Das Organ der Boston Mission, „The Missionary
Horald“, berichtet, daß ein Schuner „Carrie and
Annie“ für den Betrieb des Missionswerks in den
Karolinen angekauft sei und im Juni von San
Francisco versegeln werde. Mit diesem Schiff wird
Dr. Rise mit Familie vom Urlaub in das Missions-
feld auf den Marshall-Inseln zurückkehren.
Der Missionar Dr. Hyde mit Frau (siehe S. 323
dieses Jahrgangs) ist am 22. Februar auf den Ruk-
Inseln eingetroffen. Der Missionar Price von
Guam, der ihn nach Ruk gebracht hatte, nahm den
dort stationirten Missionar Stimson an Bord, um
in Gemeinschaft mit ihm eine längere Inspektionsreise,
in deren Verlauf auch Ponape berührt werden sollte,
durch die Ruk= und Mortlockgruppe zu unternehmen.
Kus fremden MHolonien und
Produktionsgebieten.
Betheiligung Deutschlands am Außenhandel des
portugiesischen Kongogebietes.
An der sich auf insgesammt 788 092 Milreis
beziffernden Einfuhr des portugiesischen Kongo-
gebietes im Jahre 1899 war Deutschland mit
229 718 Milreis betheiligt gegen 133 287 Milreis
bei einer Gesammteinfuhr im Werthe von 535 816
Milreis im Jahre 1898. Uebertroffen wurde die
deutsche Einfuhr nur von derjenigen Großbritanniens,
die sich 1899 auf 364 051 Milreis und 1898 auf
254 242 Milreis belief. An dritter Stelle steht die
portugiesische Einfuhr mit 85 028 Milreis im Jahre
1899 und 63 318 Milreis im Jahre 1898, wäh-
rend die übrigen Länder mit geringeren Beträgen
betheiligt waren.
Die Ausfuhr des portugiesischen Kongogebietes
erreichte im Jahre 1899 einen Werth von 923001
Milreis gegen 733 788 Milreis im Jahre 1898.
Die Ausfuhr nach Deutschland bezifferte sich auf
110 240 Milreis im Jahre 1899 und 113 824 Mil-
reis im Jahre 1898 und wurde übertroffen von der
Ausfuhr nach Großbritannien mit 349 704 Milreis
1899 und 262 869 Milreis 1898 sowie von der
Ausfuhr nach Portugal mit 298 787 Milreis 1899
und 192 469 Milreis 1898. An vierter Stelle
kommt die Ausfuhr nach den Niederlanden, die 1899
einen Werth von 78 836 Milreis erreichte und 1898
sich auf 142 828 Milreis bezifferte. — Kautschuk,
Kaffee, Kokosnüsse und Palmöl sind die hauptsäch-
lichsten Ausfuhrartikel des portugiesischen Kongo-
gebietes. In diesen Artikeln erreichte die Ausfuhr
nach Deutschland im Jahre 1899 (und 1898) die
folgenden Werthe in Milreis: Kautschuk 73 849
(86 560) — Kokosnüsse 12 891 (9365) — Palmöl
11 800 (7007) — Kaffee 10 083 (10 823).
(Nach Annnnrio estadistico da provincia de Angola.)
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vermehrung der Thätigkeit im Bergbau LCiderias.
Die Union Mining Company of Liberia ho
bei ihrer Gründung von der Regierung Liberias ##
Recht erhalten, im ganzen Lande mineralhaln###
Gebiet erwerben und Bergbau betreiben zu dürf
Neuerdings ist der Gesellschaft dieses Recht bestät
und für die Bezirke Montserrado und Maryland
einem alleinigen und ausschließlichen gestaltet word
Diese Bezirke bilden die wichtigsten Theile des cl
lisirten Liberia; sie umfassen Gebiete von vie
Tausend Quadratmeilen, die nach Berichten v
Gelehrten und Reisenden vielfach reiche Schätze
Gold, Quecksilber, Smaragden, Diamanten und ar
Kohle enthalten sollen. Der Gesellschaft ist die El
richtung von Banken, die Ausgabe von Banknon
der Bau von Eisenbahnen, die Kultivirung d
ganzen Landes innerhalb der beiden genannten B
zirke, die zeitweilige Vergebung von Ländereien, d
Betreiben jedes ehrlichen Handels und sonstigen G
schäftes, auch die Ausübung der Polizei gestatt
worden. Die Rechte wurden für einen Zeitrau
von vierzig Jahren verliehen und können nach Ablo-
desselben für einen gleichen Zeitabschnitt erneue-
werden. Die Company hat eine Abgabe von 5
vom Reingewinn und einen Zoll von 5 PCt. de
Werthes der ausgeführten Waaren zu entrichten, dor
aber alles nöthige Material zollfrei einführen. D
Gesellschaft beabsichtigt, sogleich mit der Arbeit be
ginnen zu lassen.
(Nach The Lagos Weeklx Record.
Tbheekultur in Ceylon.
In Ceylon besteht die Theekultur eigentlich eu
seit zwanzig Jahren, denn bis dahin wurden m
dem Anbau von Thee nur Versuche gemacht. Ne:
der Besetzung Ceylons durch die Europäer verlegter
diese sich auf den Kaffeebau, der zu sehr hoher Blur.
gelangte. In den Jahren 1874/75 wurden 400½
Acres mit Kaffee bepflanzt, die Ausfuhr betrug norc
an 1 000 000 Centner. Infolge des Auftreter-
eines Pflanzenpilzes (Hemileia vastatrix) ging der
Kaffeebau aber fast völlig zu Grunde. Im Jahre 18
wurde nur der hundertste Theil von dem Export dee
Jahres 1874 an Kaffee ausgeführt. Die Pflanze:
begannen daher mit dem Anbau anderer Produkt=
und machten zunächst Versuche mit Chinarinde,
für den Boden und das Klima Ceylons wohl paße
In der Zeit von 1884 bis 1888 wurden ub#r
13 000 000 Pfund Chinarinde gewonnen, d. h. melr
als die Hälfte der Gesammtproduktion der ganze
Erde. Aber da die Nachfrage nicht im Verhälkar
zu dem großen Anbau der Chinarinde stieg, so ginge-
die Preise plötzlich herunter. Wieder mußten sich dr
Pflanzer nach gewinnreicheren Produktionszweiger
umsehen. Sie bauten Kakao, Kardamom, Gumm
u. A. mit mehr oder weniger Erfolg, aber erst der
Thee entschädigte sie für den Ausfall der Kaffeeernter.