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Trotz der vorstehend erwähnten günstigen Um-
stände schließt die Jahresrechnung per 31. März 1902
mit einem Verlustsaldo von Mk. 168 935,93. Rechnet
man hiervon den aus dem Vorjahre übertragenen
Verlustsaldo von Mk. 78 .500,62 ab, so entfällt auf
das Jahr 1901/02 ein Verlust von Mk. 90 435,31.
Dieses bedauerliche Ergebnis ist hauptsächlich
durch die Verluste und Abschreibungen auf unseren
Stationen Heusis, Salem und Spitzkoppjes ver-
anlaßt, welche zusammen Mk. 83 478,15 be-
trugen. Es wird und muß als die dringendste
Aufgabe der Leitung unserer Gesellschaft sowohl hier
wie in Swakopmund betrachtet werden, auf Mittel
und Wege zu sinnen, um ähnlichen Fehlschlägen für
die Zukunft möglichst vorzubeugen, und es sind auch
bereits in diesem Sinne die geeigneten Instruktionen
von hier aus nach Swakopmund ergangen.
Die Geschäfte der Bank und der Sparkasse in
Swakopmund haben sich im abgelaufenen Geschäfts-
jahre in normaler Weise vollzogen, so daß darüber
nichts Besonderes zu berichten ist.
Unsere Beteiligung an der Swakopmunder Buch-
handlung m. b. H. hatte im Vorjahre einen Gewinn
von Mk. 2340,— gebracht. In dem jetzt abgelau-
fenen Geschäftsjahre hat die Buchhandlung nach
reichlich bemessenen Abschreibungen noch einen Ge—
winn von Mk. 919,58 erzielt, der aber nicht zur
Verteilung gelangt, sondern auf das nächste Jahr
vorgetragen ist.
Auch die Beteiligung an der Swakopmunder
Handelsgesellschaft m. b. H. ist in dem jetzt abgelau-
fenen Geschäftsjahre, ebenso wie in dem Vorzjahre,
ohne Gewinn für uns verblieben.
Die Buchhandlung wird eine zweckmäßige Um-
gestaltung erfahren, von welcher sich eine Verbesserung
ihrer Erträgnisse für die Zukunft erwarten läßt.
Ein Gleiches darf man hinsichtlich der Handelsgesell-
schaft hoffen, da die jetzige Leitung derselben bereits
das Baugeschäft, durch welches der Handelsgesell-
schaft große Verluste verursocht wurden, aufgegeben
hat und mit Strenge darauf sieht, daß auch im
Warengeschäft und in den sonstigen von der Handels-
gesellschaft jetzt noch betriebenen Geschäftszweigen
die größte Vorsicht eingehalten wird.
Die guten Folgen, welche dieses Verfahren bereits
seit dem Beginn des neuen Geschäftsjahres erzielt
hat, werden in dem nächsten Jahresabschluß ohne
Zweifel zu tage treten.
Wir haben deshalb den Betrag unserer Beteili-
gung an der Handelsgesellschaft in der Bilanz mit
dem Nennwert von Mk. 697 000 eingetragen.“
Der verfügbare Vermögensstand der Gesellschaft
betrug am Schluß des Geschäftsjahres Mk. 165 101,61.
Die Generalversammlung erteilte dem Vorstand sowie
dem Verwaltungsrat Entlastung und wählte als
Mitglieder des Verwaltungsrates für die siebente
Amtsperiode (vom 1. April 1903 bis 31. März 1906)
— — — —–. —
nachstehende Herren wieder: Dr. jur. Hammacher
(Vorsitzender), Geh. Regierungsrat a. D. Simon (1.
stellvertr. Vors.), Bankdirektor Koch (2. stellv. Vors.),
Bankdirektor Böttger, Bankier Delbrück, Bankdirektor
Funck, Ministerresident z. D. Dr. jur. Göring, Han-
delsrichter Haukohl, Dr. jur. Heimann, Christian
Kraft Fürst zu Hohenlohe, Herzog von Ujest, Bank-
direktor Holländer, Freiherr S. A. v. Oppenheim,
Generalkonsul Dr. Schwabach, Direktor Trübenbach
und Konsul Vohsen. Dem Vorstande gehören die
Herren v. Hofmann, Bugge und v. Bennigsen an.
Aus dem Bereiche der Wissionen und
der Ankishlaverei-Bewegung.
In dem Monatsblatt der Genossenschaft der
Oblaten der Heiligen und Unbefleckten Jungfrau
Maria lesen wir:
Eine ebenso erfreuliche wie notwendige Ergänzung
zur Ausbildung der Alumnen, insbesondere für deren
spätere Tätigkeit in den auswärtigen Missionen hat
unser Missionshaus (in Hünfeld bei Fulda) mit dem
Beginn des neuen Schuljahres zu verzeichnen. Be-
kanntlich wurde auf dem im Oktober zu Berlin
tagenden Kolonialkongreß die Anregung gegeben, den
in den Kolonien wirkenden Missionaren möchte wäh-
rend ihrer Studienzeit auch die Gelegenheit geboten
werden, sich die zur Krankenpflege notwendigen
Kenntnisse anzueignen, um bei etwaigen Krankheiten
oder Unfällen bis zur Herbeischaffung ärztlicher Hilfe
einer Verschlimmerung des Ubels vorzubeugen. Dem-
entsprechend machte der Arzt Dr. Liedig dem Missions=
hause das freundliche Anerbieten, für die zukünftigen
Missionare in einer Reihe von Vorträgen das
Wissenswerteste auf dem Gebiete der Krankenpflege
und ersten Hilfeleistung zu behandeln. Am Sonntag,
19. Oktober, eröffnete derselbe seinen Kursus. Gleich
in seinem ersten Vortrag verstand er es, in leicht-
faßlicher und fesselnder Form seine Zuhörer zu ge-
winnen und zu begeistern. Die seitherigen weiteren
Vorträge, deren Wert durch zahlreiche Bilder und
praktische Beispiele erhöht wurde, bestärkten den
erstgewonnenen günstigen Eindruck.
Das Leipziger „Evangelisch-Lutherische Missions-
blatt“ bringt Berichte der Missionare in Deutsch-
Ostafrika, denen wir einiges entnehmen:
Aus Mulango wird geschrieben: Im April
wurde den Wakamba von der Regierung aufgetragen,
einen breiten Karawanenweg von hier über Ikutha
nach Kibwezi herzustellen. Die hiesigen Männer
haben ihn fast bis zum Ndheufluß schön gebaut, ja
teilweise haben sie sogar versucht, ihn gerade zu
legen. Sie zogen viele Tage früh mit Trommelklang