Zur Linderung der Hungersnoth in Usambara
hat die dort thätige englische Universitätenmission
durch Sammlungen einen Betrag von 3000 Pfund
Sterling aufgebracht. („Central-Africa“.)
Missionar Cleve und Frau von der evangelischen
Missionsgesellschaft für Deutsch -Ostafrika sind von
einem Heimathsurlaub nach dem Schutzgebicte wieder
zurückgekehrt.
Der Missionar Bleicken von der Evangelisch-
Lutherischen Missionsgesellschaft zu Leipzig hat sich
krankheitshalber von seinem Posten in Moschi nach
Deutschland begeben.
Am 24. Mai beging die Leipziger Missions-
gesellschaft ihre Jubelfeier, bei der Missionsdirektor
v. Schwarz den Bericht erstattete. Die Zahl der
Missionsschulen war von 211 auf 221 gestiegen, die
der Schüler und Schülerinnen betrug 6700. Die
Arbeitsschule wird im August ihr 25 jähriges Bestehen
feiern. Die Ausgaben beliefen sich auf 464 000 Mk.,
von denen 13 000 Mk. noch ungedeckt sind.
P. Paul Sucker von der Pallottiner Mission
ist am 12. April in Kamerun dem Schwarzwasser-
fieber erlegen.
Die Mission vom heiligen Herzen Jesu in Neu-
Pommern hat eine neue, von dem P. Fromm ge-
leitete Missionsstation in Rakunei, landeinwärts von
Malagunan (Gazelle-Halbinsel), gegründet.
In -Kreuz und Schwert“ lesen wir über die
Trappisten-Missionsstation Neu-Köln in Deutsch-
Ostafrika (vergl. Kol. Bl. S. 410) Folgendes:
Die letzten Nachrichten aus Neu-Köln lauten
ziemlich günstig. Vor Allem hat sich der Gesund-
heitszustand unserer Patres und Brüder, Gott sei
Dank, bedeutend gebessert. Mit Ausnahme eines
einzigen, der sich ob seines schon ziemlich vorgerückten
Alters, wie es scheint, an das dortige Klima nicht
mehr recht gewöhnen kann, sind die übrigen jetzt
meistens frei von Fieber. Sie haben sich jetzt so
ziemlich eingewöhnt, besitzen bessere Wohnungen und
wissen sich nun auch gegen die schädlichen Einflüsse
der dortigen schroffen Temperaturwechsel besser zu
schützen als anfangs. Ueberdies haben sie seit einigen
Monaten an P. Ansgar, der sich in früheren Jahren
beim sel. Prälaten Kneipp in Wörishofen gediegene
Kenntnisse in der Naturheilmethode erworben, eine
höchst willkommene Hülfe erhalten. Auch die Schwarzen
wenden sich fleißig an ihn.
Was die Anpflanzungen betrifft, so legen die
Brüder in jüngster Zeit das Hauptgewicht auf eine
kleine Kaffeeplantage. Einige hundert Bäumchen,
welche sie durch gütige Vermittelung der benachbarten
landwirthschaftlichen Versuchsstation Kwai erhielten,
haben sie bereits gepflanzt.
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Dasselbe Blatt veröffentlicht folgenden Brief des
P. van der Burgt über die wiedererstandene
Mission St. Antonius in Urundi:
„Mugera, Mitte Urundi, 11. Februar.
Am 19. Januar schrieb ich Ihnen aus Uschirombo,
daß wir im Begriffe ständen, die Mission St. Anto-
nius wieder herzustellen, wenn auch an anderem Orte.
Gott sei Dank! Die Absicht ist zur That geworden.
Heute um 11 Uhr trafen wir hier ein, und die
Mission kann als wiedererstanden betrachtet werden,
denn der Ort hier erscheint uns dazu überaus ge-
eignet. Die Bevölkerung ist dicht, die Lage hoch,
gesund, trocken, fast kühl, fieberfrei, mit weiter Fern-
sicht. Die Mission soll auf der südlichen Spitze des
Berges Mugera liegen, eine Stunde vom Zusammen-
fluß des Luvironza mit dem Ruvuvu, 20 Minuten
vom Flusse Luvironza gegenüber dem Kisagaraberge.
Nach Nordost dehnt sich ein weites Thal mit kleinen
Hügeln aus, stark bevölkert, über das Thal hinüber
erblict man den Berg Kihinga und den Mowesiz;
nach Süden und Südwesten sehen wir den Lauf des
Ruvuvu in seinen vielfachen Windungen sowie die
Berge von Uyogoma und Süd-Urundi.“
Der im vergangenen Jahre nach Urambo (Deutsch-
Ostafrika) entsandte Missionar Stern von der Mission
der Brüdergemeinde giebt von der Einrichtung der
Militärstation Kilimatinde, wie er dieselbe bei seiner
vorjährigen Durchreise vorfand, folgende, in dem
„Missionsblatt der Brüdergemeinde“ veröffentlichte
Schilderung: -
In 10 Tagen wurde Kilimatinde von Mpwapw
aus erreicht. Kurz zuvor war man durch einen von
abgelagertem Salz überall weiß schimmernden Land-
strich gewandert, auf dem die Sonnenstrahlen glühend
ruhten, so daß das Augenlicht durch geschwärzte
Brillen geschützt werden mußte. Wie wohl that nun
die frische Quelle an der Lehne des Citadellenhügels
in Kilimatinde, welche von der Regierung gefaßt und
ummauert ist! Wie wohl vor Allem die drei Ruhe-
tage in der kaiserlichen Boma, dem einfachen und
doch so großartigen Häuserviereck auf der Höhe des
steilen Berges, der in 20 Minuten erklommen werden
muß. Tagereisen weit sind die weißen Mauerwände
durchs Land hin sichtbar. Tritt man durch das.
Hofthor ein und hat die Zugbrücke überschritten, so
steht man rechts vor der thurmartigen Wohnung des
Stationschefs Grawert und links vor dem zwei-
stöckigen Gebäude. Mitten im Hof erhebt sich ein
Gebäude, das die Arzt= und Zahlmeisterwohnung ent-
hält, dahinter cin zweites, das Heim der Unteroffiziere
und Mannschaften. Herr Grawert gewährte seinen
Gästen freundlichen Einblick in alle baulichen und
Gartenanlagen der Station. Das in die Erde ein-
gemauerte Pulvermagazin, vor dem trotz doppelter
Thüre und Zaun nachts ein schwarzer Posten Wache
hält, weckte besonderes Interesse, auch der neue aus
Stein gemauerte Viehstall, nicht minder aber die
schönen Kulturerfolge, die der Chef in seinem neu