wurden noch an demselben Tage übergesetzt. Am
nächsten Morgen passirte ich mit Soldaten und
Trägern in zwei Kanus den Fluß. Von hier führt
jetzt ebenfalls ein breit ausgehauener, zumeist ebener
Weg, der zum Theil früher schon bestanden hatte,
dessen Vorhandensein aber von den Eingeborenen
verheimlicht wurde, in etwa fünf Stunden durch die
ausgedehnten Farmen von Nssanakang und Oseraya
nach Ossidinge. Die Auswahl des Stationsplatzes
war aus dem Grunde schwierig, weil die nach dem
Croßfluß abfallenden Höhen sämmtlich sehr schmal
und von zahlreichen tiefen Schluchten durchschnitten
sind. Als geeignetster Platz erwies sich das Plateau,
auf dem das westlichste der Abokumdörfer liegt.
Das Plateau ist nach Ausführung bedeutender Pla-
nirungs= und Aufschüttungsarbeiten bei einer Länge
von etwa 120 m und Breite von etwa 50 m für
die Anlage der eigentlichen Station Ossidinge aus-
reichend. Die nächstgelegenen Wasserrisse und Mulden
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sind hier nicht allzutief. Die Stationsgrenze bildet
nach Westen gegen das Dorf Aban der kleine Ewaya-
bach. Der Ekangfluß, der zur Zeit mannstief ist
und anscheinend gutes Trinkwasser enthält, liegt
innerhalb des Stationsbezirks; derselbe ist bereits in
primitiver Weise überbrückt worden. Nach Osten
bildet die Grenze ein jenseits des mittelsten, eben-
falls seit längerer Zeit verlassenen Abokumdorfes
etwa 800 m von der Station nach dem Croßfluß
geschlagener Durchhau. Farmen befinden sich nicht
innerhalb des Stationsbereichs. Das mit Oel= und
Kokospalmen bestandene Plateau liegt etwa 50 m
über dem Fluß und fällt ganz allmählich ab.
Im nächsten Umkreis der Station, auf einer
Entfernung bis zu 10 km, liegen elf zum Theil
sehr bedeutende Dörfer, die theils über Land, tbeils
mit Kanus bequem zu erreichen sind. Die Ent-
jernung von den ersten Keakadörfern beträgt etwa
vier Stunden. Die Eingeborenen waren bei unserem
Anmarsch sämmtlich geflohen, kehrten aber auf die
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Versicherung unserer friedlichen Absichten bald in
ihre Dörfer zurück. Schon in den nächsten Tagen
entwickelte sich ein lebhafter Verkehr. Sämmtliche
Häuptlinge der Umgegend brachten Geschenke; auch
kamen die Leute täglich mit Planten, Mams und
Hühnern zum Markt. Es steht zu hoffen, daß der
friedliche Verkehr andauern wird und die Eingebo-
renen sich schnell an das Vorhandensein der Croß=
flußstation gewöhnen werden. Mit dem Ausroden
des Busches an dem Uferhang, Planiren des Platzes
und Niederreißen eines Theils des Dorfes wurde
sofort begonnen. Etwa zehn Hütten bleiben zur
Unterbringung der Arbeiter, Soldaten und Lasten
einstweilen stehen. Am 22. Juli fuhr ich mit dem
Kanu der Station in 2½ Stunden bis zur Aya=
mündung und marschirte von da nach Rssanakang.
Am nächsten Tage traf ich wieder in Assakpe ein.
Sergeant Dornecker verblieb mit 15 Soldaten und
den meisten Arbeitern in Ossidinge.
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Die Aufnahme des neuen Weges ssanakang—
Ossidinge und eine nochmalige Flußaufnahme haben
ergeben, daß das an der nördlichsten Flußbiegung
gelegene Dorf Badje sehr nahe der deutsch-englischen
Grenze liegt, aber noch in deutsches Gebiet fällt
(vergleiche die Kartenskizze).
Expedition des Freihberrn v. Stein.
Ueber eine für die weitere Erschließung des
Innern von Kamerun sehr bedeutungsvolle Expedition
berichtet der Chef der Verwaltung des Ssanga-
Ngoko-Gebietes, Oberleutnant Freiherr v. Stein,
unter dem 25. Juni d. Is., wie folgt: ·
Vom4.bi815.21prilwurdedeerstMm
Yukaduma (Plehns Bumbum) fast fertiggestellt Es
besteht derselbe jetzt aus einem Wohnhaus (dreiRäume,
einem Kasernement für 30 Soldaten, einem Acbeiter
kasernement für 30 Mann, einer Wohnung für zwei