Full text: Deutsches Kolonialblatt. XII. Jahrgang, 1901. (12)

Generationen hindurch in dem trovischen Venezueloa 
ansässig ist, Farmen betreibt und nach seinem Dafür- 
halten zum Theil wenigstens, geneigt und geeignet 
sei, sich in den Hochländern in unseren Kolonien, 
z. B. in Buea in Kamerun, anzusiedeln. Auf An- 
regung des Stabsarztes Herrn Dr. Arning bat 
das Komitee sich ferner neuerdings mit der Stiede- 
lung von Ubehe beschäftngt und von Sachver- 
ständigen Gutachten eingehon. Nach Ansicht des 
Herrn Frhrn. von Herman, landwirtdschaftlichen 
Süichvernändigen bei der Deutichen Batschaft in 
Waihingion, welcher z. Zi. 
Erverte in Deutsch O stafrika weilt, erscheint die Be- 
siedelung des Hochlandes von Uhebe noch um einige 
Jadre verfrüht. Schon in lliambara klagen die 
Ansiedler, welche nur 30 bis 10 km bis zur Bahn 
baben, wie schwer es sei, ihre Produkte an der 
Küste abzusetzen. In Ugdebe aber würde es sich 
nicht nur um 10 km. sondern um 200 bis 300 km 
bandeln. Dies schließt aber einen Transvort von 
Feldfrüchten nach der Küste absolut aus, und der 
Viehtrieb nach der Küste ist, abgeseben von den 
Stravazen einer so langen Reise, großen Verlusten 
ausgesetzt, weil das Vieb tagelang durch die Teras- 
fieberdiikre getrieben werden müßte. Sobald ein- 
mal die Bahn bis etwa Kilossa gebt. wird das 
Vieh ohne Ansteckungsgefahr, wie dies in Amerika 
auch geschieht, 
werden konnen, und dann ist der Moment gekommen, 
Uhebe wirtbschaftiich zu erschließen. Auch der kürz- 
lich von seiner Ervedition nach dem Süden Keure 
Ostafrikas zurückgekehrte Herr Dr. Busse schließ 
sich der Ansicht v. Hermans an. — Samaer- a. 
Größere Mengen Saat wurden von Fieus elastica 
aus Jiva, Cardamom aus Cenlon, Heve brasi- 
liensis aus Venezuela, Chininbäume aus Java 
den P'anzungen und Regierungs Stationen in den 
Südsee= und Afrikanischen Keionien übemviesen. 
Weitere Arbeiten des Komitees erstreck:en sich auf 
chemische und technische Prüsungen von Kolonial= 
prodaten, auf Ausstellungen von solchen 2c. 
Im Anschlusse an die Verbaendlungen über die 
Transporrage für die Baumwoll-Versuchspflanzung 
in Tove wurde auf Antrag des Vorsißenden be- 
die Entsendung einer Eisenbahn- 
rise nach Togo zwecks Festü#ellung einer 
Lome — M/1-Obbe-Bezirk und Ausarbeitung 
-nen, ———J— und Lasten- 
an'ich!:3 für drei Spurweiten in die Wege zu leiten. 
A. Unterlage für die Ervertife ist u. A. eine Wertb- 
shaftäk#arte von Togo ausgearbeitet, welche die Palm- 
ble, Palmkern-, Kokospalmen= und Kauitschuk-Zonen 
jovie das Vorkommen von Baumwolle, Wais, Reis, 
Erdaat. Kola, Viebzucht 2c. nachweis. Eine mit der 
Alefuyrung der Erveruse zu beauftragende Firma 
in eventuell auf die Bedingungen des Ministeriums 
fur öfentliche Arbeiten bezüglich der Unterlagen für 
die Ans'äbrung von Eisenbabnen mit Berucksichtigung 
der örllichen Verbälnine zu vervflichren. 
718 
als landwirtbschiftlicher 
durch die Fieberdistrikte transvortirt 
In der Angelegenheit der Bohrkolonne n##: 
Deutsch-Südwestafrika berichiere der Voruzud#- 
Zur Fesistellung der Nachfrage nach Tränkftellen # 
das Komitee durch Vermittelung des Gouvernem## 
eine Umfraige an die Farmer des Schußzebieies # 
richtet. Vergl. Kol. Bl. 1701, S. 2411 Tas ##- 
gebniß bis 12 September ist die Anmeldung der 
84 Farmern (150 Bohrstellen), welche sich der 
Zmitee vervpftichtet haben, die gebohrten 8 
stellen langstens binnen Jahresfrift durch Errich 
von Pump= oder Schachtbrunnen nupbar zu * 
und Hilfe bei den Bohrarbeiten selbst zu lez- 
MWeitere Anmeldungen aus den entlegenen TIh 
des Schußgebietes sind noch zu erwamen. Een 
dürfte sich die Nachfrage nach Tränkstellen durch - 
elwaige Buren-Einwanderung noch steigern. 2: 
Kolonial-Abtheilung des Auswärtigen Amtes —4 
das Gouvernement von Deutsch-Südwestaftig 
bereit, dem Unternehmen jede nur mögliche Förder— 
zu Theil werden zu lassen. Die Dauer der Bernt 
kolonne soll sich auf einen Zeitraum von drei Feärt- 
erstrecken. Auf Grund von Verhandlungen mit 
Kaiserl. Generalkonsul v. Lindequist, Kapftadt, de 
Oberingenieur Banse von der Firma Goerz ##0. 
Jodannesburg und dem Bohringenieur Saelz, # 
stadt. welch letzterer sich im Interesse der Bufu#. 
F. H. Schmidt im Schußgebiete aubbielt, sien: .- 
dekLonenamchlagderBwtksIlonneIndus-» 
von drei Jabren auf rund 175 000 Mt. Die &c 
pflichtung der Farmer (Arbeitsbeitũlfe und Nu 
machung der Bohrstellen) ist auf über 100 000%# 
zu veranschligen. Nach dem Urtheile der S:he 
ständigen leisten die Farmer ihren Verhzlmiser c 
sorechend hierdurch bereits das Moglichit. 2 
Bohrkolonne als ein Erwerbsunternehmen ins 2 W 
zu rufen, ist im Hinblick auf die finanziellen 
bälmisse der Farmer ausgeschlossen. Selbst # 
kulturell hoch entwickelten Kapkolonie geschieb 
Erschließbung von Wasser bauptsächlich auf # 
der Regierung, die zu diesem Zwecke ein einte 
Amt in Kaostadt unterbält. 
  
——————— 
4" 
Titteratur. 
Wirkl. Geh. Rath F. Perels: Das allgemeine r 
che Seerecht im Deutschen Reiche. Sams.= 
der Gesetze und Verordnungen mit Erluterr# 
und Registern. Mk. 6,50. E. S. Mittlet 
Sopn. Berlin. 
veben gelungt eine unter der Leitung 2 
DTireles im Reichs-Marine-Amt und êsx E 
Wirklichen Geheimen Rurds F. Perels verinite 
Smmlung der Gesetze und Berordnungen des 1 
gemeinen öffentlichen Seerechts im Deurichen # 7½ 
mit Erläuterungen und Registern zur Herzcs « 
welOeALlemdieinWtssenschIftundPL ?- 
dcmkschietdcsseekettsb.«.gzusein Ists-!-
	        
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