Es sind
Bezeichnung der Waaren Deutschland Großbritannien
Gewicht in Werth in Gewicht in Werth in
Kilogramm Mark Kilogramm Mark
1
36. Reis, geschälter und ungeschälter — i —- — —
37. Getreide und Hülsenfrüchte a aller Art. 1 737 97 — —
38. Erdnüsse 8363 2 058 — —
39. Kokosnüsse 168 9 — I-
40. Kopra — — — —
41. Sesam. — — · —
42. Vegetabilische Oele und Fette aller Art, einschlieblich Wachs 9135 20560 14045 31514
43. Zacherrohr, Zucker, Syrup und MNelasse . — - — — —
44. Gewürze aller Art . 13 49 — —
45. Kassee 136 946 262 827 — —
46. Thee — — — —
47. Kakaoo —- - — — —
48. Rohtabck 12 10 — —
49. Tabakfabrikate . — » — — —
50. Mohn, Opium, Hauf, Haschisch, Betel. — — — —
51. Verzehrungsgegenstände aller Art 2 186 1 736 — —
52. Chemikalien, Farben, Parfümerien, Drogen und Atzneien 19064 3964 29 577 520
53. Farbstoffe .. . 4027 447 13 84 2312
54. Sämereien, Pflänzlinge und Setzlinge . 93 216 — —
55. Lebende Thiere aller # V0t (nach Stuchahi angegeben 985 6206 — —
56. Verschiedenes. 12 663 12949 625 169
Zusammen— 99 5!7t — 10458
Beamten-Ueberflußt sind. Auch wurde uns von Vertretern angesehener
Unter vorstehender Ueberschrift wendet sich die in
Dar-es-Saläm erscheinende „Deutsch-Ostafrikanische
Zeitung“ gegen Klagen über einen angeblichen Ueber-
fluß an Beamten in dem deutschen Schutzgebiete,
die neuerdings namentlich von einem Herrn L. Wein-
thal in der Londoner „Finanzchronik“ ausgesprochen
sind. Das deutsch-ostafrikanische Blatt schreibt:
Herr Weinthal sagt, daß Tanga „mit seinen
hochstehenden Civil= und Militärbeamten, dank seinen
massenhaften Gesetzen und Polizeivorschriften und
seinem büreaukratischen Zopf zehn Jahre hinter
seinem britischen Konkurrenten, Mombassa, zurück-
geblieben sei.“ Daß Tanga nur einen Bezirksamt-
mann mit einem Sekretär und zwei Schreibern,
ferner zwei Zollbeamte, einen Richter mit Sekretär,
einen Arzt, einen Polizeiunteroffizier und zwei Post-
beamte zu seinen vielen hochstehenden Militär= und
Civilbeamten zählt, das scheint der Verfasser zu über-
sehen. Militär giebt es in Tanga seit Jahren über-
haupt nicht, wenn man nicht die wenigen farbigen
Stadtpolizisten als Militär bezeichnen will. Ueber
die Anzahl der so sehr verrufenen — weil dem Ver-
fasser vermuthlich unbekannten — Polizeivorschriften
im Vergleich zu den in Britisch-Ostafrila erlassenen
wird sich nicht rechten lassen, ehe man nicht mit
Zahlen seine Behauptungen zu vertreten weiß, und
vor Allem, ehe man nicht in eine Prüfung der
Zweckmäßigkeit dieser Vorschriften eingetreten ist; wir
in Ostafrika ansässiger Firmen gesagt, daß in Britisc-
Ostafrika und Uganda die Bevormundung des
Handels durch Vorschriften aller Art drückend em-
pfunden werde. Ueber den wahren Grund der
drohenden wirthschaftlichen Ueberlegenheit des bri-
tischen Protektorates ist sich der Korrespondent der
„Finanzchronik“ aber selbst völlig klar, denn in
seinen weiteren Anführungen bekennt er sich offen zu
der Ansicht, daß aus Deutsch-Ostafrika nie etwas
werden könne, wenn ihm vom Schicksal keine Eisen-
bahnen ins weite Innere der Kolonie beschieden
würden. Aber der „enorme Beamtenapparot“ der
Kolonie ist ihm, wie leider so vielen Anderen, em
Axiom, eine feststehende Thatsache, die man an der
Hand von Vergleichen gar nicht erst zu prüfen
braucht. Wie die „dumpfe bleierne Schwere des
Beamtenthums“ so drückend auf Herrn Weinthal
lasten konnte, ist uns nicht recht verständlich, wenn
betrachten.
empfehlen an dieser Stelle das Studium der eng-
lischen Jagdvorschriften, die an Bevormundung des
Weißen weit über das Maß der in unserer Kolonie
wir die von ihm selbst angegebenen Zahlen genauer
Er giebt an, daß nach den letzten amt-
lichen Angaben die weiße Bevölkerung Deutsch-Ost
afrikas 1100 Seelen betrage. Davon seien:
240 Civilbeamte,
172 Militärbeamte und Offiziere,
200 im Dienst der Missionen.
Das ließe für das ganze ungeheuere Gebiet nur
500 Personen übrig, die dem Handel, Landban und
überhaupt einer produktiven Thätigkeit oblägen. In
der Zahl 240 sind aber einmal die der Landes-
kulturabtheilung unterstehenden Plantagenleiter und
Aufseher, ferner die Handwerker weißer Rasse, die
vorhandenen hinausgehen und gar nicht durchzuführen! im Wesentlichen den Interessen des Handels diencn-