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aufnahmen, astronomische Beobachtungen*) (soweit
dies in der Regenzeit möglich war), Siedepunkt-
bestimmungen 2c. gemacht, und da Herr Rudatis eine
hübsche Sammlung von Pflanzen mitgebracht hat, so
ist die Expedition, durch die ein großes, bisher ganz
unbekanntes, von keinem Europäer betretenes Gebiet
erschlossen und kartographirt ist, auch in wissenschaft-
licher Beziehung erfolgreich gewesen. Nach meinen
Beobachtungen nehme ich an, daß die geographische
Breite von Bali falsch ist, ich glaube, daß Bali auf
der jetzigen Karte etwa 30 km zu weit nördlich liegt,,
daß die Balistraße zusammengerückt werden muß und
daß z. B. Tinto da liegen muß, wo jetzt Bakuni
auf der Karte verzeichnet ist.
Togo.
Ueber die Vverbältnisse im Bezirk Misahöhe
entnehmen wir einem Berichte des Stationsleiters
in Misahöhe folgende Angaben:
J.
1. Bevölkerung.
Die den Bezirk bewohnenden Europäer sind
sämmtlich Deutsche. Dem Berufe nach setzen sie sich
folgendermaßen zusammen:
Regierungsbeamtet 3
Missionare (mit Frauen) 17
Kaufleuiet 2
Pflanzer 29
zusammen 24
Dem Wohnorte nach vertheilen sie sich auf:
HHo 6 (davon 4 Frauen)
Amediomwe = 3 -
Nyambo -1
Akpaso
Misahöhe
Agome Palime
Agu Tafie
Kpandu
— ce
zusammen 24
Unter der Eingeborenenbevölkerung des Bezirks
fand eine nicht unbedeutende Bewegung statt. Die
einwandernde Bevölkerung setzt sich zusammen:
1. aus Leuten der Togo- und Goldküste, die
auf einige Jahre in den Dienst der hiesigen Euro—
päerstationen treten. Diese werden zum kleinen Theil
dauernd ansässig, zum größeren Theil ziehen sie nach
Ablauf des Kontraktes wieder ab;
2. aus fremden Häudlern. Diese siedeln sich
zum Theil dauernd an, im Uebrigen halten sie sich
nur während eines Theils des Jahres im Bezirk
auf. Sie ziehen abwechselnd jährlich in die Gummi-
bezirke und zur Küste, soweit sie aus Küstenbezirken
Dieselben werden zur Zeit bei der Kolonial-Abthei-
lung des Auswärtigen Amte konstruirt. Die Red.
stammen. Ein anderer Theil, der aus dem Hinter-
lande stammt und unter dem Namen Haussas zu-
sammengefaßt wird, konzentrirt sich großentheils in
den Hauptmärkten Kpandu, Agome Palime und Ho.
Die Auswanderung der Bezirkseingesessenen ist
ziemlich beträchtlich, doch zum großen Theil nicht
dauernd, da der Eweer große Anhänglichkeit an
seinen Geburtsort hat.
Nach der Togoküste gehen sie nur auf kurze Zeit
in Handelsgeschäften oder als Träger.
Es wurden theils von der Regierung theils von
den Missionen im Berichtsjahre regelrechte Volks-
zählungen veranstaltet, deren bisherige Ergebnisse
folgende sind:
Landschaft Agome:
Männer Frauen zusammen
Jo . . . .. 105 87 202
Kuxuntu 115 123 248
Palime . 379 851 730*)
Podii 93 136 229
Tongbe 172 221 393
1787
Landschaft Haingba:
Hainggga 234 257 491
Haingba-toi: 78 70 148
639
Landschaft Boeta:
Boeta 216 226 442
442
Landschaft Kuma:
Topli 101 119 220
Aballa 139 158 297
Apoti 150 150 300
Adame 176 170 346
Azame 160 170 330
1493
Landschaft Kpandu:
Kpandi. 872 767 1639
Gadya .
Sobuesante 363 369 732
Abain 87 80 167
Agudyi 165 202 367
Bame .. 77 68 145
Assawiée 92 96 188
Noch zu zählen sind Fessi, Agbonohusé, Daso und
ein unbesuchtes Dorf, die auf 5000 Einwohner ge-
schätzt werden.
Landschaft Sovievhe:
Männer Frauen zusammen
Jawu 130 131 261
Diibe 149 141 290
Kond 67 55 122
Kudyora (schätzungsweise) 150
823
*) Davon 430 Fremde.