Ssũdwestafrita.
Der Kalkulaturvorsteher Andres, der Landmesser
Mauve und die Handwerker Gronwald, Lorenz,
Mehl, Meltz und Schultz find nach dem Schutz-
gebiet abgereist.
Der für die Stelle des Pfarrers der evange-
lischen Gemeinde in Windhoek berufene Pfarrer Lic.
Anz hat die Reise nach dem Schutzgebiet angetreten.
eu. Gninea.
Am 1. Juni d. Is. verstarb in Herbertshöhe
am Schwarzwasserfieber der Gouvernementssekretär
Ferdinand Steusloff. Der Verstorbene ist 1870
in Perleberg, Kreis West-Priegnitz, geboren, trat
1887 in den preußischen Justizdienst und ist seit
1894 mit kurzer Unterbrechung in Deutsch-Neu-
Guinea, und zwar zunächst im Dienste der Neu-
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Guinea-Kompagnie und später im Dienste des Reichs
zur größten Zufriedenheit seiner Vorgesetzten, thätig
gewesen. Steusloff beabsichtigte, wenn möglich,
dauernd im Schutzgebiete zu verbleiben. Da er
großes Interesse für Neu-Guinea hatte und in seltenem
Maße das Vertrauen der Eingeborenen besaß, wird
lebhaft bedauert, daß seiner Wirksamkeit ein so früh-
zeitiges Ende bereitet ist.
Das für den Dampfer „Stephan“ angenommene
Personal: Kapitän Knoth, die Steuerleute Wind-
horst und Schulz, die Maschinisten Schenkewitz
und Rockteschel sowie Maschinenassistent Böttcher
sind nach Herbertshöhe abgereist.
Samoa.
Der Polizeimeister Dietrich ist nach Apia ab-
gereist.
Bachrickhen aus den deukschen Schuhgebieken.
(Abdruck der Nachrichten vollständig oder theilweise nur mit Quellenangabe gestattet.)
Deutsch-Dltafrika.
Deutsch-Cstafrikanische Gesellschaft.
An Stelle des bisherigen oberen Vertreters der
Deutsch -Ostafrikanischen Gesellschaft in Ostafrika
Hans Warnholtz, der das Schutzgebiet verlassen
hat, ist sein Bruder Ernst Warnholtz zum oberen
Vertreter der Gesellschaft in Ostafrika ernannt worden.
Geschäftsbericht der Rb#e#ischen Pandel plantagen-
Gesellschaft.
Dem Geschäftsbericht des Vorstandes der Rheini-
schen Handei#-Plantagen-Gesellschaft in Köln über das
vierte Geschäftsjahr 1899 zufolge haben die großen
Anpflanzungen von Kaffeebäumen in Ngambo, die sich
anfangs zu voller Zufriedenheit entwickelten, von
September bis November 1899 sehr unter trockener
Witterung zu leiden gehabt, so daß viele der jungen
Bäumchen eingegangen sind.
Als gegen Ende November und im Dezember 1899
reichliche Niederschläge in Usambara eintraten, erholte
sich die Pflanzung bald. Da auch weiterhin im
Januar, Februar und März 1900 ungewöhnlich viel
Regen niederging, so daß von einer eigentlichen
Trockenzeit diesmal keine Rede sein konnte, so war
der Stand der Kaffeebäume in den letzten Monaten
vortrefflich. Allerdings waren allenthalben, infolge
der ungünstigen Witterung der letzten zwei Jahre,
zahlreiche Fehlstellen vorhanden, aber diejenigen
Bäume, die angegangen sind, zeigen ein so gesundes,
kräftiges Wachsthum, daß sie nunmehr über die
Schwierigkeiten und Fährlichkeiten junger Anpflan-
zungen hinweg sind.
Beim Beginn der diesjährigen großen Regenzeit,
Ende März, betrug die Zahl der im Felde stehenden
Kaffeebäume in Ngambo schätzungsweise:
ausgepflanzt im Jahre 1897 . 68000
- - -13898. . 190 000
- - = 1899 192 000
also im Ganzen 450 000
In der diesjährigen großen Regenzeit April-Mai
ist damit begonnen worden, an sämmtliche Fehlstellen
Kaffeebäumchen zu setzen, außerdem sollen zur Ab-
rundung der Pflanzung noch hier und da Neu-
anpflanzungen vorgenommen werden.
Der Pflanzungsleiter rechnet darauf, jetzt gegen
150 000 Kaffeebäumchen auspflanzen zu können, so
daß wir demnach am Schlusse der diesjährigen
Pflanzzeit in Ngambo eine geschlossene Pflanzung von
550 000 bis 600 000 Kaffeebäumen haben werden.
Die Gesammtgröße der Pflanzung Ngambo wird
dann etwa 320 ha betragen, von denen etwa 285 ha
mit Kaffee bepflanzt sein werden; der Rest entfällt
auf Wege, Bauten, Weiden und Sümpfe.
Mit dem Anpflanzen von Albizzia moluccana
als Schattenbaum und Windbrecher zwischen dem
Kaffee ist fortgefahren worden.
Die im Jahre 1897 gepflanzten Kaffeebäume
haben außerordentlich reich angesetzt, so daß sich der
Pflanzungsleiter veranlaßt gesehen hat, einen Theil
der Früchte alsbald nach dem Ansetzen entfernen zu
lassen, um die Bäume zu schonen. Trotzdem können
nach vorsichtiger Schätzung in diesem Jahre etwa
400 Centner marktfähigen Kaffees erwartet werden,
die vom Juli bis Oktober geerntet werden.
Der Bau der Aufbereitungsanstalt für den Kaffee
ist in der letzten Zeit sehr gefördert worden. Die
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