Full text: Deutsches Kolonialblatt. XII. Jahrgang, 1901. (12)

dte Zone passiren wird. Die Sprache ist von den 
ir bisher bekannt gewordenen Dialekten Südkameruns 
elig verschieden, doch konnte mit dem hier überall 
läufigen Maka (Ngumba) und theilweise auch Bule 
#engone) überall eine Verständigung leicht erzielt 
erden. 
Am 2. März wurde dann mit der Gesammt- 
pedition, verstärkt durch 22 Banganduträger und 
ie kleine Karawane des Agenten der Gesellschaft 
üdkamerun, Friedrich, der Marsch in die sogenannte 
dte Zone angetreten. Ich hatte zweitägige Ver- 
legung aus Bangandu und eiserne Portionen zu 
vier Säckchen Reis à 300 g, Sardinen, Salz, 
eise und Tabak ausgegeben. Am 7. März vor- 
ttags wurde in durchschnittlich sechs= bis sieben- 
mdigen Tagemärschen das erste Kunabembedorf 
mbo erreicht. Der Marsch führte wieder durch 
Ganzen ebenes Gelände mit meist sehr schönem 
echwald und bereitete jetzt in der Trockenzeit wenige 
hwierigkeiten. Er war vielmehr über alles Erwarten 
t und anscheinend viel begangen. Der von Dr. Plehn 
mtzte Weg, der etwa nach dem zweiten Wegedrittel 
iter nach Osten lief, ist etwas länger und seine 
ledereinmündung in den von mir begangenen Weg, 
o auch sein Heraustreten aus der todten Zone von 
luku aus liegt wohl noch einen Tagemarsch weiter 
Norden. Im Uebrigen ist auch die sogenannte 
te Zone nicht absolut unbewohnt. Vielmehr hat 
bereits einen kleinen Tagemarsch von Busse aus 
lerdings ein kleines Bangandudorf angesiedelt, das 
seinem Vorhaben, dort größere Pflanzungen 2c. 
zulegen, angelegentlichste Unterstützung verdient. 
ch von der Kunabembeseite aus scheint eine Ver- 
nerung der todten Zone recht wahrscheinlich zu 
i, da ein stark begangener Weg etwa einen Tage- 
btsch von Kambo rückwärts noch etwas weiter nach 
sten abzweigt, der bereits in wenigen Stunden 
dort an den Bumbaufern bedeutend weiter nach 
iden reichenden Kunabembedörfer treffen soll. Auch 
i dem Nadiakomplex führte ein direkter Weg nach 
nabembe, der die von mir benutzte Route etwa 
Lokomo trifft. 
An eventuellen Schwierigkeiten, die der Weg bieten 
erd, würde vor Allem der Uebergang über den 
en und reißenden Lokomo und das Passiren des 
can anschließenden größeren Ueberschwemmungs- 
#ietes zu nennen sein. Auch der recht breite und 
e Bange, der nahe an Kunabembe etwa 3 km 
trhalb seiner Mündung in den Bumba passirt 
rde, kann in der Regenzeit ein recht störendes 
nderniß sein. Mit einem kleinen Umweg halte ich 
aber für möglich, das Ueberschwemmungsgebiet 
# Lokomo und seines Nebenflüßchens Mondimdim 
stlich zu umgehen und am Lokomo sowohl wie 
1 Bange eine geeignete Stelle zu finden, an der 
stets wasserfreier Flußübergang durch einen ge- 
neten Baum hergestellt werden kann. 
Es erübrigt über den Weg durch die todte Zone 
: Bemerrkung, daß sowohl bei dem erwähnten neuen 
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Bangandudorfe, wie während des gesammten letzten 
Tagemarsches der Bumba zweifellos nur wenige Kilo- 
meter westlich floß. Da er jedoch nur dicht bei 
Kambo wirklich gesehen wurde, läßt sich ein ab- 
schließendes Urtheil über seine eventuelle Benutzbarkeit 
noch nicht abgeben. Nach dem Anblick, den er bei 
Kambo bot, allen eingezogenen Erkundigungen und 
schließlich auch den zurückgelegten Steigungen zu 
urtheilen, dürfte seine Nutzbarmachung nur auf ge- 
wissen Strecken möglich und auch da noch durch 
Felsen, umgefallene Stämme und eine sehr starke 
Strömung recht erschwert sein. 
Es wurde schließlich an demselben Tage, also am 
7. März, noch weiter bis Duluku marschirt, dessen 
Chef wohl der angesehenste Häuptling des anscheinend 
recht starken Kunabembestammes ist. Die Aufnahme 
war eine äußerst gute; Verpflegung in sehr großer 
Menge und zu billigsten Preisen ist stets zu haben. 
Auch Führer und Träger haben sich nach Entlassung 
der Banganduleute in Menge angeboten. Der Bule- 
und theilweise auch der Banedialekt wird fast durch- 
weg verstanden. Sonst ist die Landessprache sehr 
nahe mit der Ngumbasprache verwandt. Auch die 
bisher festgestellten Erkundungen aus dem Westen 
lauten recht vielversprechend, und sind die mir von 
meiner Expedition 1898 her bekannt gewordenen 
östlicheren Bule-, Bane= und Vengonehäuptlinge, 
wenigstens dem Namen nach, sämmtlich nicht unbe- 
kannt. Ein Weg, der von Kambo nach Westen über 
die Kunabembeunterstämme Vogendange und Kumba= 
Kumba, durch die Maka= (Njima“ oder Njem-) Stämme 
Limbom und Sso zu den Ostjekomba unter dem be- 
kannten Bulehäuptling Lebandum führt, ist in einer 
Gesammtlänge von acht bis zehn Tagemärschen mit 
ziemlicher Gewißheit anzunehmen. Doch wird die 
Hauptverkehrsader in das Innere der Konzession 
voraussichtlich von dem noch etwa 2½ Tagemärsche 
nördlicher sitzenden Bumbumstamme ihren Ausgang 
nehmen. 
Betreffs der hier angetroffenen Handelsver- 
hältnisse habe ich einen sehr günstigen Eindruck 
gewonnen. Elfenbein ist offenbar noch recht vieles 
vorhanden. Mit der hier noch völlig unbekannten 
Gummifabrikation wurde heute ein recht viel ver- 
sprechender Versuch gemacht. Das neu ausgebildete 
Instruktionspersonal der Expedition hat unter all- 
gemeinem regen Interesse der Eingeborenen in etwa 
zwei Stunden aus allernächster Nähe des Dorfes 
5 bis 6 kg erstklassigen Kautschuk gewinnen können 
und den anwesenden Kunabembeleuten sehr verständig 
aufgenommene Instruktionen gegeben. Da die todte 
Zone sowohl wie die hier durchschrittenen Wälder 
stellenweise ziemlich reich an Kickxria sind (Landolphia 
ist äußerst wenig vorhanden) und die Eingeborenen 
entschieden verhältnißmäßig recht arbeitsam sind, halte 
ich ein rasches Aufblühen des Gummihandels für 
höchst wahrscheinlich. 
Eine Trägerschwierigkeit für hier oben ist keinen- 
falls zu befürchten, da für wenige Bezahlung bis in
	        
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