Schlafraum für die schwarzen Mädchen, die in der
nächsten Woche schon bei uns Wohnung nehmen
sollen, das Refektorium, das Arbeitszimmer, welches
zugleich als Betzimmer dient, ein geräumiges Schlaf-
zimmer und ein hübsch eingerichtetes Fremden-
zimmerchen.
1500 m über dem Meere, mitten im Urwald, der
Gärten und Gebäude wie eine Ringmauer umschließt.
Wir haben Kühe und Hühner und müssen uns einst-
weilen ein leichteres Leben und eine bessere Kost
gefallen lassen, als wir bisher nach unserer Regel
gewohnt waren. Der Kaffeebaum ist hier zu Hause;
einige hundert stehen reich beladen im Garten, sowie
verschiedenes Obst und mancherlei Gemüse. Die
großen Bananenfelder, von denen wir rings umgeben
sind, dürfen auch nicht unerwähnt bleiben. Der
Häuptling hat uns mit seinem Minister und seiner
Dienerschaft schon zweimal einen Besuch abgestattet,
und bei unserer Ankunft hatte uns die schwarze
Majestät einen Ochsen und ein Schaf geschickt. Der
FP. Superior hat ihm seiner Zeit das Leben gerettet,
und daher rührt seine große Anhänglichkeit an ihn.
In der Monatssschrift „Afrika“ des Evangelischen
Afrikavereins lesen wir:
Ueber die Schule des Evangelischen Afrikavereins
in Bonanjo (Kamerun) geht uns der vom Vor-
steher derselben, dem Missionar Gutekunst, erstattete
Jahresbericht 1900/01 zu, dem wir im Wesentlichen
Folgendes entnehmen: „Beim Rückblick auf das ver-
flossene Jahr haben wir viel Ursache zu danken für
die gnädige Durchhilfe Gottes, sowohl hinsichtlich
meines persönlichen Ergehens, als auch hinsichtlich
der Schule selber. Die Schülerzahl betrug im letzten
Jahre 66, für einen Europäer und einen eingeborenen
Gehilfen gerade genug.“ Ihrem Berufe gemäß,
eine Fortbildungsanstalt für begabtere Eingeborene
zu sein, die sich für kleinere Beamtenstellen eignen,
wurde vor Allem der Unterricht in der deutschen Sprache
gepflegt. Täglich wird eine Stunde hierauf ver-
wendet. An der Hand des vortrefflichen Buches
von Christaller wird zunächst theoretisch, sodann,
vornehmlich in der ersten Klasse, in einem praktischen
Anschauungsunterrichte das Deutsche geübt. Als
Lesebuch dient die Württembergische Fibel. Von der
ersten Klasse werden alle Stücke gelesen und über-
setzt, geeignete auswendig gelernt. Die zweite und
dritte Klasse lesen nach Können und Vermögen ein-
fache Abschnitte im ersten Theile der Fibel oder auch
zunächst nur einzelne Wörter. Der Rechenunterricht
wird in allen Klassen in deutscher Sprache ertheilt.
Die erste Klasse kann addiren, subtrahiren und
multipliziren mit beliebigen Zahlen, divldiren
konnten sie am Schlusse des Schuljahres mit zwei-
stelligem Divisor. In der Gesellschaftsrechnung hat
dieerste Klasse einen kleinen Anfang gemacht. Zum
Schreiben haben die Dualaneger durchschnittlich eine
geschickte und leichte Hand. Im letzten Jahre wurde
auch ein Anfang mit einem allgemeinen geographischen
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Unsere schöne Station liegt 1400 bis
Unterricht gemacht. Wie auf der Wandtasel obn
Norden und unten Süden sein soll, das konntea de
Schüler nicht recht begreifen, bis ich die Wie
herunternehmen und auf die Schulbänke legen li
Nun ließ ich mir von ihnen Norden angeben u#
bezeichnete diese Himmelsrichtung auf der Tofel dut
einen Strich, an dessen Ende ich Norden schrit
Ebenso machte ich es mit den anderen Hinmet
richtungen. Als nun die Tasel wieder ouf de
Ständer gestellt war, staunten sie; richtig, dort 9u.
oben stand Norden! Daß die Welt so groß i
und Deutschland viel mehr Einwohner habe 2½
Kamerun, können sie fast nicht glauben. Ein Fet
das Lehrer und Schülern Freude macht, ist #
Biblische Geschichte. Da wird es nicht schwer,
Aufmerksamkeit der Schüler zu fesseln. Katechin
Sprüche und Lieder werden auch etwas geübt #
Laufe des Jahres konnten zwölf Schüler geer
werden, zehn weitere besuchten am Schlusse #
Jahres den Taufunterricht. Christen sind in unten
Schule nunmehr 45, also die Mehrzahl.
Der kleine Missib, der erste Schwarze, der-:
katholische Mission von Windhoek in der chrifune
Lehre unterrichtete, hat am 17. Februar d. J.
Taufe empfangen. Um sich darauf recht gut vorr-
bereiten, hatte er einem deutschen Alumne#
römischen Scholastikates, der im Begriffe stand, 7“
Priesterweihe zu empfangen, das folgende hib:
Brieschen geschrieben: „Swakopmund, den 10.#
bruar 1901. Ehrwürden! Der hochwürdige d#
Biegner sagte mir, daß, wenn ein Frater zum #r-
geweiht würde, er sehr große Gnaden von lar
Gott erhalte und Alles an diesem schönen Toge
göttlichen Heilande ihm gegeben werde, um wr
nur bittet. Das ist doch auch sicher wahr, ##
darum bitte ich Sie, auch für mich armen ler-
Kafser an diesem Tage zu beten. Ich bin um #
nachten zwölf Jahre alt gewesen und soll#r
17. Februar getauft werden, ich werde de ur
für Sie beten. Ich möchte immer recht brad ?
artig sein, den hochwürdigen Patres recht u-
Freude durch Fleiß und gutes Betragen mache #.
ihnen dadurch recht dankbar sein für all das 6.
was sie mir thun. Um das zu können, mab
liebe Gott mir viel helfen; sonst geht das ut
Beten Sie also für mich; aber für die anderen e
auch, damit recht viele den lieben Gott kennen kr#s-
Es grüßt Sie und bittet um Ihren priesterltte
Segen Joseph Leo Missib“.
In den „Monatsheften zu Ehren Unserer 26#
Frau vom hlst. Herzen Jesu“ berichtet P. A. K#
titschen aus Vuna Pope (Neu-Guinea-Schutge
Die Mission hat ihre ganze Hoffnung auf -
Ausbildung der Jugend gesetzt. Natürlich wird de
Bekehrungswerk der Erwachsenen nicht vernachläsme
Aber die Zukunft der Mission wird nur dadrr:
gesichert, daß man in den Schulen eine durch u