Bahnhofshotel und eine Postagentur neu entstanden.
Im Fahr= und Werkstattsbetrieb werden, um einem
Mengel an europäischem Personal abzuhelsen, Sua-
helis, Banjanenfundis und Inder beschäftigt, deren
Leistungen aber, von einigen Ausnahmen abgesehen,
im Allgemeinen noch viel zu wünschen übrig lassen.
Güter-
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Monat eiße Farbige, Vieh, verkehr. Hunahne
r .
April...43 614 5 81 700149 30
Mau„„40 612 6 18 770 2391 37
Jui. 53 535 5 354 1075613 05
Jui 55 711 1 1002968495 18
August 63 811 7 65 854¼2659 27
September 601 3 160 008 3082 46
Oktobben61 797 2 332 20665353 23
Novembhber 719 3 253 8711252 60
Dezember 891 8 287 354 4718 36
Januaouour8 796 2 240 9753944 60
Februrr 933 10 172545577 16
März84 1125 6 268 67214976 52
Zusammen635 9205 58 2466 448 4215 26
B. Neubaustrecke Muhesa — Korogwe.
Die Länge dieser Strecke ist nunmehr auf
45,5 km festgestellt (Gesammtlänge von Tanga bis
Korogwe 87 km) und sind die Erdarbeiten hier
überall im Gange. Die ersten 24 km vorwärts
Muhesa werden, wenn nicht besonders ungünstige
Verhältnisse eintreten, im Bahnkörper einschließlich
Brückenbau voraussichtlich bis zum 1. August d. Is.
fertiggestellt sein. Auf der zweiten Hälfte der Neu-
baustrecke sind die Erdarbeiten noch etwas zurück, da
zahlreiche Erkrankungen des Vermessungspersonals
die für die Inangriffnahme der Erdarbeiten noth-
wendigen genauen Absteckungen sehr verzögert haben.
Man stieß auch stellenweise auf recht hartes Gestein,
das einen guten Fortschritt der Arbeiten verhinderte,
endlich mußte an einigen Tagen die Arbeit des
Regens wegen ganz eingestellt werden. Die Arbeiten
sind gegenwärtig an acht selbständige Unternehmer
vertheilt, unter denen sich bereits eine gewisse Kon-
kurrenz geltend macht, insofern sie sich gegenseitig
bei dem zeitweilig vorhandenen Arbeitermangel die
Arbeiter wegzulocken suchen. Die Unternehmer be-
schäftigten Ende April d. Is. im Ganzen gegen
2000 farbige und schwarze Arbeiter, klagten zwar
zeitweilig über zu geringen Verdienst, suchten aber
gleichwohl von den noch nicht vergebenen Arbeitern
sich möglichst viel zu sichern.
Der Gesundheitszustand war im letzten Viertel-
jahre (Januar bis März 1900) kein günstiger. Ein
Todesfall bei dem weißen Beamtenpersonal ist jedoch
in dieser Zeit nicht vorgekommen, ebensowenig Un-
glücksfälle schwerwiegender Art beim Bau und Betrieb.
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Hissenschaftliche Lammlungen.
Dem Königlichen Museum für Naturkunde in
Berlin ist von dem Oberleutnant Glauning in
Deutsch-Ostafrika am 19. Februar d. Is. eine Natu-
raliensammlung zugegangen, die folgende Thiere
enthielt:
5 Säugethierfelle.
1 Säugethierschädel,
8 Säugethiere in Alkohol,
30 Vogelbälge,
11 Reptilien und Amphibien,
42 Schmetterlinge,
200 Käfer,
15 Hymenopteren,
1 Diptere,
1 Kollektion Orthopteren u. Rhynchoten,
45 Spinnenthiere und
1 Tausendfuß.
Die Säugethiere ergänzen die Kenntniß der Fauna
nördlich vom Rukwasee. Zwei schöne Felle der
kürzlich als neu beschriebenen Hyaena germinansn
Matschi bestätigen, daß die Rukwa-Hyäne als be
sondere Abart angesprochen werden muß. Eine noch
nicht ausgetragene Damaliscus jimela Mtsch. zeichner
sich durch die Abwesenheit jeder dunklen Fleckung aus.
Dies Jugendkleid der Leierantilope besaß das Museum
bisher nicht. Sehr interessant ist auch eine seltene
Fledermaus Kerivoula brunnea.
Unter den Insekten befinden sich zwei Exemplare
einer Hesperide, Phrygospidea jamesoni Trimen.
welche unser Museum noch nicht besaß. Ueber die
meisten Insekten läßt sich erst nach ihrer Präparation
Genaueres sagen; doch ist schon jetzt ersichtlich. daß
sich namentlich unter den Käfern manche neue Arten
und viele in zoogeographischer Beziehung wichtige
Stücke befinden.
RKamerun.
Ueber die Ereignisse, die zum Tode des verdienstvollen
Oberleutnants plehn geführt haben,
liegen jetzt genauere Berichte des stellvertretenden
Stationschefs v. Lüdinghausen und des Sanitäts
unteroffiziers Peter vor. Ersterer giebt aus den
Tagebuchblättern Plehns den folgenden Auszug:
Nach meiner Ankunft in Molundo am 12. Ok-
tober wurden sämmtliche Sachen gelandet und in
einem großen Zelt untergebracht. Der folgende Tag
verging mit Packen und Vorbereiten der für meine
Reise erforderlichen 20 Lasten. Am 14. Oktober
früh brachte der Dampfer „Major Cambier“ zuerst
Sanitätsunteroffizier Peter mit dem größten Theil
der Expedition, dann mich mit dem Rest den Bumba
hinauf bis Godju. Mittags 12 Uhr war die Ex-
pedition vollzählig zusammen und marschirten wir,
nachdem die Expedition auf das linke Bumba-Ufer
!übergesetzt war, nach Dangolo, wo wir um 6 Uhr