Metadata: der Weltkrieg 1914. Band 2. (1)

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und Latorcza-Gebiete wiesen mehrere Angriffe unter schweren Verlusten 
des Feindes ab. Nächst des Uzsoker Passes nahmen wir eine Grenzhöhe. 
In Galizien wurde der Gegner weiter gegen Lisko zurückgedrängt. 
Zwischen Wislok und Biala hingegen setzte er seine Angriffe den ganzen 
Tag und mit besonderer Intensität am Weihnachtsabend und in der 
Heiligen Nacht fort. Am Dunajec und an unserer veränderten Front in 
Russisch-Polen fanden teils Artilleriekämpfe statt, teils herrschte Ruhe. 
Auf dem Balkankriegsschauplatze hat sich nichts ereignet. 
Im Norden wie im Süden gedenken unsere braven Truppen dankbar 
der Heimat, die so reiche Weihnachtsgaben sandte. Daß sich auch die 
Fürsorge des Deutschen Reiches an diesem Werke mit großen Spenden 
beteiligte, wurde als neuer Beweis der innigen Zusammengehörigkeit 
der verbündeten Heere warm empfunden. 
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes, 
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. 
Wien, 26. Dezember. 
Gestern nahmen unsere Truppen nach viertägigen heldenmütigen 
Kämpfen den Uzssoker Paß. 
In Galizien führten die Russen ihre vor einigen Tagen begonnene 
Offensive mit starken Kräften fort und gelangten wieder in den Besitz 
der Becken von Krosno und Jaslo. Die Lage am unteren Dunajec und 
an der Nida ist unverändert. Südlich Tomaszow gewann unser Angriff 
ostwärts Raum. 
Auf dem Balkankriegsschauplatz herrscht seit zehn Tagen Ruhe. Nur 
an der Save und Drina kommt es zuweilen zu unbedeutenden Plänke- 
leien. Die Festung Bileca wies am 24. Dezember einen schwachen An- 
griff der Montenegriner ab. 
Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes, 
v. Hoefer, Feldmarschalleutnant. 
Der Bericht der obersten Heeresleitung. 
Großes Hauptquartier, 25. Dezember, vormittags. (WeaB.) 
In Flandern herrschte gestern im allgemeinen Ruhe. Oestlich Festu- 
bert wurde den Engländern anschließend an die am 20. Dezember er- 
oberte Stellung ein weiteres Stück ihrer Befestigung entrissen. 
Bei Chivy nordöstlich Vailly hoben unsere Truppen eine feindliche 
Kompagnie aus, die sich vor unserer Stellung eingenistet hatte; 
172 Franzosen wurden hierbei gefangen genommen. Bei dem Versuch, 
die Stellung uns wieder zu entreißen, hatte der Feind starke Verluste. 
Französische Angriffe bei Souain und Perthes sowie kleinere Vor- 
stöße nordwestlich Verdun und westlich Apremont wurden abgewiesen. 
Im Osten blieb die Lage unverändert. 
Oberste Heeresleitung. 
Der Reichskanzler gegen die Taschenspielerei Vivianis. 
Berlin, 24. Dezember. 
Der Reichskanzler hat an die Kaiserlichen Botschafter und Gesandten 
nachfolgenden Runderlaß gerichtet:
	        
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