Full text: Deutsches Kolonialblatt. XI. Jahrgang, 1900. (11)

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kaufen die umliegenden Eingeborenen nicht unbeträcht- 
liche Mengen Gartenfrüchte von ihm. Wenn man 
ferner berücksichtigt, daß der große Haushalt aus- 
schließlich von den Erzeugnissen des Gartens und der 
Kleinviehzucht — Wheeler besitzt über 1300 Stück 
Schafe und Ziegen — lebt, daß ferner seine Söhne 
die Hauptarbeit verrichten, so möchte ich annehmen, 
daß das Resultat als ein durchaus befriedigendes 
bezeichnet werden muß. Auf jeden Fall erscheint mir 
hocherfreulich, daß ein Mann, der jeden Theil Süd- 
afrikas kennt und nicht unbedeutende Kapitalien be- 
sitzt, diese dazu benutzt, um den neuen Ansiedlern 
den Beweis zu liefern, daß durch allerdings müh- 
selige Arbeit schöne Erfolge auf dem Gebiete der 
Gartenwirthschaft erzielt werden können. 
Bericht über die Thätigkeit des Feldbahn--Baukommandos 
vom J. Januar bis 1. Februar 1900. 
Die Stärke des Kommandos betrug Ende Januar 
1900 drei Offiziere, zwei Kassenbeamte, ein Betriebs- 
kontrolleur und Magazinverwalter, ein Werkführer, 
376 Angestellte und Arbeiter, 560 Eingeborene (die 
Zahl schwankt sehr). 
Der Gesundheitszustand unter den Weißen und 
Eingeborenen war im Monat Januar ein befriedi- 
gender. 
Zwischen Kilometer 150 und Karibib (Kilo- 
meter 198) arbeiten gegenwärtig vier Unterbautrupps 
an der Herstellung des Bahnkörpers. Mehrfache 
Einschnitte, Dammschüttungen und Ueberbrückungen 
sind hier erforderlich. Der Bahnhof bei Karibib ist 
abgesteckt und daselbst der Unterbau für drei Gleise 
fertiggestellt. 
Der Brunnenbau bei Kilometer 180 und bei 
Karibib zeigt ferner günstige Ergebnisse. Bei Kilo- 
meter 180, wo der Wasserzufluß ein besonders reich- 
licher ist, wird ein Stauwerk angelegt mit einer 
Wasserleitung zur dort geplanten Haltestelle. Fernere 
Bohrungen bei Jakalswater berechtigen zu der Hoff- 
nung, daß es möglich sein wird, mit dem dortigen 
Brunnenlegen den Wasserbedarf zu decken und das 
lediglich für Wasserförderung erbaute 8 km lange 
Gleis nach Modderfontein wieder zurückzubauen. 
Der Betrieb wird fahrplanmäßig durchgeführt. 
Warlhall-Inseln. 
Schifsverkehr. 
Im Jahre 1899 sind 77 Kauffahrteischiffe im 
Hasfen von Jaluit eingelaufen“ mit 11 338 Register- 
tonnen gegen 74 Schiffe mit 9069 Registertonnen 
im Vorjahre. Außerdem ist Jaluit von einem 
deutschen und einem spanischen Kriegsschiffe sowie 
von einem amerikanischen Missionsschiffe je einmal 
besucht worden. 
  
Die Zahl der deutschen Kauffahrteischiffe betrug 
10 mit 62 Einklarirungen und 5784 Registertonnen 
gegen 7 Schiffe mit 58 Einklarirungen und 3938 Re- 
gistertonnen im Vorjahre. 
Von diesen Schiffen haben einklarirt: 
2 Schiffe je 13 Mal, 
1 Schiff 12 Mal, 
1 - 8 
1 - 7.„ 
1 - 4 4 
1 : 2 
3 Schiffe je 1 Mal. 
Den deutschen Kauffahrteischissen (unter welchen 
1 Dampfer) stehen 10 nichtdeutsche Schiffe (darunter 
3 englische Dampfer) mit 15 Einklarirungen und 
5554 Registertonnen gegen 9 nichtdeutsche Schiffe 
mit 19 Einklarirungen und 5131 Registertonnen im 
Vorjahre gegenüber. 
Dem deutschen Handel dienten: 
10 deutsche Schiffem. i-- u54 Negistertonnen 
3Snorwegische 
2 dänische 2 * 913 
lenglisches Schiff- 3 * 300 
zusammen 16 Schifse m. 70 Einklarir.u. Ssnen 
gegen 4 Schiffe (8 Dampfer und 1 Segelschiff), 
die dem englischen Handel gedient haben. Im 
Vorjahre hatten dem deutschen Handel 14 Schiffe 
mit 65 Einklarirungen 6666 Registertonnen gedient, 
dem englischen Handel 2 Schiffe (Dampfer) mit 
6 Einklarirungen und 2403 Registertonnen. 
Die englischen Dampfer haben von Sydney aus 
eine Anzahl Inselgruppen der Südsee angelaufen, 
bevor sie in Jaluit einklarirten, während die dem 
deutschen Handel dienenden Schiffe fast ausschließlich 
in den Marschall-Inseln thätig waren. 
  
Verzeichniß der am z. Januar 1900 im Schutzgebiete der 
Martsball-Inseln thätigen Handels= und Erwerbsgesell- 
schaften. 
I. Jaluit-Gesellschaft in Hamburg. 
Jaluit, Hauptagentur der Jaluit-Gesellschaft: 
6 weiße Kaufleute, 
1 weißer Platzaufseher, 
1 weißer Zimmermann, 
3chinesische Zimmerleute, 
30 Karolinenarbeiter. 
Schiffspersonal: 
2 weiße Kapitäne, 
1 weißer Steuermann, 
1 weißer Maschinist, 
13 farbige Seeleute, 
Gastwirthschaft, Inhaber Philipp 
Poznanski. 
Handelsstationen: 
Jaluit: 1 weißer Händler, 2 Halbblutgehülfen. 
Ebon: 1 weißer Händler, 1 Halbbluthändler. 
Namerik: 1 weißer Händler, 1 Halbbluthändler. 
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