Full text: Deutsches Kolonialblatt. XI. Jahrgang, 1900. (11)

Höhenlage des Gesteins an der für den Brückenbau 
bestimmten Stelle in der See festzustellen war, wurde 
es nöthig, eine neue Expedition auszurüsten, die am 
10. Juli 1899 unter Leitung des Regierungs-Bau- 
meisters Schmidt in das Schutzgebiet abging. Es 
gelang, mittelst Gesteinbohrgeräth festzustellen, daß die 
Felsschicht nur eine Stärke von 15 bis 60 cm hat 
und unter derselben Kies und Sand und schließlich 
17 bis 18 m unter Terrain eine 3 bis 4m starke 
Schicht von schwerem Thon liegt. Die Bodenunter- 
suchungen am Strande entlang wiesen jedoch auf eine 
für den Bau vielleicht noch günstiger gelegene Stelle 
weiter westlich hin (Lome hat sich mittlerweile nach 
Westen ausgedehnt), an welcher die Steinschicht voll- 
  
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freiwilligen Schwimmübungen der betheiligten Euro- 
päer ohne Unfall ab, wenn auch das stundenlange 
Arbelten im Boot in völlig durchnäßter Kleidung 
nicht gerade vortheilhaft auf den Gesundheitszustand 
der Expeditionstheilnehmer wirkte. Es blieb nichts 
Anderes übrig, als eine leichte Holzkonstruktion her- 
zustellen, auf diese Weise oberhalb der Brecher einen 
Stützpunkt zu schaffen und von dort aus die Boden- 
untersuchungen fortzusetzen. 
Die Photographie zeigt diesen Holzsteg in 
seiner Vollendung, 160 m lang, 4 m breit und in 
einem Zeitraum von 80 Arbeitstagen aufgestellt, mit 
Rücksicht auf die Ungeschicklichkeit der schwarzen 
Arbeiter eine nur mit schwerer Mühe erreichbare 
  
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Vorarbeiten zur Landungsbrücke in Togo. 
ständig fehlt. Da hierdurch jedoch nicht die Sicher- 
heit gegeben war, daß diese Felsschicht nicht nach der 
See zu wieder vorhanden ist, mußten die Bodenunter- 
suchungen an dieser Stelle auch in und jenseits der 
Brandung ausgeführt werden. Mancherlei Versuche 
mit Boot und Floß sowie mit aus eisernen Gas- 
rohren und leichten Winkeleisen zusammengesetzten 
Gerüsten in dieser berüchtigten Brandung festen Fuß 
für eine Bodenuntersuchung zu fassen, mißlangen voll- 
kommen. Die Brecher sind an dieser Küste in ihrem 
Verlauf unberechenbar und in ihrer Wirkung so stark, 
daß das Floß und die Boote sich einfach überschlugen 
und kieloben dem Lande wieder zutrieben. Glück- 
licherweise liefen die hierbei unvermeidlichen un- 
Sprengungen entfernt werden. 
  
Leistung. Die Pfähle sind mit einer an einem Aus- 
legergerüst angebrachten Handramme 2,5 bis 4 m 
je nach Zunahme der Wassertiefe in den Meeres- 
grund eingetrieben, und am Kopfe der Brücke ist eine 
Tiefe von 4,5 m unter mittlerem Niedrigwasser vor- 
handen. Die Steinschicht trat etwa 50 m vom Ufer 
entfernt wieder auf, konnte aber, da sie nur mit 
geringen Sandmengen bedeckt war, durch eine Anzahl 
Auf 90 m Länge 
von dem Kopf der Brücke wurde steinfreier Boden 
festgestellt und da am Kopfe der Brücke die Wasser- 
tiese um rund 4,0 m mehr betrug als die Sohlen- 
lage der Steinschicht, konnten die Vorarbeiten am 
26. Januar als abgeschlossen betrachtet werden.
	        
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