wohl empfehlen, wo ja nicht selten eine der Regen-
zeiten ausbleibt und viele Kulturpflanzen infolge der
dadurch entstehenden längeren Trockenzeiten geschädigt
werden. Nach dem, was wir über die Bio-
logie der Manipébastaude wissen, sind wir
zu der Hoffnung berechtigt, daß dieselbe in
Ostafrika gut gedeihen werde, und daß durch
dieselbe das an Kulturgewächsen relativ
arme Ostafrika um eine ertragreiche, auch
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bei anhaltender Trockenheit nicht versagende
Kulturpflanze vermehrt werden
könnte.
Samen oder Stecklinge würden sich wohl ohne
Schwierigkeit aus Brasilien beschaffen lassen.
Ueber die DPitafaser.
Einem Berichte des Kaiserlichen Konsuls in
Popayän entnehmen wir Folgendes:
Unter dem Namen „Pita“ sind im tropischen
Westamerika mehrere Gespinnstfasern bekannt und
im Gebrauche, über deren Herkunft, Zugehörigkeit
und Werth viel Unsicheres verbreitet ist.
Der Pitafaser ist bisher wenig Beachtung ge-
schenkt worden. Oft sind Faserstoffe mit diesem
Namen bezeichnet worden, die nichts mit der Pita
gemein haben und den Werth der echten Pita frag-
lich machten, z. B. die groben Fasern der Four-
croya gigantea. Die echte Pitasaser entstammt,
soweit die Westküste von Südamerika zwischen Nord-
sind dünn, sehr fest, weich wie Flachs, von grünlich-
weißer Farbe und seidenartig glänzend. Die Blüthen,
von hellrothen, stachelig berandeten, hornartigen
Brakteen umgeben, sind hellviolelt-roth und flehen
an einer kurzen fleischigen Spindel, dicht zusammen-
gedrängt in einem plump-keiförmigen Blüthenstand,
der sich im Centrum der Pflanze nur wenige Centi-=
meter über den Boden erhebt.
An der Westküste von Südamerika wird die
Pitafaserpflanze von Guatemala durch ganz Central-
amerika, Columbien und Ecuador bis Nordperu.
und vom Meeresstrande bis 1000 m Bodenerhebung
ziemlich allgemein, aber meist nur sporadisch wachsend
angetroffen. Am häufigsten kann dieselbe auf dem
JIsthmus von Panama und am Fuße der Westandes
von Ecuador (im Littoral-Gebiete des Guayss
beobachtet werden. Im Binnenlande kommt sie
sporadisch in den Thälern des Cauca und Mogde-
hat.
peru und Centralamerika in Betracht kommt, einer
Bromeliaceenart, welche unter dem Namen Karatas
pluwieri, E. Morr. (Bromelia Karatas I. Bromelia
pita und Karutas pita) bekannt ist. Ob auch die
von den Jibaros-Indianern im Gebiete von Guala-
quiza, Nangariza und Zamora an den Ostausläufen
des Ostrandes von Ecuador als Pita bezeichnete
und für die gleichen Zwecke Verwendung findende
Faser dieser Art entstammt, ist froglich. Sicher
lena, häufiger dagegen am Fuße der Ostandes von
Bogotä bei Villavicencio und bei Gualaquiza und
Zamora, an den Ostandes von Cuenca und Soja
vor, vorausgesetzt, daß man es in der letztgen annten
Gegend botanisch mit der nämlichen Art zu thun
Bei dieser großen Verbreitung begegnet man
der Art doch nirgends in ausgedehnten Beständen:
überall, selbst wenn man sie in den üppigsten und
entlegensten Tropenwäldern antrifft, wo von einer
Zuthat oder Kultur durch Menschenhand ganz und
gar nicht die Rede sein kann, ist das Auftreten ver-
einzelt, und die kleinen Bestände machen den Ein-
druck, als seien sie die Ueberbleibsel oder Denkmäler
längst verschwundener Ansiedelungen der Urein-
wohner. Zu ihrem vollkommenen Gedeihen gebrauch:
die Pita-Bromelia ein warmes Klima, viel und
konstante Feuchtigkeit und Schatten.
dürfte jedoch sein, daß dieselbe einer Karatasart ent-
stammt und in Bezug auf OQualität eher über als
unter der Faser der Westküste steht.
Karatas Plumieri ist eine zu den Ananas-
gewächsen gehörende, ausdauernde Pflanze, welche
auf einem kurzen, dicken, meist nur wenige Centi-
meter über dem Boden emporragenden Wurzelstock
große, dichte Blattrosetten bildet. Nach dem Blühen
treibt der Wurzelstock stets eine Anzahl kräftiger
Seitenknospen, die sich schnell zu vollkommenen
Pflanzen entwickeln, so daß die Art immer in
großen Massen auftritt. Die Blätter, von lineal-
riemenförmiger Gestalt, sind dünn, ledern, dunkel-
stahlgrün, 6 bis 10 em breit und 1,8 bis 2,3 m
lang, an den Rändern ungleich weit mit scharfen,
krallenartigen, am Untertheile vereinzelt und nach ab-
wärts gerichteten, nach der Spitze zu dichter stehenden
und nach oben gerichteten, schwarzbraunen Dornen
bekleidet und der Länge nach von dicht neben-
einander liegenden Fasern durchzogen. Die Letzteren
Die Gewinnung der Faser geschieht bis in die
Gegenwart in äußerst primitiver Weise. Man
schneidet die ausgereisften Blätter dicht über dem
Boden ab, entsernt die Randstacheln und schabt
dann das Blatt auf einem schräg gestellten Brei
mit einem papiermesserartigen Holzspahne auf
beiden Seiten so lange, bis die Fasern von
allen Fleischtheilen frei sind. Je nachdem dieselbe
verwendet werden soll, wird die so gewonnene Faser
entweder erst gewaschen und in der Sonne getrocknet
oder gleich nach dem Schaben aufgehängt.
Hauptverwendung findet die Pitafaser heute,
soweit die eivilisirte Bevölkerung Ecuadors und
Columbiens in Betracht kommt, als Schuhmacher-
und Sattler-Nähgarn und zur Anfertigung von
Fischernetzen, wozu sie sich vorzüglich eignct. Zu
Geweben wird dieselbe in neuerer Zeit wohl nur
noch von den wilden Jibaros-Indianern im Osten
Ernadors verarbeitet, und zwar sertigen diese
ihre Hüften= und Lendentücher daraus. Die Tücher
sind äußerst haltbar und weich und können sich
hinsichtlich gleichmäßigen Gewebes vielen maschinellen
Geweben getrost zur Seite stellen, obgleich das
Garn mit der gewöhnlichen Puchicanga-Spinnspülle