hältnisse günstig einwirkt. Besonderes Ansehen ge-
nießt der Serki Pana (Fleischer des regierenden
Herrn) zu Sansanne Mangu. Ihm wurde seitens
der Bezirksleitung, um dem starken Konsum gerecht
zu werden, ein Galadimo Pana (Fleischer des
Kanzlers) zur Seite gestellt. Dieser hat an den
Erstgenannten die Felle sämmtlicher geschlachteten
Thiere abzuführen, wofür der Serki Pana dafür
verantwortlich ist, daß sämmtliches Fleisch, welches
auf den Markt kommt, in gesundheitlicher Hinsicht
einwandsfrei ist.
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Als Maße dienen Kalabassen von verschiedener
Größe. Gewichtsmaße sind noch nicht bekannt.
Für europäische Stoffe ist der englische Yard das
Maß; einheimische, soweit sie in der Form von
breiten Bandrollen in den Handel kommen, werden
am Unterarm und an der Hand abgemessen. Be-
merkenswerth ist, daß die Maße in der Regenzeit
gegenüber der Trockenzeit verringert werden. Fertige
einheimische Tücher haben ebenfalls für Trocken-
und Regenzeit verschiedene Preise, welche im Uebrigen
naturgemäß auch durch den Wechsel in Angebot und
Als Zahlungsmittel dienen Stoffe, Perlen und Nachfrage beeinflußt werden.
die verschiedensten Produkte. Vor Allem das Vieh.
Der Handel ist aber zur Zeit keineswegs mehr
vorwiegend Tauschhandel, vielmehr ist deutsches
und englisches Silbergeld stark im Umlauf. Nickel-
geld ist hier wenig beliebt. Ein Theil des Silber-
geldes wird im Lande zu Schmuck verarbeitet.
Die niedrigen Münzsorten werden im Gebiet durch
die Kaurimuschel ersetzt. Die Station hat den Kurs
derselben neuerdings auf 1600 Muscheln = 1 Mark
festgesetzt, da der bisherige Kurs: 1200 Murscheln
— 1 Mark auf eine Entwerthung des Geldes, wie
sie freilich der Mehrzahl der Händler außerordentlich
zusagte, hinauskam. «
Die Mehrzahl der Bevölkerung des Bezirks
ernährt sich ausschließlich aus der Landwirthschaft
und ihren Nebenzweigen, und so bevölkert derselbe
auch ist, so würde doch auch eine noch weit größere
Anzahl von Menschen im Lande ihren Unterhalt
finden können. Die Verhältnisse sind allerorts
durchaus patriarchalische. Die Mehrzahl der arbeits-
fähigen Leute gehört als Söhne, Schwiegersöhne
und Anverwandte oder als Hörige einer Familie
an. Alleinstehende Leute schließen sich fast durchweg
freiwillig einer solchen an und erhalten, indem sie
mitarbeiten, vom Familienoberhaupt Kleidung und
Nahrung. In manchen Theilen des Bezirks, so vor
Allem im Herzen desselben, im Chakossi-Gebiet, findet
ein stetiger Andrang von Leuten, welche sich bisher
Die früher von größeren Häuptlingen an ver-
schiedenen Orten meist ohne feste Regel und in
Materialien erhobenen Marktsteuern sind durchweg
abgeschafft worden. Der Handel war während des
vergangenen Jahres ein uneingeschränkter, aber nach
Möglichkeit kontrollirter Freihandel.
Unter den Märkten des Gebiets ist derjenige der
Stadt Sansanne Mangu der bei Weitem bedeutendste,
und zwar handelt es sich da um eine Bedeutung,
die erheblich über das lokale Interesse hinausreicht.
Von den nach Kratshi und Salaga wandernden
Haussas werden große Mengen von Goro auf den
Mangumarkt gebracht. In noch größeren Mengen
wird diese Nuß aber nach den Haussastaaten exportirt.
An sonstigen Exportartikeln sind zu nennen:
Salz, welches zumeist auf dem Mangumarkte, aber
auch in Kratshi eingekauft wird, Eisen, Seife, Tabak
und wiederum Vieh.
Der Viehexport nach den Haussastaaten über-
wiegt die Einfuhr an Vieh aus denselben ganz er-
heblich. Haussahändler, welche in Lome und Kratshi
ansässig sind, sind auch in erster Linie die Träger
des Handels mit Erzeugnissen der südlicheren Be-
zirke des Schutzgebiets, der Goldküstenkolonie und
europäischer Produkte. Von ihnen werden von
Lome und von Kete-Kratshi nach Sansanne Mangu
gebracht: Lagunensalz, Akkasalz, Greybast, Schmuck-
stücke, Streichhölzer, Perlen, Korallen, Eisen, Gewehre,
ausschließlich mit dem Feldbau beschäftigten, zum I Pulver und viele Arten europäischer Stoffe und
Handel statt, so daß der Landwirthschaft viele Kräfte! Tücher (Barbara). Aus dem Kotokoligebiet werden
entzogen werden.
An der Straße nach Basari sind mehrere
Soldatenposten eingerichtet, welchen zugleich die Be-
förderung der Post obliegt.
Um die Entwicklung und Förderung des Handels
hat sich die Bezirksleitung auch im vergangnen Jahr
stetig mit regem Interesse bemüht.
Fast in jeder Ortschaft bestehen Märkte, kleinere
Dörfer haben häufig zusammen einen Markt, der
sich an einem geeigneten — zumeist central gelegenen
— Orte befindet. Markt wird gewöhnlich an zwei
Wochentagen abgehalten, seltener an einem Tage der
Woche. In großen Plätzen ist täglich Markt. Die
Märkte befinden sich auf freien Plätzen unter
Schatten spendenden Bäumen; sie sind durch diese
und durch eine Menge von Steinplatten, welche zu
Sitzen zusammengelegt werden, kenntlich.
von Haussaleuten Matten, Tücher und Seife einge-
führt. Die aus dem Hinterland und aus dem
Vorderland uach Mangu wandernden Haussao treten
dort sowohl in kleinen Abtheilungen von wenigen
Leuten als auch in Karawanen bis zu 100 Köpfen auf,
ungerechnet die oft zahlreichen Weiber. Auch die
Anago (Yoruba-Leute) haben einen erheblichen Antheil
an dem Handel von Sansanne Mangu.
Es handelt sich da zumeist um Leute, welche in
Lome, Kratshi oder in Sokode ansässig sind, die
also ebensowohl auf der Mendi-, wie auf der
Bafaristraße nach Sansanne Mangu gelangen. Eine
Eigenthümlichkeit derselben ist, daß sie zumeist nur
Importeure, selten Exporteure sind. Nur wenige
bringen Kühe und Schafe vom Mangumarkt nach
Kotokoli und Kratshi. Der Import der Anago er-
streckt sich auf Salz, Goro, Korallen, Perlen,