Der Stationsleiter Polenz, der Materialien-
verwalter Rudolf Siegert, der kommissarische Sekre-
tär Hahn und der Senn Ludwig Sontheim haben
am 10. August die Ausreise nach dem Schutzgebiete
angetreten.
Der Baumeister Drees, der Stationsleiter Rom-
berg und der kommissarische Bureauassistent Göh-
ring sind mit Heimathsurlaub in Deutschland
eingetroffen.
Cogo.
Der Assessor Graef und der für den Bau der
Landungsbrücke und Eisenbahn in Lome als Bau-
sekretär angenommene Techniker Theodor Seiffert
und der für den Brücken= und Eisenbahnbau ange-
nommene Bauaufseher Vetter haben am 10. d. Mts.
die Ausreise nach Togo angetreten.
Der Regierungs-Civilsupernumerar Karnetzki
aus Lome ist am 26. Mai d. Is. aus dem Schutz-
gebiet in Hamburg eingetroffen.
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Südwestafrika.
Der Regierungsbaumeister Laubschat ist am
22. Juni in Swakopmund eingetroffen und hat am
1. Juli seine Dienstgeschäfte übernommen.
Der Postsekretär Thomas wird am 22. August
die Ausreise in das Schutzgebiet antreten.
Der Gefreite Matthias Gerlspeck ist am 25. Mai
d. Is. und der Gefreite Wilhelm Ludwig am 29.
dess. Mts. an Darmtyphus und Lungenentzündung
im Garnisonlazareth Swakopmund verstorben.
Die Maschinenführer Skopalick, Wolff, Schlö-
milch und Jeziorski sind am 22. Juni im Schutz
gebiet eingetroffen und haben sich an diesem Tage
zum Dienstantritt gemeldet.
— — —
Teschendorff ist am 20. Juni im Garnisonlazaretb
in Windhoek infolge Gehirnhautentzündung verstorben.
Lamoa.
Der Assessor Dr. Schultz wird am 15. August
die Ausreise in das Schutzgebiet antreten.
Rachrichten aus den deutschen Schungebieken.
(Abdruck der Nachrichten vollständig oder theilweise nur mit Quellenangabe gestattet.)
Deutsch-Hlktafrika.
Ueber den Bezirk Rilossa (Deutsch-Ostafrika)
entnehmen wir kürzlich eingegangenen, amtlichen Reise-
berichten Nachstehendes:
Kilossa, den 15. Oktober 1900.
Von Kilossa führt der Weg über Myombo durch
den an Kamballastämmen reichen Wald nach Iringa.
Von hier gelangt man nach Ulaya, einem frucht-
baren Thal, welches stark bevölkert ist.
Von Ulaya führt der Weg über Korokoni und
Campi Sakrani stets am Myombofluß entlang nach
Ndisi am Fuße des Pala-Ulangaberges. Ndisi hat
seinen Namen von den unzähligen, in großen Hainen
wild wachsenden Bananen. Der Myombo zeigt überall
klares, kühles Gebirgswasser. Von Mdisi geht's auf
beschwerlichem Pfad über das Pala-Ulangagebirge
nach dem etwa fünf Stunden entfernten Dorf
Kissanga.
Der Weg nach Iringa führt über Kissanga an
Kusega vorbei nach Maroro, die Dörfer Lussolve,
Msawero, DuDuma (Doloma) zur Rechten in den
Bergen lassend. Außerdem führt von Kissanga ein
Weg über Vidunda nach Kisakki. Von Kissanga er-
reicht man nach mühsamem Marsch über den Kipere-
peta das Dorf Ninga und nach einer weiteren
Wanderung von zwei Stunden den Ruahafluß. Die
Landschaft ist bis Ninga interessant und romantisch.
Von Ninga bis zum Ruaha ist der Weg sandig, die
Gegend mit Affenbrotbäumen stark bestanden, die
mit ihren kahlen knorrigen Aesten und zusammen
mit blühenden Kakteen der Gegend ein eigenartiges
Aussehen verleihen. Antilopen trifft man bei Nynkwa
in großer Menge.
Daes zwischen Nynkwa und Vidunda keinen Weg
über das steile Gebirge giebt, ist man gezwungen,
nach Kissanga zurückzukehren, um nach Vidunda zu
kommen.
Von Kissanga gelangt man über die Höhen nach
Chikonga, Talula und Mpingo. In Talula wird
viel Tabak gebaut, und liegen daher auch die Männer
und Weiber den ganzen Tag lang dem Tabakrauchen
ob. Die Dörfer bilden keine geschlossene Ortschaft.
sondern liegen zerstreut auf den Höhen und in den
Thälern. Von Talula erreicht man nach beschwer-
lichem Marsche das Gebiet von Vidunda, welches
sich durch landschaftliche Schönheit auszeichnet. Die
kahlen Berge sind mit Schamben übersät und ge-
währen einen hübschen Anblick. Nach Ueberschreitung
des Gebirges gelangt man in ein großes, etwa drei
Stunden von Westen nach Osten sich erstreckendes
fruchtbares Thal, das reich an Dörfern ist. Von
den Höhen, auf denen eine erfrischende Kühle
herrscht, hat man einen lohnenden Blick über das
gesammte Thal. Schamba an Schamba zieht sich
bis auf die höchste Spitze hinauf. Die Gegend