speisen. Der Station kann empfohlen werden, Nutz-
hölzer und Obstbäume zu pflanzen.
Von Omaruru aus besuchte ich Okombahe.
Zwischen diesen Orten machte sich der Wassermangel
sehr bemerkbar. Am Flußufer Wasser aufzunehmen,
wird kaum schwierig sein. Für Ackerbau im Fluß—
bett und für Gärten an den Ufern liegt Okombahe
günstiger als Omaruru. Unterhalb Okombahe ist
eine Pforte, durch welche der Fluß läuft. Bei und
vor der Pforte ziehen Gänge von Granit= und
Doloritfelsen durch das Flußbett und bilden unter-
irdische Stauungen, in welchen das Wasser sehr lange
vorhält. Auf diesen versandeten Staudämmen treiben
die Eingeborenen nach der Regenzeit Getreidebau;
sie waren zur Zeit meines Besuchs gerade dabei, die
Aecker zu bestellen. Der Unteroffizier von der
Station hat auch einen Garten angelegt und hat
mir eine kleine Probe Tabak, von ihm selbst gezogen,
vorgelegt, welchen ich als sehr gut fand. Von
Omaruru reiste ich nach Karibib. Die Weide fand
ich stellenweise sehr gut, besonders zwischen Ozom-
bimbambe und Etiro, und dann wieder auf der
Fläche von Karibtb.
Hinsichtlich der Wege sei noch zu bemerken, daß
ich dieselben im Allgemeinen im Norden gut fand.
Nur zwischen Okotoveni und Outjo war der Weg
sehr schlecht. Es wurde daran gearbeitet. Auch
zwischen Ozombimbombe und Karibib war ein Wege-
baukommando beschäftigt.
Das neue Stück des Weges zwischen Karibib
und Otjimbingwe ist ein Musterstück; man kann
sehen, daß hier mit Energie vorgegangen worden ist.
Drei Regenmesser habe ich auf dieser Reise ab-
gegeben, einen auf Otjitno, einen auf Naidano, und
einen auf Karibib.
Expedition der Gtavi-Minen- und Eisendahngesellschaft.
Die Otavi-Minen= und Eisenbahngesellschaft hat
zur Erforschung ihres Minengebietes in und bei
Otavi eine Expedition ausgesandt, die am 13. August
d. Is. an ihrem Ziele Tsumeb angekommen ist. Dem
über die Reise und die ersten Eindrücke an die Ge-
sellschaft erstatteten Berichte des Expeditionsleiters
entnehmen wir Folgendes:
Die Expedition nahm ihren Weg von Jakalswater
über Neidos— Otavifontein—Otjikoto nach Tsumeb.
Wie der Expeditionsleiter berichtet, ist der Weg von
Jakalswater nach Neidos — rund 400 km — für
Wagen gut zu benutzen. Von da ab führt er bis
Otavifontein über ein Kalksteinplateau und ist schlecht.
Drei Wegstunden hinter Kosab, der nächsten Wasser-
stelle nach Otavifontein, beginnen die Berge. Von
hier folgte die Expedition bis Otjikoto einem der
vorhandenen Buschmannpfade, der die Entfeinung
zwischen beiden Plätzen wesentlich abkürzte. Der
Pfad mußte, da er durch dichten Busch führt und
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von zahlreichen größeren Felsen gesperrt ist, erst für
den Wagenverkehr hergerichtet werden
liche Absicht, die Wagen stets nur in Abtheilungen
von fünf bis sechs fahren zu lassen, um die Ochsen
an den Wasserplätzen schneller zu tränken, ließ sich
nicht durchführen. Bald verursachten die Wege-
hindernisse, bald das Verfahren der Ochsen oder der
Jagdeifer des Personals und andere Gründe Stockun-
gen im Vormarsch. Kam dann hierdurch eine zu
große Anzahl Wagen zusammen an einem Wasserplatz
an, so war ein mehrtägiger Aufenthalt die Folge.
Die Ufer des Sees bei Otjikoto sind 30 bis
35 Fuß hoch und fallen senkrecht ab. Nur zwei
Stellen waren vorhanden, an denen Wasser geholt
werden konnte. Es mußte dies, da eine Pumpe nicht
mitgenommen war, in der Weise geschehen, daß eine
Kette von 30 Mann die Eimer von dem Wasser-
spiegel nach oben hinanfreichte. Um die Ochsen
rascher zu tränken, wurde ein Weg nach dem Wasser
angelegt. So konnten stets vier Ochsen zu gleicher
Zeit getränkt werden.
Tsumeb, ein für den Bergbau wichtiger Platz,
ist von Otjikoto etwa 20 km entfernt und 320 m
höher gelegen. Alles Wasser muß von Otjikoto auf
Ochsenwagen dahin geschafft werden. Ein Urtheil
über den Werth der Gruben kann erst nach einiger
Zeit abgegeben werden. Bauholz ist reichlich vor-
handen, wenn auch nicht gerade gewachsen. Das
Klima ist ausgezeichnet. Die täglichen Temperatur-
schwankungen sind oft bedeutend — zwischen 22 Grad
Celsius über und einigen Grad Celsius unter dem
Gefrierpunkt. Die Befürchtungen wegen einer Art
weißer Ameisen scheinen begründet zu sein. Es werden
sich aber Mittel finden lassen, sie fernzuhalten.
Landwirthschaftliches.
In der Nähe des bei Windhoek (Deutsch-Süd-
westfrika) fertiggestellten Regierungsdammes sind
neuerdings Versuche mit dem Anbau von Mais und
Kartoffeln gemacht worden, die sowohl was Güte
als was Menge anbelangt, zu einem sehr befriedi-
genden Ergebniß geführt haben. Dies ist insofern
besonders bemerkenswerth, als die Erzeugnisse außer-
halb des eigentlichen Berieselungsgebiets ohne künst-
liche Bewässerung gediehen sind. Man darf hieraus
schließen, daß sich das die Dammanlage umgebende
Gelände für Acker= und Gartenbau wohl eignet, be-
sonders wenn ihm eine intensivere Bewässerung zu
Theil wird.
Die über die eingesandten Proben erstatteten
Gutachten des Geheimen Regierungsraths Professor
Dr. Wittmack von der Königlichen Wirthschaftlichen
Hochschule in Berlin und des Leiters des Pharma-
Ceutisch-Chemischen Laboratoriums in Berlin, Prof.
Dr. Thoms, sprechen sich sehr günstig aus.
Der Mais gehört zur Spielart Zea Mays vul-
gata Roernicke, Gruppe G. Die Maiskolben er-
reichten eine Lange von 22 bis 25 cm und einen
Die anfäng= Durchmesser von 6 bis 7,5 cm. Die Anzahl der