Full text: Deutsches Kolonialblatt. XII. Jahrgang, 1901. (12)

hergestellt und auf primitivsten Webestühlen ein- 
gewebt wird. 
Vor einiger Zeit sind kleine Quantitäten dieser 
Faser nach England und Frankreich gesandt, und 
Versuche damit in verschiedenster Weise gemacht 
worden. Man sagt, daß das daraus hergestellte 
Garn, hinsichtlich Feinheit, Festigkeit und Glanz, 
Leinengarn in den Schatten stellt und daß dasselbe 
bei Verarbeitung mit Wolle und Baumwolle als 
Substitut für Seide dienen kann. Die starke Nach- 
frage für die Faser soll eine Gruppe von Kapi- 
talisten in Paris bewogen haben, eine Gesellschaft 
zu gründen, welche sich die Gewinnung dieser Faser 
auf dem Isthmus von Panama zur Aufs#gabe stellen 
will. Den ersten Schritt in der Richtung haben die 
Leute mit der Absendung eines Vertrauensmannes, 
der die Verhältnisse auf dem Isthmus stiudiren soll, 
bereits gethan. 
— 
Frachtermäßigung. 
Die Firma Elder, Dempster & Comp. in Liver- 
pool und Hamburg macht bekannt, daß sie die Fracht 
auf Kopra vom 1. April d. Is. von 45 Schilling 
und 10 pCt. auf 25 Schilling und 10 pCt. für die 
Tonne nach Hamburg und Liverpool herabgesetzt hat. 
Der Elfenbeinmarkt in Antwerpen. 
Die dritte vierteljährliche Elfenbein = Auktion fand 
in Antwerpen am 30. und 31. Juli statt. 
Das Angebot war hierbei, wie folgt: 
Kongo, hart 57 576 kg, 
- weich 1 273 
Angola 492 
Gabun 2 615 
Kaomerun 3 337 
Ambriz 4 121 
Aegypten, weich 1 1533 
Senegal 965 
Benguela . 593 
Sansibar, weich 75— 
Mozambique r 
  
Im Ganzen 72 2070 kg. 
In demselben Zeitraum der vorhergehenden Jahre 
waren folgende Mengen auf dem Markte: 
1900 77 699 ½ 
1899. 72 908 
1898. 63 065. 
1897 43 083. 
645 
1 1896 62 000 kg. 
1895 55 409. 
1894. 71733. 
# 1893 35 559 
Das weiße Elfenbein erzielte für gute Waare 
Preise zwischen 24 und 27,75 Francs. Die Preise 
für mehr oder minder fehlerhafte Waare waren 
durchschnittlich um etwa 2 Francs geringer. Farbiges 
Elfenbein (Angola, Gabun und Kamerun) behauptete 
die im Mai gezahlten Preise. 
Für sogenannte oversizes waren die Preise fest 
und in gewissen Fällen um 1 Franc höher als die 
vorigen. 
Escrivellen standen um 0,50 Franc höher; 
Elfenbein für Bälle wurde äußerst stark verlangt. 
Dafür wurden 1 bis 3 Francs mehr als bei der 
letzten Auktion gezahlt. 
Der Bestand belief sich auf etwa 127 000 kg 
gegen 95 000, 102 000, 79 211, 70 000, 57 000 
und 144 000 kg in den vorhergehenden Jahren. 
Die nächste Auktion findet am 29. Oktober d. Js. 
statt. (Entn. den „Nachr. f. Hand. u. Gew.“) 
  
Berichtigung. 
Im Kolonialblatt Nr. 14, Seite 513, Zeile 9 
von unten, muß es anstatt „1901“ heißen „1910“, 
so daß der Satz nunmehr heißt: „Mit dem Ablauf 
des Geschäftsjahres 1910 erlischt das Vorzugsrecht 
der Vorzugs-Antheile.“ 
—— — 
Titterakur. 
In dem soeben erschienenen Augustheft des 
„Deutschen Handels-Archivs“ (Zeitschrift für 
Handel und Gewerbe, herausgegeben im Reichsamt 
des Innern, Verlag von E. S. Mittler & Sohn in 
Berlin) erheischen die nachfolgenden Aufsätze und 
Berichte vom kolonialen bezw. vom Standpunkt des 
auswärtigen Handels besonderes Interesse: 
Porto Rico: Vorschriften für ausländische 
Handelsgesellschaften. 
Dominikanische Republik: 
i Ausfuhrzölle. 
Gahbun (franz. Kongo): Handelsbericht für 1900. 
Mogador: - 
Mosselbay: - - 
WMocanmbique: Verkehr deutscher Sciffe im 
s Jahre 1900. 
Neu-Seeland: Handelsberich für 1900. 
  
Aufhebung der 
  
Derkehrs -achrichten. 
In Karibib (Deutsch-Südwestafrika) ist eine Reichstelegraphenanstalt eröffnet worden. 
Die unter englischem Proteltorat stehenden Gebiete von Ostafrika und Uganda sind der inter- 
nationalen Telegraphen-Konvention beigetreten.
	        
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