut, Erdechsenhant, Krokodil) 
und für Herren Kiantschoun-Cigaretten in Packungen 
von 10 und 25 Stück von Mk. O,20 bis Mk. 0,75, 
Spazierstöcke, Reitgerten und dergleichen sowie inter- 
essante Reiselitteratur. 
Elfenbeinmarkt in Antwerpen. 
Auf dem Antwerpener Elfenbeinmarkt am 31. 
Januar d. Is. wurden angeboten und gekauft ins- 
gesammt 138 550 Pfd. (engl.) Elfenbein gegenüber 
125’761 Pfd. in 1898, 131 656 Pfd. 1897 und 
145 062 Pfd. 1896. Die Preise sticgen um 10 
bis 20 Cents per Kilogramm für Zähne jeden Ge- 
wichts, für außerordentlich gute sogar bis zu 38 Cents. 
Der vorhandene Vorrath stieg auf 181 074 Pffd. 
gegen 81 750 Pfd. im Jahre 1898 und 268 520 
im Jahre 1896. 
  
Fieber, welches in den Monaten November, Dezem-
	        
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