Aus Mamba (Deutsch-Ostafrika) wird dem
Evangelisch -Lutherischen Missionsblatt“ gemeldet,
aß im Juli ungewöhnlich viele Eingeborene aus
er Nachbarschaft, etwa 250 bis 300 Männer und
rauen, alt und jung mit Einschluß der Stations-
ewohner, zum Gottesdienst kamen. Auch die täg-
chen Morgenandachten und die Schulen erfreuten
ch eines sehr guten Besuches. In Marangu be-
rug die Zahl der Schüler etwa 100, so daß für den
teseunterricht drei Kostschüler gesandt werden mußten.
luch bei dem Herzuschaffen von Steinen für ein
eu zu errichtendes Schulhaus in Marangu erwiesen
ich die dortigen Schüler sehr eifrig. Ein neues
Züchlein im Mambadialekt ist kürzlich erschienen,
tämlich eine Kimambafibel, die 39 Seiten umfaßt.
Nun hat jeder der drei Dialekte, Kimamba, Kimoschi
ind Kimadschame, sein besonderes Abcbuch. Auf
den Außenorten der Station Madschame werden
etzt zwei Schulen unterhalten, in welchen besonders
Br. Bleicken den Unterricht ertheilt: nämlich 1. in
Uduru, wo etwa 50 Schüler lernen, von denen
manche aus der weiter unten gelegenen Landschaft
Rschala (Nschara) kamen. Um den Schülern dieser
Landschaft den Schulweg zu ersparen, ist im Juni
auch 2. in Rschala eine Schulhütte errichtet worden.
Eine dritte Schule soll in Nkun, einem sehr bevöl-
kerten Bezirk von Madschame, angelegt werden. Der
schon längst gehegte Wunsch Miss. Müllers, das
Missionsgrundstück Nkarungo zu erweitern, konnte
am 1. Juli mit Schangalis Hülfe ausgeführt wer-
den, indem dieser der Mission ein schönes, frucht-
bares und noch unbebautes Grundstück, das sich durch
einen schmalen Streifen gut mit dem Missionslande
verbinden läßt, zuwies. Am 28. Juli hielt
Miss. Bleicken seine erste Predigt in Kimadschame
vor einer zahlreichen Hörerschar.
Die Zeitschrift „Afrika“ wird nach einer Mit-
theilung auf dem Umschlage des Novemberhefts von
1902 an vierteljährlich erscheinen. Wir entnehmen
ihrem letzten Heft folgende interessante Mittheilungen
eines Mitgliedes der Baseler Mission über die Schule
des Evangelischen Afrika-Vereins in Bonanjo
(Kamerun):
Eine wahre Liebe zur Schule und ein großer
Lerneiser ist nicht zu verkennen. Habe manchmal
noch in später Nachtstunde Gelegenheit, Bürschchen
meiner Nachbarschaft sich in Deutsch unterhalten oder
deutsche Sütze und Lieder aufsagen zu hören. Be-
sonders gern lernen sie deutsche Lieder, religiöse
und andere. Auch das Rechnen macht Freude.
Singen, glaube ich, würden meine Schüler jeden Tag
einige Stunden, und sie sehen es als Strafe an,
wenn ich statt Singen etwas Anderes gebe. — Be-
friedigend ist auch zu sehen, wie Eltern Freude daran
haben, daß ihre Kinder zur Schule gehen. Schon
öfters kam es vor, daß Väter ihren Sprößlingen
etwas Vergessenes in die Schule brachten, und Mancher
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muntert mich auf, seinem Sohne nur tüchtig Hiebe
zu geben, wenn er nicht folgt.
An Ostern nahm ich eine vierte Klasse auf, und
die Zahl der Schüler beträgt nun 88, worunter auch
5 Mädchen sind. Diese vertheilt sich so, daß auf
die älteste Klasse 10, die zweite Klasse 19, die dritte
Klasse 29 und auf die jüngste Klasse 30 Schüler
kommen. Die Leistungen der Mädchen sind auch
befriedigend. Wohl merkt man die Aufmunterung
zum Lernen von Seiten ihrer Angehörigen. Manga
Bells, des Oberhäuptlings, Töchter sind besonders
fleißig und aufmerksam; eine davon ist bei ihrer
Schwester, Frau Deibol, deren Mann es nicht an
Ermahnungen fehlen läßt.
Mein schwarzer Lehrer, Jakob Modi, ist ein
treuer und fleißiger Mensch. Obwohl er sehr mit
Arbeit überhäuft ist, findet er doch noch Zeit heraus,
sich von mir deutsche Stunden geben zu lassen. Er
ist sehr strebsam und stets auf seine Weiterbildung
bedacht.
Da die erste Klasse schon um 10¼ Uhr die
Schule aus hat, habe ich den Arnold Munga gebeten,
von 10¼—11 ¼ die jüngste Klasse zu übernehmen.
Er giebt Rechnen und beaussichtigt das Schön-
schreiben. Dieser Arnold Muna ist ein netter, auf-
richtiger und fleißiger Jüngling. Ich habe zufällig
Hefte von ihm in die Hände bekommen, worin ich
sah, daß er auch nebenher fleißig lernt.
Unter 52 Täuflingen in Lome (Togo), deren
Taufe am Feste Peter und Paul vollzogen wurde,
waren, wie P. Kost am 5. September dem „Steyler
Herz-Jesu-Boten“ schreibt, 25 Jünglinge und Knaben,
27 Frauen und Mädchen. Alle diese hatten, abge-
sehen von früher empfangenem Unterricht, wenigstens
neun Monate hindurch regelmäßig der Katechese bei-
gewohnt. Eine Anzahl der Taufbewerber wurde
zurückgesetzt, weil sie die Prüfung nicht befriedigend
bestanden oder der Katechese nicht lange genug bei-
gewohnt hatten. Aus ihnen wurden 24 Knaben
und 5 Mädchen am Feste Mariä Himmelfahrt ge-
tauft. Auch P. Wolf kann die erfreuliche Mitthei-
lung machen, daß am Feste des hl. Augustinus
(28. August) in Klein-Popo 4 Mädchen und
28 Knaben, Besuchern der dortigen Missionsschule,
die Taufe ertheilt wurde.
Aus Deutsch-Südwest-Afrika hören wir von
der Arbeit der „Rheinischen Missions-Gesellschaft"
in ihren letzten Berichten Folgendes:
Nachdem der Laienbruder Diehl III in Wind-
hoek eingetroffen ist, sind die so dringend nöthigen
Bauten flott im Gange. „Nahezu 40 000 Back-
steine hat er mit 4 bis 5 Eingeborenen bereits fertig
gestellt“, schreibt Miss. Wandres. „Wir machen es
uns zur Pflicht, zu sparen, wo wir nur können. Unter
Br. Diehls Leitung, sein Gehalt mit eingerechnet,
kosten uns die 150 000 Steine kaum 1500 Mark.
Auch die Gemeinde soll thun, was sie kann. Jeden-