RAus dem Bereiche der Missionen und
der KAntisklaverei-Bewegung.
Der „Epvangelische Heidenbote“ bringt die Trauer-
nachricht, doß der Missionar Bizer, Präsident der
Baseler evangelischen Kamerunmission, durch Er-
trinken verunglückt ist.
Die Pallotiner-Mission in Kamerun ist von
einem harten Schlag durch den Tod des Paters
Michael Schöller betroffen worden, der seit vier
Jahren in der dortigen Mission, zuletzt auf der
Station Marienberg, thätig, vom Schwarzwasserfieber
am 19. Mai dahingerafft worden ist.
Die „Missionsblätter“ (Organ der St. Benediktus-
Genossenschaft für ausländ. Missionen zu St. Ottilien)
berichten aus Dar-es-Saläm, daß Br. Elias Glaser
von dem Bau der St. Josephskirche abglitt und so
unglücklich auffiel, daß er einen Schädelbruch und
einen komplizirten Armbruch erlitt. Am darauf-
folgenden Tage verschied er, ohne das Bewußtsein
wiedererlangt zu haben.
Wie wir dem Bericht über die letzte Haupt-
versammlung des Provinzialvereins der Branden-
burgischen Missions-Hülfsvereine für Berlin I ent-
nehmen, sprach dort Missionsinspektor D. Merensky
über Ostafrika, zunächst über die Mission bei den
Konde, friedlichen und relativ glücklichen Heiden in
einem schönen, fruchtbaren Land am Nyassasee. Auf
vier Stationen wird reichlich Gottes Wort gepredigt.
Die Sprache ist zur Schriftsprache gemacht; die
Evangelien, Gesangbuch, Katechismus sind übersetzt.
Auf hohem Gebirge an der Grenze von Kondeland
wohnt der Stamm der Kindo. Hier sind zwei
Stationen. Vor einem Jahr nahmen bei einer
Konferenz 90 Heidenchristen das heilige Abendmahl.
Das dritte Missionsgebiet, ebenfalls an Kondeland
grenzend, ist das Heheland mit den Wahehe. Die
Häuptlinge baten um Missionare und schickten
143 Träger. Missionar Bunk sah darin einen Ruf
Gottes und folgte. Es war der rechte Augenblick.
Auch auf diesem schwierigen Gebiet konnten vier
Stationen gegründet werden, und die Brüder haben
treulich ausgehalten. Sie studirten die Sprache,
impften, als die Pocken ausbrachen, vermittelten den
Frieden zwischen dem Häuptling Lupembe und den
deutschen Schutztruppen. Jetzt hat ein Missionar
schon ein Kirchlein gebaut, wo sich oft 500, 600,
800, ja 1000 Zuhörer einfinden. Auch Schwestern
und Handwerker sind dort, ja ein Arzt hat sich
niedergelassen.
Die Berliner (III) ostafrikanische Mission ist
nach der Störung durch die Hungersnoth wieder in
die geordneten Bahnen ruhiger, stetiger Arbeit ge-
kommen. Die Zahl ihrer Christen hat sich im letzten
Jahre fast verdoppelt und ist von 243 auf 439 ge-
488
stiegen. Da noch 353 im Taufunterrichte sind, st
ein weiteres starkes Wachsthum in Aussicht.
Die Zeitschrift „Gott will es“ des Afrikavere
deutscher Katholiken schreibt über das apostolu-
Vikariat Tanganyika:
Seit zwei Jahren scheint das Volk erwacht
sein. Nach langen Jahren der Anstrengung,
Gebets und der Leiden zählten die Schulen
Jahre 1897 kaum 200 Kinder. Da begannen
von uns erzogenen und ausgebildeten Katecheten ie
Thätigkeit. Sofort stieg die Zahl der Schüler #c
972. Im Jahre 1899 betrug sie bereits 1700 u
im Berichtsjahr 1900 besuchen schon 3000 Kint
36 von 41 Katecheten geleitete Schulen. Eine fär
liche Begeisterung für den Unterricht zeigt #
Um ihre Kinder an den Wohlthaten der christlich
Unterweisung theilnehmen zu lassen, verlegen ger
Dörfer ihre Wohnplätze, um den von den Kolechen
besuchten Orten näher zu sein. Man ist erstaunt, #
diesen Negern jetzt zarte Züge zu finden, die bieb
unbekannt waren. — In diesem Jahre ist ein sech#.
Missionscentrum, St. Bonifaz in Mkulwe im Süd,
des Rilwasees, gegründet worden. Für die weift
Schwestern wird ein drittes Haus errichtet und zw##
in der Station St. Franziskus in Kirando. 2##
Missionsschwestern üben einen sehr guten Einfe
auf die weibliche Bevölkerung aus. Die Ausbreitun,
der Mission übertrifft alle Erwartung. Statt de
53 Dörfer im vorigen Jahre werden jetzt schon mer
als 200 von unseren Katecheten und den Missionare
besucht; die Zahl der Schulen ist von 31 auf “
gestiegen. Doch sind immerhin noch zwei Dritt
unseres Vikariats in den Bereich unferer Thängie-
zu ziehen. — Statistische Jahresübersicht des V
riats: 1963 Christen, 9017 Katechumenen, 46 Schm-
(1478 Knaben, 1309 Mädchen), 12 357 Belckter
15525 Kommunionen, 181 Firmungen, 46 El=
schließungen, 19 109 Fälle, in denen Kranke verpste#n
oder Arznei gegeben wurde.
Der „Afrikabote“ giebt in der Fortsetzung der
Jahresberichts über die Missionsthätigkeit der Weife.
Väter in Nord= und Mittelafrika im Berichtsjätr,
1899/1900 einen Ueberblick über das apostoliut
Vikariat Süd-Nyanza. Die Mission des südlit
Nyanza, die anfänglich mit großen Schwieriglett
zu kämpfen hatte, geht heute ihren regelmäßen
Gang. Besonders auf den Inseln des Sees, selen
bis an die äußersten Grenzen des Vikariats, hat ?7
Christianisation bedeutende Fortschritte gemas"
Ruanda, ein sehr bevölkertes Land, hat ein #
Arbeitsfeld geöffnet. Wenn bei den Basukuma d#
Fortschritte langsamer erscheinen, sind sie wenigsten-
beständig und sicher. Es find zwei neue Stationer
gegründet worden, die eine zu Isavi in Nuanda, d
andere auf der Insel Kome. Die neue Station ##
Isavi liegt nicht weit vom Kivusee, 20 km von del
Hauptstadt entfernt. Die Mission, umgeben #r