und Rohcocain die große Steigerung von 375 auf
720 Mk. per Kilo durch.
Condurangorinde, die schon manches Mal
außerordentlich großen Preisschwankungen ausgesetzt
war, stieg von 65 auf 200 Mk. per 100 Kilo. Wir
erinnern daran, daß dieser Artikel im Jahre 1887
1100 Mk. per 100 Kilo kostete.
Elemi. Die Hauptsorte aus Manila, stieg wegen
der dort durch den Krieg unterbrochenen Einsamm-
lung von 65 auf 175 Mk. per 100 Kilo.
Galläpfel erfuhren beträchtliche Steigerung und
damit auch Tannin, Gallus= und Pyrogallus-
säure.
Olivenöle zu Speise= und medizinischen
Zwecken. Trotz der zahlreichen Surrogate, wie
Arachis-, Mohn-, Lein-, Senf-, Sesamöl 2c. nimmt
der Verbrauch von Olivenöl für genannte Zwecke stark
zu. Infolge der schlechten Erfahrungen, welche kleine
Käufer mit direkten Bezügen aus Italien oder Frank-
reich gemacht hoben, wendet man sich immer mehr
zuverlässigen Importeuren zu, so daß dieser Handel
jetzt auf gesunderer Basis ruht als früher. Die
Olivenernten in Süditalien, an der italienischen und
französischen Riviera und in der Provence fielen in-
solge massenhaften Auftretens der Oelfliege schlecht
aus, so daß die Preise um etwa 20 pCt. höher gingen.
Opium, Morphium, Codein. Trotz einer
sehr großen Ernte von etwa 8500 Kisten Opium
sielen die Preise nicht entsprechend. Auch hierfür ist
ein großer Verbrauch, namentlich für Nordamerika,
die Ursoche. Opium ging von etwa 22 zurück bis
auf 19 Mk. per Kilo. Morphium wurde von den
wenigen Fabrikanten, die es herstellen, etwas erhöht;
von 175 Mk. im Januar ging es auf 165 Mk. zurück
und stieg dann auf 185 Mék. per Kilo. Codein,
eines der Hauptmittel gegen Influenza, war immer
stark verlangt. Trotzdem hielt sich der Preis ziemlich
ruhig zwischen 450 und 480 Mk. per Kilo.
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Titteratur.
O. Warburg: Die Kautschukpflanzen und ihre
Kultur. Berlin 1900. E. S. Mittler & Sohn.
Die Arbeit setzt sich meist aus Aufsätzen zu-
sammen, die der in kolonialwirthschaftlichen Fragen
sehr bewanderte Verfasser im „Tropenpflanzer“ ver-
öffentlicht hat. Doch ist Alles ergänzt und erweitert,
so daß die Schrift für alle die Kreise, welche mit
diesen Angelegenheiten zu thun haben, von großem
Interesse ist.
horck v. Wartenburg (Oberst und Abtheilungechef
im Großen Generalstabe): Das Vordringen der
Russischen Macht in Asien. Mit einer Karte in
Steindruck. Berlin 1900. E. S. Mittler & Sohn.
Die kleine Schrift legt die Interessen und Aus-
sichten der zwei großen Mächte Rußland und England
161
vergleichend dar und erörtert, welches Risiko diese
Staaten bei einem etwaigen Kampfe um Indien
eingehen. Rußlands Vordringen in Asien wird von
seinem Beginn an — die Fühlung mit den ungeheuren
Landstrecken Asiens reicht bis in das 16. Jahrhundert
zurück — eingehend dargestellt; die verschiedenen
Gründungen und Expediionen, die Kämpfe gegen
Chiwa und Buchara, die [Unterwerfung der Turk-
menen, die wechselnde Lec in Asghanistan werden
dem Leser im Zusammenhange geschildert. Die Dar-
stellung zeigt deutlich, wie die Verhältnisse selbst
Rußland oftmals zu einem weiteren Vordringen
zwangen. Die neuen Erwerbungen von Port Arthur
und Talienwan und die Frage der Möglichkeit und
Wahrscheinlichkeit eines Feldzuges gegen Indien findet
ebenfalls Erörterung; danach würde im Kriegefalle
Rußland bei einem für dieses ungünstigen Ausgange
einen Theil seiner politischen Stellung und Macht,
England aber das Ganze auf das Spiel setzen.
v. Janson (Generalleutnant z. D.): Das strategische
und taktische Zusammenwirken von Heer und Flotte.
Erstes Heft. Berlin 1900. E. S. Mittler & Sohn.
Der Gedanke eines planmäßigen Zusammenwirkens
von Landheer und Flotte ist bisher bei uns praktisch
noch nicht zur Ausführung gekommen und war lange
Zeit kaum Gegenstand eingehender Erwägung: Preußen
und Deutschland haben ihre letzten Kriege geführt,
ohne daß zu wirksamem Emgreifen in die Ereignisse
geeignete Seestreitkräste vorhanden waren. Unsere
Flotte ist seitdem erheblich stärker geworden, und das
Wort des Kaisers bürgt für das unablässige Streben
nach weiterer Ausgestaltung. Damit steigert sich auch
das Bedürfniß, über die richtige gemeinsame Ver-
wendung beider großer Körver ein klores, zuverlässiges
Bild zu erhalten. Gerade jetzt, da wie verlautet, für
das nächste Kaisermanöver ein Zusammenwirken der
Flotte mit dem Landheere zum ersiten Male in
größerem Stile in Aussicht genommen ist, wird daher
ein Werk willkommen sein, das sich zum Ziele setzt,
das Verständniß für das Zusammenwirken von Heer
und Flotte zu entwickeln und zu fördern.
Für Deutschlands Kraft zur See. Aufsätze aus
der Deutschen Flotten-Zeitung „Ueberall“. Berlin
1900. E. S. Mitller & Sohn.
Die Schrift faßt sechs in der Deutschen Flotten-
Zeitung „Ueberall“ veröffentliche Aufsätze zusammen:
Scemacht und Volkswirthschaft. — Handel und
Flagge. — Alubeit, Flotte, Frieden, Arbeit. — Die
Bedeutung der deutschen Schiffbanindustrie. — Der
Segelsport und das heranwachsende Deutschland. —
Emden und die ersten Ansänge einer brandenburgisch-
preußischen Welthandelspoliütk.
Ueber die Ergebnisse der Nyassa-See= und Kinga-
gebirgs-Expedition der Speckmann-Wentel-Stiftung
liegen in „Englers botanischen Jahrtbüchern“ XXVII
die ersten Berichte von Goetze und Schmidle vor.