Full text: Deutsches Kolonialblatt. XI. Jahrgang, 1900. (11)

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Gold. Am 31. Dezember 1898 wurden 7 Gruben 
in einer Tiefe von mehr als 3008 englischen Fuß 
bearbeitet und 31 in einer Tiefe ron mehr als 
2000 Fuß. 
Der Werth der im Schwemmland und in den 
OQuarzgruben Ende 1898 benutzten Maschinen aller 
Art war 1 882552 K gegen 1 828 408 des Vor- 
jahres. 
Kohle. Es wurden im Jahre 1898 242 859 
Tonnen Kohle gefördert, d. i. 6582 Tonnen mehr 
als im Vorjahre. Der Werth der Tonne ging aber 
zurück von 9 Schill., 7 Pce. auf 8 Schill., 6 Pce. 
Von der Gesammtförderung kamen 131 781 Tonnen 
auf die Outtrim Howitt Co. und 71 499 auf die 
Jumbunna Co. Die Great Morwell Co. förderte 
2869 Tonnen Braunkohle im Werthe von 767 C. 
Antimon. Es wurden 80 Tonnen in Coimadai 
und 30 in Costerfield gefördert. 
Die Zahl der im Bergbau am 31. Dezember 
1898 thätigen Arbeiter betrug 31734 gegen 33804 
an demselben Tage des Vorjahres. Davon waren 
30 804 Bergleute im Goldbergbau beschäftigt, und 
zwar 15 808 im Schwemmlande und 15 496 im 
Quarz, im Ganzen 2016 Mann weniger als im 
Vorjahre. Die große Abnahme der Arbeiterzahl bei 
gleichzeitiger Steigerung der Ausbeute ist den Fort- 
schritten der Technik und der größeren Anwendung 
von Maschinen zuzuschreiben. 
887 Bergleute waren in Steinkohlen= und 6 in 
Braunkohlengruben beschäftigt, 14 in Zinn= 10 in 
Silberblei= und 11 in Antimongruben. 
Die Wochenlöhne für Bergleute in Goldgruben 
waren 2 8L 5 Schill. in Bendigo und Maryborough 
und 2 & bis 2 L 10 Schill. in Arrarat und 
Ballarat. 
Die Mengen und Werthe der im Jahre 1898 
in der Kolonie geförderten Metalle und Mineralien 
betrugen: 
  
Mineralien Menge Werth: # 
Godbii ... Unzen 837 257 3344 028 
Kohlelelele Tonnen 242 59 103 099 
Braunkohle ......... . - 2869 767 
Zinnerze O-° 87 3913 
Antimoneree 110 510 
Ziegelthbon - — 2 50 
Topferthon .......... - — 2 0000 
Schiefer, Fliesen, Basalt, 
Sandstein u. Granat - — 20000 
zus. einschl. anderer 
Mineralien — 3 482 337 
Ueber die Grubenindustrie der Kolonien West- 
australien und Tasmanien sind für das Jahr 
1898 nähere Angaben noch nicht veröffentlichi worden. 
Die Werthe der während des Jahres in denselben 
gewonnenen Mineralien finden sich indessen in der 
Tabelle am Schlusse dieses Berichtes. 
Allgemeine Uebersichten über die Mineralien- 
gewinnung in Britisch-Australien im Jahre 1898. 
* * 
*. 
  
  
  
Die Goldgewinnung Australiens hat in den letzten 
beiden Jahren um fast 40 pCt. zugenommen. Dieser 
Aufschwung ist zum größten Theil der Entwickelung 
der Goldfelder Westaustraliens und besonders der 
von Kalgurlie zuzuschreiben. 
Die Mengen und Werthe des in den einzelnen 
Kolonien in den Jahren 1897 und 1898 gewonnenen 
Goldes waren: 
  
  
Menge: Werth : e 
  
  
  
  
Menge: . 
Kolonie Unzen Unzen erth * 
1897 1899 
! l 
Westaustralien 674993 26546 9761050 183, 3 990 698 
Viktoria. . .. . 812 766 32510641 837 2571 3 349 028 
Queensland 807 928 2 533 1411 920 048, 2750 349 
Neusüdwales. 302 817. 1 128 1644340 494 1244 330 
Neuseeland. 251 645 930 2041 280 175,Q 1 080 691 
Tasmanien 77131 296660 69 514 209 813 
Südaustralien 10 322 39020 2798 10676 
zusammen2 83760210 813213 500 504|12 695 585 
Westaustralien ist also an die erste Stelle der 
golderzeugenden australischen Kolonien gerückt. Auch 
im Jahre 1899 war die Vermehrung der Gold- 
ausbeute dieser Kolonie eine außerordentliche. In 
der Zeit vom 1. Januar bis 31. Juli 1899 wurden 
847725 Unzen gewonnen, das ist 300 053 Unzen 
mehr als in derselben Zeit des Jahres 1898. Der 
Werth der Unze Gold betrug im Jahre 1898 in 
den einzelnen Kolonien: Viktoria 4 L, Queensland 
ungefähr 3 L, Westaustralien 3 E 16 Schill., Neu- 
südwales ungefähr 3 L 14 Schill., Neuseeland un- 
gefähr 3 L 17 Schill., 6 Pce., Tasmanien ungefähr 
3 K 17 Schill., 6 Pce., Südaustralien 3 K 6 Schill. 
Nicht weniger als zwei Drittel der Goldausbeute 
des australischen Festlandes und Tasmaniens werden 
in der Form von Sovereigus ausgeführt, die in den 
Münzen von Sydney und Melbourne geschlagen 
werden. Auch in Perth, in Westaustralien, wird 
jetzt eine Münze eingerichtet, die in Kurzem den 
Betrieb beginnen wird und mindestens jährlich 
5 000 000 Sovereigns prägen kann. Es ist aber 
seitens der Sydneyer Banken darauf aufmerksam 
gemacht worden, daß die Verschiffung von gemünztem 
Golde unvortheilhaft sei. Denn nur Großbritannien 
kann Sovereigns gebrauchen, während alle anderen 
goldeinführenden Länder Barren benöthigen. Im 
Jahre 1898 sandte Sydney 5 615 000 & Gold in 
Sovereigns an die Münze von San Francisco. 
Sie mußten dort wieder eingeschmolzen werden, da 
die Gesetze der Vereinigten Staaten die Wieder- 
ausfuhr von fremden Goldmünzen seitens amerikanischer 
Münzanstalten verbieten. Es wird deshalb unter 
Zustimmung des Leiters der Londoner Münze da- 
rüber verhandelt, daß die Sydneyer Münze er- 
mächtigt werde, für Zwecke der Ausfuhr Goldbarren 
herzustellen.
	        
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