Arten sehr weiß aber weniger rein, in anderen rein,
aber etwas gelblich. — Von ostindischer Baumwolle
umfaßt Surat verschiedene Klassen gut zu verarbei-
tender Fasern, die aber weniger gleichmäßig als die
amerikanischen gedreht sind; Rangoon und Madras
sind geringere Sorten mit vielen runden und flachen
(toten) Fasern verunreinigt; Bengal ist ein Produkt
von Sea Island= und ägyptischem Samen. — West-
indische Baumwolle hat schöne Fasern, fällt aber von
Jahr zu Jahr ungleichmäßig in der Farbe aus. —
Von den ägyptischen Sorten ist Maranhams aus
brasilianischem Samen gezogen, in der Regel rauh
in der Faser, so daß sie ein hartes Garn ergibt;
Egyptian und Gallini sind teilweise braun, weich
und seidig, teilweise weiß, hart und rauh. — Brasi-
liens Baumwollen, zu denen außer den obengenannten
noch Santos, Bahia, Aracaju r2c. gehören, sind in
der Regel rauhfaserig, und das Gespinnst, zu welchem
sie verwendet sind, faßt sich drahtähnlich an. — Die
auf den Fidschi-Inseln gezogene Sea Island ist sehr
ungleichmäßig. — In Peru werden härtere und
weichere Sorten gewonnen; die weiche pernanische
ähnelt der Orleans -Baumwolle, die harte läßt sich
am besten mit brasilianischer gemischt verarbeiten.
··—— ,
Titeratur.
Dr. E. Friedrich: Produkten= und Verkehrskarte
von Afrika. Drei Blätter im Maßstabe von
1:10 000 000, nebst einer Beigabe, Literatur-
verzeichnis und Statistik enthaltend. Mk. 9.—.
Velhagen & Klasing, Leipzig.
Die vorliegende Karte unternimmt den Versuch,
für einen ganzen Erdteil zum ersten Male eine
Gesamtdarstellung der Produktions= und Verkehrs-
verhältnisse in größerem Maßstabe zu geben. Bei
der wirtschaftlichen und politischen Wichtigkeit, die
heute der „schwarze Erdteil“ besitzt, ist es von
großem Wert, auf verhältnismäßig großräumiger
Grundlage die Verteilung der Produktion und die
Züge der Handelsrichtungen mit einem Blicke zu
übersehen. Die Produktion des Mineral-, Pflanzen-
und Tierreichs ist in verschiedenen Flächenfarben
dargestellt, soweit sie für den Exporthandel wichtig
ist und dadurch auch wieder beemflussend auf die
überseeischen Dampferverbindungen wirkt. Erst in
zweiter Linie ist durch verschiedenfarbige Schriften
angegeben, wo die Produktion mehr dem Bedürsfnisse
der eingeborenen Bevölkerung dient. Durch einfache
graphische Darstellung ist auch auf den Exportwert
der wichtigsten Häsen Rücksicht genommen worden.
Ein begleitender Text gibt nähere Auskunft über die
Methode der Darstellung sowie über die benutzte
Literatur und enthält eine tabellarische Statistik, die
für alle afrikanischen Staaten oder Ländergruppen
Ausfuhr und Einfuhr nach Gegenständen und Wert
unterscheidet.
76 —
Prof. Dr. K. Hassert: Die neuen deutschen Erwer-
bungen in der Südsee. Dr. Seele & Co., Leipzig.
Die vorliegende Ubersicht behandelt die Karo-
linen, Marianen und Samoa-Inseln und bildet eine
Ergänzung zu des Verfassers im Jahre 1899 erschie-
nenem verdienstlichen Werke „Deutschlands Kolonien“.
Uber die Geschichte und Bedeutung der jüngsten
Kolonialerwerbungen Deutschlands erteilt sie auf
Grund eines sorgfältigen Studiums der einschlägigen
Literatur zuverlässige Auskunft.
E. de wildeman: Les plantes tropicales de
grande culture. Alfred Castaigne, Bruxelles.
Der sachkundige Verfasser behandelt in dem
vorliegenden Werk die für Zentralafrika wichtigsten
Kulturpflanzen (Kaffee, Kakao, Vanille, Kola und
Kautschuk), um den Interessenten die Kenntnis der
Geschichte und Behandlung dieser Produkte näher zu
bringen. Zur Veranschaulichung des Textes dienen
zahlreiche instruktive Abbildungen.
Die deutschen Kolonien. Monatsschrift für die
sittliche und soziale Hebung der Eingeborenen in
den Schutzgebieten. Herausgegeben von Gustav
Müller, Pastor in Groppendorf bei Hakenstedt,
Bez. Magdeburg. Preis jährlich 3 Mk. Verlag
von C. Bertelsmann in Gütersloh.
Der erste Jahrgang dieser neuen Monatsschrift,
deren Inhalt in drei Teile zerfällt, liegt jetzt abge-
schlossen vor. Der eine Teil — es sind fast alle Ein-
gangsartikel, daneben aber eine Reihe von Notizen —
behandelt nur Fragen, welche „ für die sittliche und
soziale Hebung der Eingeborenen in den Schutz-
gebieten“ von Bedeutung sind; einen zweiten Teil
bulden Aussatze verschiedenen Inhalts, die zur Be-
lebung und zur Erweckung des heimischen Interesses
für die Schutzgebiete sich eignen. Da schildert Major
v. Wissmann den „Anteil des Deutschen Reiches an
der Unterdrückung des afrikanischen Sklavenhandels“,
da gibt Pastor Holzhausen, der in Apia war, Be-
trachtungen „über Sprache und Literatur der Sa-
moaner“, da teilt Missionar Keller selbstgesammelte
und übersetzte „Kameruner Märchen“ und Missionar
Westermann desgleichen „Fabeln aus Togo“ mit 2c.
Der dritte Teil, der in jedem Hefte fünf bis sechs
Seiten umfaßt, bringt eine „Koloniale Rundschau",
die im Zusammenhange einen Uberblick über den je-
weiligen Stand in allen unseren Kolonien gibt und
in gleicher Weise die außerdeutschen Gebiete Afrikas
behandelt, dergestalt, daß in jedem Quartal der ganze
Erdteil besprochen wird. — Vom zweiten Jahrgange
liegt das erste Heft vor. Es enthält: Die Sicher-
stellung des Grundbesitzes zur Erhaltung der Nama-
stämme in Südwestafrika. Vom Herausgeber. —
Aus Samoas Geschichte. Von Fr. Holzhausen. —
Koloniale Rundschau.
„Aus fernen Landen“ nennt sich eine im
Verlage von W. Süsserott, Berlin, erscheinende, von