Theil des väterlichen Vermögens in Europa und
leben jetzt in Loanda, abhold jeder Arbeit, das stark
zusammengeschmolzene Vieh der Aufsicht von Schwarzen
überlassend. Wenn sie Geld brauchen, und das ist
recht oft der Fall, werden wieder einige Stücke Vieh
veräußert, so daß an eine Vermehrung der Bestände
nicht zu denken ist.
Ceylons Außenhandel und Schiffsverkehr in den
Jahren 1808 und 1299.
Für das Jahr 1899 liegen bisher nur die Ziffern
der Ausfuhr vor.
Der Außenhandel Ceylons im Jahre 1898
belief sich auf 192 990 750 Rupien (einschließlich des
Edelmetallverkehrs) gegen 183 127 077 Rupien im
Jahre 1897. Auf die Einfuhr entfielen 97 893058
Rupien und auf die Ausfuhr 95 097 692 Rupien,
so daß der Gesammthandel mit einer Unterbilanz
von 2795 366 Rupien abschloß. Im Vergleich mit
dem Vorjahre, in welchem sich die Unterbilanz auf
12 927 871 Rupien belief, ist also eine wesentliche
Besserung im Außenhandel der Insel eingetreten.
Unter den Ländern, welche hauptsächlich an dem
Handel mit Ceylon betheiligt waren, hat Deutsch-
land bei der Einfuhr im Jahre 1898 den Handel
der französischen Besitzungen in Hinterindien und
Chinas überholt und ist mit einem Einfuhrwerthe
von 1751 446 Rupien an die dritte Stelle hinter
die britischen Kolonien (63 999 711 Rupien) und
Großbritannien (26 269 887 Rupien) gerückt. In
der Ausfuhr Ceylons hat es die vierte Stelle hinter
Großbritannien (52 530 107 Rupien), den britischen
Kolonien (16 218 067 Rupien) und den Vereinigten
Staaten von Amerika (5 284 908 Rupien) mit
3 802 816 Rupien bewahrt.
An der Ausfuhr des Jahres 1899 nahmen die
hauptsächlichsten Landesprodukte Ceylons folgenden
Antheil:
Kaffee 18 542 cwt., Chinarinde 618 921
Pfund (gegen 975 784 Pfund im Jahre 1898),
wovon 1630 Pfund nach Deutschland gingen, Thee
129894156 Pfund (gegen 119769071 Pfund 1898),
wovon Deutschland 346 959 Pfund abnahm, Kakao
42 745 cwt. (gegen 36 983 cwt. 1898), wovon
Deutschland 216 cmt. abnahm, Kardamomen
499 959 Pfund (gegen 531 473 Pfund 1898), wo-
von 58 133 Pfund nach Deutschland verschifft wurden,
Zimmt in Fahrdehlen 2 515 031 Pfund (gegen
2534056 Pfund 1898) und in Abfällen 1 829 127
Pfund (gegen 1414165 Pfund 1898), wovon nach
Deutschland 639 039 Pfund in Fahrdehlen und
650 637 Pfund Abfälle verladen wurden, Kokosöl
400 979 cwt. (gegen 435 933 cwt. 1898), wovon
9248 cwt. nach Deutschland gingen, Kopra
325 401 cwt. (gegen 506 277 ewt. 1898), wovon
Deutschland 26 454 cwt. einführte, getrocknetes
Kokosnußfleisch 13 571 084 Pfund (gegen
340
13 040 534 Pfund 1898), wovon 1 402 540 Pfund
nach Deutschland verschifft wurden,
174786 cwt. (gegen 216 620 cwt. 1898), wo-
Poonac
von Deutschland 72554 cwt. bezog, Graphit
616 385 cwt. (gegen 473 075 cwt 1898), wovon
76 152 cwt. nach Deutschland ausgeführt wurden.
An dem Schiffsverkehr im Hafen von Colombo
haben deutsche Schiffe von Jahr zu Jahr größeren
Antheil genommen. Während im Jahre 1880 nur
ein deutscher Dampfer den Hafen von Colombo an-
lief, waren es 1885 20, 1898 115 und 1899 be-
reits 123 Dampfer. Für das Jahr 1900 ist noch
eine bedeutende Zunahme des Dampferverkehrs zu
erwarten, da der Postdampferverkehr nach Ostasien
sich verdoppelt hat und eine weitere Ausdehnung
des Frachtdampferdienstes in Aussicht steht. (Nach
einem Bericht des Kaiserlichen Konsuls in Colombo.)
Perschiedene Mittheilungen.
Landwirthschaftliche Ausstellung in Rairo.
-Die Zeitung „La Bourse Egyptienne“ bringt
einen ausführlichen Bericht über die landwirthschaft-
liche Ausstellung in Kairo. Aehnlich wie sich bei
uns die Ausstellung der Deutschen Landwirthschafts-
gesellschaft großer Beliebtheit erfreut, so hat auch in
dem schnell aufblühenden Aegypten dieses seit einigen
Jahren wiederkehrende Unternehmen viel Verständniß
gefunden. Der Khedive selbst sowie auch der Hof
besichtigten die Ausstellung eingehend, auf der auch
verschiedene deutsche Firmen ausgestellt hatten, so
Arthur Koppel, über welchen der Bericht sich
besonders ausführlich ausläßt. Er erwähnt, daß
diese Firma die erste gewesen ist, welche Feldbahnen
in Acgypten in großem Maße eingeführt hat, und
daß dieselbe unter Anderem auch den Khedive zu
ihren Kunden zählt.
Ausgestellt hatte Arthur Koppel neben ver-
schiedenen Materialien eine sich im Betrieb befindende
elektrische Feldbahn en miniature, für welche die
Firma den ersten Preis erhielt.
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Tikkerakur.
Prof. Dr. Hans Meyer: Der Kilimandjaro.
Berlin 1900. Dietrich Reimer (Ernst Vohsen).
Das vorliegende Werk bietet das Ergebniß dreier
Reisen, welche der Verfasser im Gebiete des höchsten
Gebirges von Deutsch-Ostafrika ausgeführt hat. Es
ist nicht ein gewöhnliches Reisewerk, das die Eindrücke
bei stüchtigem Berühren einer Gegend wiedergiebt,
sondern eine ernste und gewissenhafte, auf langen
Studien aufgebaute Arbeit, welche von dauerndem
Werthe sein wird. Wer hätte, als die ersten Nach-
richten von der Entdeckung des ostafrikanischen Schnee-
gebirges durch den deutschen Missionar Rebmann