hältnisse und der damit Hand in Hand gehenden
Civilisirung der Eingeborenen steigt natürlich ihre
Nachfrage nach europäischen Waaren. Doch die
europänche Kolonisotionsarbeit in den tropischen
Gebieten ist noch zu jung, um in dieser Hmsicht
schon bedeutende Ergebnisse aufweisen zu können. Es
wird die Aufgabe des 20. Jahrhunderts sein, Afrika
zur Aufnahme der europäischen Ueberproduktion
fahiger als bisher zu machen!
Die Ausfuhr Afrikas setzt sich zusammen. 1. aus
Erzeugnissen, welche dort bereits sertug vorkommen
und zu deren Gewmnung nur eine mehr oder weniger
ongestrengte Arbeit nöthig ist, sowie 2. aus Erzeug-
nissen des Landbaus und der Viehzucht. Industrielle
Produlte kommen so gut wie gar nicht in Betracht.
In der ersten Kategorie steht obenan das Gold.
Nach den letzten vorliegenden Zahlen hatte sein Export
in einem Jahre den Werth von Mk. 476 381 500.
Der größte Theil davon, nämlich Mk. 308 603 200,
entfiel nach der Statistik auf die Kapbolonie,
Mk. 163 588 000 auf Transvaal, Mk. 1 135 300
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bisher nur in der Kapkolenie gefunden wurden. Ihre
Höhe betrug zuletzt Mk. 91 337 900. Erheblich ge-
ringer stellt sich der Export des darauf in Betracht
kommenden: Artikets Kautschuk, nämlith nur auf
Mk. 51 704 000. Dabei sind allerdings die aus
Angola und Mozambique zur Ansfuhr gelangenden
Kautschukmengen außer Rechnung gelassen, da die
Zahlen dafür sehlten. Der meiste Kautschuk kommt
gegenwärtig aus dem Kongostaat (Mk. 13 076 900).
Niger Coast führt für Mk. 11 846 000. Goldküste
für Mk. 11.032 000, Lagos für Mk. 5 708 000 aus.
Guinée Française bringt es auf Mk. 3 323 600.
Zwischen 1 und 2. Millionen schwankt der Export
aus Kamerun, Congo Français und Madagaskar.
Denuisch-Ostafrika liesert für 970 100, Zanzibar für
auf Natal. Natürlich stammt auch das der Statistik
zufolge aus der Kapkolonie und Natal ausgeführte
Gold größtentheils aus Transraal. Es hat nur seinen
Weg über die Kap= und Natalhäfen genommen.
Nächst Südafrika kommt für Goldaus fuhr die englische
Gold Coast Colony in Betracht mit Mk. 1 818 000.
Die französische Cöte d'Jvoire führte für 734 600,
Lagos für Mk. 288 000 aus. Der Senegal ist mit
Mk. 120 700, Madagaskar mit Mk. 89 700 am
Goldexport betheiligt. In allen diesen Goebieten sind
voraussichtlich die Goldlager noch nicht genügend er-
schlossen und versprechen noch weit reichlichere Er-
gebnisse.
An zweiter Stelle unter den natürlichen Er-
zeugnissen Afrikas stehen die Früchte der Palmen.
An Palmkernen versendet Asrika im Jahre für
Mk. 95 487 400, an Palmöl für Mk. 19 493 300, an
Koprah für Mk. 2 479 500. Für Palmkerne ist der
Hauptproduktionsplatz Lagos, das für Mk. 72 450 000
versendet. Ihm zunächst stehen der Senegal mit
Mk. 3 366 000, Dahomey mit Mk. 41524 000 und
Niger Coast mit Mk. 5 910 000. Die Goldküste,
Kamerun und der belgische Kongo exportiren jährlich
wenig mehr als für 1 bis 11¼ Mill. Mk. Noch
geringer sind die Exporte Togos, der Cöte d'Ivoire,
Fr. Guinée und des Congo Francais. Für Palmöl
ist Niger Coast mit Mk. 8 202 000 der Hauptplatz,
es solgt Dahomey mit Mk. 2291 900, die Gold-
küste mit Mk. 2 284 000. Für jährlich mehr als
1⅛ Mill. Mk. führen Lagos, Senegal und Cöte
d'Jvoire aus. Ihnen zunächst steht Kamerun, Togo
und der belgische Kongo. Koprah, die getrockneten
Früchte der Kokospalme, wird vor der Hand nur
von Zanzibar (Mk. 2 102 000), Deutsch-Ostafrika
—
(Mk. 314 900) und Dahomey (Mk. 62 600) ver-
sandt.
Dem Export der Palmprodulte im Werth am
nächsten steht die Ausfuhr von Diamanten, welche
692 000, Togo für Mk. 421.000. Geringer ist die
Ausfuhr aus Britisch Ost= und Centralafrika. .
An Häuten und Fellen verschiedener Art ex-
portirt Afrika jährlich für Mk. 25 204 700. Der
bedeutendste Theil davon, der aus Kapland (Mk.
10 889 300), Algier (Mk. 6 108 800) und Ratal
(Mk. 3 679 000) kommt, sind Rinder-, Schaf= und
Ziegenfelle. Auch Aegypten, Tunis, Tripolis und
Marokko sind an letzterem Exvort betheiligt. Das
tropische Afrika führt besonders Affenfelle u. dergl. aus.
Elfenbeln, einst einer der wichtigsten Artikel des
afrikanischen Ausfuhrhandels, kommt jectzt nur noch
mit Mk. 11.011 400 zum Export. Den Haupttheil,
Mk. 4 810 900, liefert der belgische Kongo, Dann
kommt Zanzibar mit Mk. 2258 000, Congo
Francais mit Mk. 1 417 700, Deutsch-Ostafrika mit
Mk. 1 292 000. Kamernn verzeichnet Mk. 443 800,
Britisch-Ostafrika Mk. 363 300, Tripolis Mk. 176 000.
Der Export von Kohle wird mit Mk. 4579 200
bewerthet. Sie kommt nur aus der Kapkolonie und
Natal. Holz wird im Betrage von Mk. 3 571 100
exportirt. Der weitaus größte Theil sind werthvolle
Möbelhölzer, die aus der Goldküste (Mk. 2 206 000)
der Cöte d'Jvoire und dem Congo Francais
kommen. Alphagras zur Popierfabrikation wird
für Mk. 3.052 500 aus Tripolis, Algier und Tunis
erportirt. Die Ausfuhr von Guano aus Südwest-
afrika (Mk. 773.000) und Phosphaten aus Algier
(Mk. 2 261 400) beläuft sich auf Mk. 3 034 000.
Am Export von Schwämmen (Mk. 2 263 200) sind
nur Tunis und Tripolis, an dem von Kork
(Mk. 1 836 600) Algier und Tunis betheiligt.
Kolanüsse sind nur mit insgesammt Mk. 150 400
in den verschiedenen Statistiken verzeichuet.
Unter den Erzeugnissen der Landwirthschaft i in
Afrika steht Baumwolle an der Spitze. Obwohl sie
bisher nur in Egypten und Lagos kultivirt wird, hat
ihr Erport bereits einen Werth von Mk. 180 238 000,
davon entfallen Mk. 450 000 auf Lagos. Sehr er-
heblich ist auch das Ergebniß des am Kap, in Algier
und Tunis getriebenen Weinbaues. Der Weinerport
bezissert sich bereits auf Mk. 95 332 100, wovon
Mk. 92 927 300 auf Algier, Mk. 2094000 auf
Tunis kommen. Der Erport von Schafwolle hat