Full text: Deutsches Kolonialblatt. XII. Jahrgang, 1901. (12)

Im Jahre 1883 betrug die Einfuhr von Ceylon- 
Thee nach England nur 1000 000 Pfund oder 
l pCt. des Gesammtbedarfs, während China 66 pCt. 
ind Indien 33 pCt. lieferten. Im vergangenen 
Jahre stellte sich dagegen das Verhältniß für Indien 
tuf 55,2, China 7,8 und Ceylon 37 pCt. von den 
llach England eingeführten 250 000 000 Pfund. 
Keylons Theeproduktion ist bisher stets im Wachsen 
sewesen. Im Jahre 1880 betrug die Ausfuhr 
14 855 Pfund, 1890 schon 46 913 955, 1899 
129 147 894 und 1900 148 569 477 Pfund. Es 
verden jetzt nahe an 400 000 Acres mit Thee auf 
Keylon bepflanzt. Trotzdem könnte die Theekultur 
loch befriedigender sein, wenn die Pflanzer mehr 
iuf die Qualität als auf die Quantität des Thees 
ähen. Olihe Englishman.) 
Die Suckerproduktion auf Mauritins. 
Die Zuckerernte der Insel Mauritlus ermög- 
ichte im Erntejahr 1899/1900 eine Ausfuhr von 
57 025 408 kg gegen 186 487 093 kg im Jahre 
898/99. Im Jahre 1897/98 hatten die Ver- 
chiffungen von Zucker 121 693 971 kg betragen, 
896/97 152 677 973 kg und im Jahre 1895/96 
42 645 722 kg. Obwohl die Zuckerausfuhr des 
Fahres 1899/1900 um rund 29 000 t hinter der 
#orjährigen zurückgeblieben ist, hat sie nichtsdesto- 
veniger den Durchschnitt, der sich für die vorauf- 
segangenen fünf Jahre auf 143 459 615 kg berech- 
set, um 14 000 t überschritten. 
In der Versorgung der ausländischen Märkte 
nit mauritianischem Zucker sind während des Jahres 
899/1900 recht bemerkenswerthe Veränderungen 
ingetreten. Während nämlich die Zuckerausfuhr 
lach Großbritannien sich von 6272914 kg im 
Fahre 1898/99 auf 10 219 312 kg, nach den 
iustralischen Kolonien von 6 493 937 kg auf 
4480 404 kg und nach Südaferika von 27807 178 kg 
u# 30 303 062 kg gehoben hat, ist dieselbe nach 
en Üübrigen Bestimmungsländern erheblich zurück- 
jegangen. Den größten Rückgang erfuhr die Zucker- 
msfuhr nach Amerika, welche von 44 574 448 kg 
m Jahre 1898/99 auf 16 289 215 kg im Jahrte 
899/1900 herabsank. Die Zuckerausfuhr nach In- 
nien ist von 96 493 124 kg auf 83 733 386 kg 
ind nach dem europäischen Kontinent von 1 844 295 kg 
tufs 214 kg im Jahre 1899/1900 heruntergegangen. 
Die gegenwärtige Ernte (1900/01) verspricht 
inen außerordentlich befriedigenden Ertrag zu liefern 
ind wird selbst die Ernte des Jahres 1898/99 
iller Wahrscheinlichkeit nach übertreffen. Die Zu- 
uhren bis zum März d. JIs. beliefen sich auf 
(79 172 t, wovon einschließlich des Restes aus dem 
Borjahre 112 052 t zur Verschiffung kamen und 
:19 063 t für spätere Verschiffungen zur Verfügung 
Bis zum entsprechenden Tage des Vor- 
tanden. 
ahres hatte die Anfuhr 151 928 t betragen, wovon 
491 
  
einschließlich des Restes aus dem Vorjahr 86 495 t 
ausgeführt wurden und 54 183 t auf Lager gebracht 
wurden. 
Auch für die Ernte des Jahres 1901/02 liegen 
außerordentlich günstige Anzeichen vor. Das Wetter 
ist bisher günstig verlaufen, so daß, wenn nicht 
während der stürmischen Jahreszeit die Pflanzungen 
Schaden erleiden, die Aussichten für die kommende 
Ernte gut sind. 
(Nach einem Bericht des Kaiserl. Konsulats in Port Louis.) 
Die Suckerproduktion auf Dawai. 
Auf Hawaii wird gegenwärtig die Zuckerfabri- 
kation von 68 Aktiengesellschaften betrieben. Während 
des letzten Jahrzehnts erfuhr die Zuckerproduktion 
des Inselgebietes fast eine Verdoppelung, wobei die 
Zunahme in den letzten fünf Jahren eine besonders 
beträchtliche war. Die Produktion stieg von 146 200 t 
im Jahre 1891 auf 149 600 t im Jahre 1895. 
Die weit raschere Zunahme der späteren Jahre ist 
aus folgender Tabelle ersichtlich: 
Ausfuhr nach den Ver. Staaten 
Produktion von Amerika 
in 1000 t Gewicht in Werth in 
Mill. Cwis. Mill. Dollar 
1896 225, 8 3,52 11.34 
1897 251,1 4,31 13,17 
1898 229,4 5,00 16.73 
1899 282,8 4,62 17,29 
1900 289,5 5,05 20,39 
Aus diesen Ziffern ergiebt sich, daß Hawaii in 
der Zuckerversorgung der Vereinigten Staaten eine 
von Jahr zu Jahr an Wichtigkeit zunehmende Rolle 
spielt. Selbst gelegentliche Minderproduktionen wie 
im Jahre 1898 vermögen das Wachsthum der 
hawaiischen Zuckerausfuhr nach den Vereinigten 
Staaten nicht aufzuhalten. 
(Das Handels-Museum.) 
Australiens Wollen- und Sleischgeschäft. 
Australien ist der Hauptversorger des Weltmarkts 
mit Wolle und übertrifft in der Erzeugung derselben 
bedeutend die südamerikanischen Gebiete, die mit 
500 Millionen englischen Pfund an zweiter Stelle 
stehen, sowie die dann folgenden europäischen Fest- 
landsstaaten mit einer Wollenproduktion von 450 Mill. 
Pfund. An vierter Stelle kommt der Beitrag der 
Vereinigten Staaten von Amerika einschließlich Canadas 
zu der auf über 2000 Mill. Pfund veranschlagten 
jährlichen Gesammterzeugung von Wolle in der Welt, 
denn diese Staaten liefern eine Menge von 272 Mill. 
Pfund. Mit dem Wachsthum seiner Wollenerzeugung 
steht Australien an erster Stelle, und man kann 
unter günstigen Umständen damit rechnen, daß dieser 
Erdtheil eine Produktion von 1000 Millionen Pfund 
Wolle, also von der Hälfte des Weltbedarfes, 
erreichen wird.
	        
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