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liegt etwa 50 cm über dem gewachsenen Boden. Die
Wände werden durch leichte Holzwände gebildet, die
nur etwa 2 m hoch sind, so daß die Luft oberhalb
freien Durchgang findet. Desgleichen wird der un-
tere, etwa 40 cm hohe, aufklappbare Theil dieser
Wände meist offen ge-
halten, wodurch die
Reinigung des Nau-
mes sehr erleichtert ist.
Außerdem gewähren
Fenster an gewissen
Stellen erhöhte Licht-
zufuhr. Was ich an
sonst mehizinischen
Bauten angetroffen
habe, brachte wenig
Neues oder von den
heimathlichen Emrich-
tungen Adweichendes.
Die Lepra-Kranken-
häuser waren wie ge-
wöhnlich. Nur die
Quarantäne-Anla-
gen auf Ceylon ver-
dienen eine ganz be-
sondere Aufmerksamkeit. Außer einem System von zahl-
reichen Quarantänestationen im Norden Ceylons, mithin
an dem Hauptzufuhrwege für Plantagenarbeiter, von
denen in erster Linie die Gefahr einer Einschleppung
ansteckender Krankheiten droht, ist es der Hafen
Colombo selbst, der mit seinem massenhaften Fremden=
verkehr dem Bedürfniß einer umfangreichen Quaran-
tänestation gerecht werden mußte. Durch ein be-
sonderes Eisenbahngeleise mit besonderen Wagen
unmittelbar vom Hafen erreichbar, bietet diese Station
Rajama das Bild einer mustergültigen Anlage. Diese
Beobachtungsstation zerfällt in fünf, etwa in Ab-
ständen von 1000 m angelegte Lager (Camps) und
ein Krankenhaus in der Mitte derselben. Jedes Lager,
von Stacheldrahtzaun eingefriedigt, besteht aus vier
zur Aufnahme von 100 Leuten bestimmten Baracken
und den nöthigen Bädern und Aborten. Alle Anlagen
sind zunächst in der Eile provisorisch aus Holz und
Palmblättern hergestellt und werden nacheinander
massiv ausgebaut. Solche endgültig ausgebaute Ba-
racken bestehen aus einer leichten Eisenkonstruktion
auf Grundpfeilern. Die Wände werden mit Bambus-
und Strohmatten ausgesetzt, das Dach bleibt Stroh-
und Palmdach. Der Fußboden besteht aus einzelnen
größeren Holztafeln, die auf gemauerten Fußboden-
pfeilerchen auflagern. Bei der Desinfektion wird das
brennbare Material verbrannt, während das Eisen-
gerippe stehen bleibt, um aufs Neue mit seiner ein-
fachen Hülle bekleidet zu werden. Es erhellt, daß
diese Anlagen die größtmögliche Bewegungsfreiheit
zulassen und eine vollkommene Isolirung gewährleisten.
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lagen können durch Indiens Beispiel hier nicht ver-
bessert werden. Die Gefängnisse waren unter An-
lehnung an die heimischen Grundrißformen angelegt,
mustergültig war das in Kandy gehalten. Auffallend
ist auch hier, daß kein Unterschied zwischen euro-
päischen und einheimischen Gefangenen gemacht wird,
beide sitzen in der übrigens lustigen, trockenen, hellen
Zelle, die nach Art der Raubthierkäsige nur durch
schwedische Gardinen abgeschlossen ist. Die Masse
der Eingeborenen wird allerdings in großen Sammel-
räumen gehalten. Sie führen ein ganz beschauliches
Dasein und werden durch handwerksmäßige Be-
schäftigung für ihr späteres Leben ausgebildet. Die
körperliche Ausbildung steht auch bei ihnen im
Vordergrund und hat zu ganz erfinderischen Ein-
richtungen geführt, wie der Wassertretmühle in Ver-
bindung mit Mörtelbereitung, oder der Marschaus-
bildung am umlaufenden Seil unter Gepäckbelastung,
Steineklopfen und anderen einfacheren Uebungen.
Schließlich will ich nicht unterlassen zu erwähnen,
daß auch die Unterbringung und Pflege der Thiere
(gesunder und kranker) mustergültig beschaffen ist.
Die für über 1000 Pferde eingerichteten Ställe der
Bombay-Tramway sind ohne freien Hofraum im zu-
sammenhängenden Riesenrechteck so luftig und praktisch
angelegt, daß sie als das Sanatorium der Pferde
gelten können.
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Quarantäne-Aufbebung.
Nach Mittheilung des Gouverneurs von Dahomey
ist die an der Elfenbeinküste herrschende Eoidemie
erloschen und die in diesem Gebiete seiner Zeit an-
geordnete Quarantäne am 22. Juni wieder auf-
gehoben worden.
Mit Rücksicht hierauf sind die besonderen Quaran-
Die Dienstgebäude waren größtentheils ältere tänevorschriften für das deutsche Schutzgebiet Togo
Gebäude und mußten einer Unzahl von Beamten
Die afrikanischen An-
Massenunterkunft gewähren.
I
mit dem 30. Juni d. Is. gleichfalls aufgehoben worden.
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