erwähnt, daß letzteres recht bedeutend ist. Nachdem
Herr James tatsächlich die oben genannten Erz-
mengen nachgewiesen hatte, schrieb er, daß er mit
Sicherheit glaube, annehmen zu können, daß in
größerer Teufe sich eine ebenso große Erzmenge von
etwa demselben Werte finden sollte. Der Ausbiß
(outcrop) bei Tsumeb wird von Herrn James als
550 Fuß lang, 40 Fuß breit und 30 bis 40 Fuß
hoch geschildert; er besteht aus zwei deutlich zu
unterscheidenden Erzadern, die durch harten, kompakten
Kalkstein von einander getrennt sind, und bildet einen
kleinen Hügel am Fuße einer großen Kalksteinkuppe.
Das Gemisch der Erze in diesem Ausbiß setzt sich
aus Bleiglanz, Kupferglanz und Karbonaten dieser
beiden Metalle zusammen. Im Norden zeigt der
Kalkstein kleine Aderchen von Kupferkarbonat, die
sich in der Teufe als Kupferglanz herausstellten. Die
gesammten Arbeiten, die die Expedition James aus-
geführt hat, umfassen 1860 Fuß. Diese Arbeiten
erstrecken sich auf zwei neue Schächte in der Teufe
von 180 Fuß und 42½6 Fuß Querschnitt, die Schächte
liegen 250 Fuß von einander entfernt. Zwei Strecken
verbinden die Schächte bei 64 Fuß und 160 Fuß.
Auf der Strecke Nr. 1 befinden sich sieben, auf der
Strecke Nr. 2 zehn QOuerschläge. Die günstigen
Berichte, die alle Vertreter der Gesellschaft in Bezug
auf die Arbeitsbedingungen abgefaßt haben, werden
von Herrn James bestätigt. Das zum Abbau der
Gruben erforderliche Wasser ist aus dem Oktzikotosee,
etwa 12 englische Meilen von Tsumeb entfeint, er-
hältlich. Feuerungsmaterial ist reichlich vorhanden.
Herr James schreibt, daß die Menge toten Hol-
zes, das sich allein in der Umgebung der Gruben
finde, jahrelang ausreichen wird, während durch
Schlagen von Unterholz weiteres Brennmaterial er-
hältlich sein würde. Außerdem hat die Natur den
Otavibesitz insofern außerordentlich begünstigt, als in
unmittelbarer Nähe der Gruben große Wälder aus-
gezeichnetes Grubenholz enthalten, so daß es nicht
nötig sein wird, Holz von Europa einzuführen.
Was die Arbeiterverhältnisse anbetrifft, so schreibt
Herr James, daß er keine Schwierigkeiten hatte, die
nötige Zahl von Arbeitern aufzubringen. Herr James
beschreibt die Hereros als einen schönen Menschen-
schlag mit guten Geistes= und Körperkräften. Sie
find willig, gutherzig und arbeitsfroh, fassen schnell
auf und lernen in kurzer Zeit ausgezeichnet mit
Bohrer und Hammer umzugehen, wenn sie richtig
behandelt werden. Die Mehrzahl von ihnen blieb
während der ganzen Zeit bei der Expedition. Er
spricht sich auch gut über die Ovambos aus und
sagt, daß einige seiner weißen Bergleute, die früher
in den Gruben des Transvaal gearbeitet haben,
erklärt hätten, daß sie niemals mit besseren „Boys“
zu tun gehabt hätten.
Was das Klima anbetrifft, so sagt Herr James,
daß es im allgemeinen als gesund bezeichnet werden
darf. Die Sommerhitze ist nicht übermäßig groß,
und die Kälte während des Winters ist gerade ge-
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nügend, um den Menschen für den kommenden
Sommer aufzufrischen. Der Gesamtregenfall für
das Jahr 1900 bis 1901 belief sich auf etwa
21 Zoll. Unter Berücksichtigung des Mangels an
frischem Gemüse war die Gesundheit des Lagers
sehr gut, und wenn die Gruben energisch bearbeitet
werden, so sei es empfehlenswert, Gemüse anzu-
pflanzen, was viel dazu beitragen würde, die weißen
Angestellten in guter Gesundheit zu erhalten. Die
Inangriffnahme des Betriebes ist von einer befrie-
digenden Lösung der noch schwebenden Frage der
Verkehrsverbindung nach der Küste abhängig.
Bamvpva.
Ropfstener in Samoga.
Nach einem Bericht des Kaiserlichen Gouverne-
ments von Samoa vom 29. Dezember v. Is. stellt
sich der Gesamtbetrag der im laufenden Rechnungs-
jahre gezahlten samoanischen Kopfstener auf 41 664
Mark. Die Steuer, die 4 Mk. auf den Kopf der
arbeitsfähigen männlichen Bevölkerung Samoas be-
trägt, hat sich damit ungefähr auf der Höhe des
Vorjahres gehalten.
Aus dem Bereiche der Wissionen und
der Untisklaverei· Bewegung.
Das „Missionsblatt der Brüdergemeinde“ Nr. 2
1903 enthält näheres über die Besetzung einer neuen
Station in Vikonge, Landschaft Ngulu, vier Tage-
reisen südlich von Tabora (Deutsch-Osta friko).
Die neue Station liegt sechs Tagereisen nördlich von
der Kmiwerestation der Brüdergemeinde Kitunda.
lber die neue Station und deren Lage wird berichtet:
„ARgulu“ heißt „Berge“, und tatsächlich ist jenes
Gebiet auch ein rechtes Bergland, aber seine Haupt-
berge liegen weiter nördlich und östlich. Hier münden
nur die letzten Höhenzüge, deren bedeutendster der
Vikonge ist, der diesem Teil von Ngulu den Namen
gibt. Das Geblet Vikonge ist zugleich das reichste
und bevölkertste von Ngulu, auch zahlreich bewohnt
von Küstenleuten, die hier Weizen bauen. Sonst ist
Ngulu ein langgezogenes Gebiet, überaus reich an
Wäldern, im Norden und Westen zusammenhängend
mit Unyanyembe, im Süden mit Ugunda, im Osten
reicht es bis an die Regierungsstraße Tabora—
Kilimatinde. Dank seiner Fruchtbarkeit ist das Land
sehr besetzt von Walungwanas, einem Mischvolk von
Arabern und Eingeborenen, die bis jetzt die Herren
im Lande waren. Der „König von Vikonge“ ist noch
ein Kind von ungefähr 12 Jahren. Gekauft haben
die Geschwister Brauer, die in Vikonge emgezogen
sind, eine Tembe, ein ziemlich großes Anwesen; mit
dem Bau eines Steinhäuschens ist der Missionar
beschäftigt.