rasse nicht, wohl aber die kleine. Während bei
Pferden wie Eseln die eingeführten Mutterthiere nach
längerer oder kürzerer Zeit eingehen, halten sich die
am Ort geborenen und aufgewachsenen Thiere vor-
trefflich.
Schafe, Ziegen, Schweine sowie Hühner werden
von den Eingeborenen überall gehalten; Enten, Tauben
und Puten dagegen weniger.
Angebaut wird im Bezirk:
1. an Feldfrüchten und Obst: Jams, Mais,
Reis, Kassada, Tavo, Okro (Hibiscus esc.), drei
Arten Bohnen, Erdnuß, Sesam (nur in Krpelle),
Zwiebeln, Tomaten, Bananen, Pisang, Aschanti-
pfeffer, vereinzelt Sorghum, Zuckerrohr; häufig Ananas,
Papaya, Mango Orange, Limone, Eierfrucht, Luffa
(wild wachsend):
2. an Rohstossen: Palmöl und Palmkerne,
Schibutter, Kautschuk, Baumwolle, Pandanusfaser,
Kaffee (arabischer und Liberia), Kakao, Kola und
Tabak.
Kola produzirt vorerst allein die Landschaft
Owusuta, wo sich bei Ová km ein Bestand von 200
Stück, darunter 21 tragende, befindet. Außerdem
befinden sich tragende Kolabäume noch vereinzelt in
den Landschaften Govilvhe, Kunya und Buem.
Kautschuk wird in den Landschaften Buem und
Dayi in nennenswerther Menge aus einer Lianen=
art gewonnen. Junge Kautschuklianen sind im
ganzen Gebirge, auch an dem isolirten Aguberge
häufig. Baumwolle wird überall angebaut. Sie
wird verwendet zur Anfertigung von Schnüren zu
Fischnetzen und von gestrickten Mützen, sowie zum
Weben der groben Schlaftücher.
Der Schibutterbaum kommt in dem Distrikte
häufig vor.
Das wichtigste Ereigniß war die Anlage des
ersten, größeren Plantagenunternehmens im Bezirk
Tafie und Nyambo am Ago durch den Bergwerks-
besitzer Sholto Douglas. Es sind etwa 15 ha mit
Baumwolle bepflanzt, 2 ha mit Kakao, und etwa
2 ha nehmen Tabak, Futtermittel und die Baum-
schule in Anspruch, in welcher eine Anzahl der werth-
vollsten Pflanzen, wie: Hevea brasiliensis, Castilloa
elastica, Mahagoni, Teakholz und andere mehr, ge-
zogen wird. 1000 Kolanüsse liegen noch in den
Saatbeeten. An den Wegen entlang steht Manihot
Glaziovii, an den Bachufern indischer Bambus. Alles
gedeiht bei dem feuchten Klima und dem tiefgründigen
Boden vortrefflich. Nur darf Baumwolle, wie der
Versuch lehrt, nicht im Anfang der Regenzeit ge-
pflanzt werden. Sie ist dann zu großer Feuchtigkeit
ausgesetzt. An Arbeitern beschäftigt die Plantage
zur Zeit etwa 100 Eingeborene, deren Zahl aber
jederzeit nach Bedarf erhöht werden kann. Die
Arbeiterverhältnisse sind sehr günstig.
Etwas früher schon legte ein Kaufmann in Palime
am Ahäbache eine kleine Pflanzung von Liberia-
kaffee, Kakao und Manihot Glaz. an. Geplant sind
noch weitere wirthschaftliche Unternehmungen im Bezirk.
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Die bisherige, Liberiakassee, Kola und einige
Kakaopflanzen enthaltende, im Jo-Thale gelegene Ver-
suchspflanzung der Station Misahöhe wurde bis auf
20 ha vergrößert. Der besseren Ueberwachung wegen
wurde in Höhe der Station ein 0,7 ha großer Ver-
suchsgarten angelegt. Schließlich wurden auf dem
Franciospaß 0,6 ha Waldboden für solche Pflanzen
gerodet, welche Höhenlagen bevorzugen. Die Berg-
plantage enthält vorläufig 30 Ficus elastica, in Ab-
ständen von 15 m gepflanzt, um zu versuchen, ob
die trocknere Höhenlage günstiger ist als die feuchte
Thalniederung. Bei Beginn der Regen im kommen-
den Jahre sollen noch einige Guttaperchapflanzen
sowie als Zwischenkultur Kola und arabischer Kaffee
gepflanzt werden.
Der Garten enthält außer den europäischen und
einheimischen Gemüsekulturen und Zierpflanzen
(Olbeander, Rosen, Nelken, Acalypha, Graptophilum,
und andere) tropische Obstsorten, wie: Mangos, Papaya,
Musa sapientum, Ananas, Ancna squamosa, Anona
muricata, Psidium Gujara, Punica granatum,
Arogado, Orangen, Limonen, dazu Zuckerrohr,
Terminalia Catappa, Luffa Cylindrica, als Schatten-
bäume oußerdem noch Poincina regia, Crescentia
Cujete, Cola sterculia und einige wilde Frucht-
bäume. Ferner sind daselbst zu Versuchen in kleinem
Maßstabe angepflanzt an Faserpflanzen: Agave
sisalana, Fourcroya gigantea und Agave ameri-
cana, die gut gedeihen; an Gewürzpflanzen: Piper
nigrum, Piper angustifolium und Vanilla plani-
flora. Ferner sind die einheimische Kautschukliane
und der einheimische Tabak aus Kumfa angesät. Den
Haupttheil des Gartens nehmen die Saat= und An-
zuchtbeete der größeren Versuche ein. Darin be-
finden sich außer Erythricylon Coca und Coffea
arabica, der Odumbaum (Chorophora ecelsa),
Perubalsambaum, Cedrela odorata, etwa 600 Kola-
pflanzen und andere mehr. Die Hauptanlage ist die
Thalplantage. Dort wurde der infolge des sumpfigen
Bodens abgestorbene Theil der alten Kolaplantage
mit 100 indischen und 70 einheimischen Bambus
bepflanzt. Die dem Absterben nahe Kolaplantage
erholte sich wieder infolge sorgfältigster Pflege
und Ausrottung des Bohrkäsers. Von den noch
vorhandenen 1277 Bäunchen haben etwa 900 Aus-
sicht, sich gut zu entwickeln. Für ihre vorläufige
Beschattung wurden Pisangs gepflanzt. Da der
dortige Boden nicht von besonderer Güte ist, soll die
noch in den Saatbeeten befindliche Kola an besserer
Stelle ausgepflanzt werden. Am Bachufer entlang
wurde Ficus elast. gepflanzt, der sich bis jetzt durch
rasches Wachsthum auszeichnet. Der guttragenden,
1892/93 angelegten Liberiakaffeeplantage mit 500
Bäumen drohte Vernichtung durch einen Bohrkäfer,
der sich schon in den meisten Bäumen eingenistet
hatte, ehe der Kampf gegen ihn eröffnet wurde.
Zunächst wurden der Boden der Plantage und die
Bäume selbst peinlich sauber gehalten, absterbende
Zweige 2c. sofort entfernt und die Stämme mit