Besitzer eingetrieben. Große Herden sind nicht so
zahlreich wie in Adamaua und bestehen dann meist
aus Bullen oder Ochsen, die als Trag- und Reittiere
(F. dahandi H. takarkari) herangezüchtet werden.
Die Pferde sind kräftiger und leistungsfähiger als
die Adamaua-Zucht, werden aber vielfach mit stark
salzhaltigen, gekochten Kornkuchen gemästet und
fallen, wenn sie diese nicht mehr bekommen, schnell
zusammen. Kleinvieh ist zahlreich, auch Strauße
werden, wie gesagt, vereinzelt gezüchtet.
Auffallend ist die Vorliebe für Wohlgerüche,
welche die Kanuris mit den Haussas teilen. Hier
wie dort werden Zibetkatzen (F. tursaru ladde H.
mussuru n#juda) gehalten, deren scharfriechender
Afterdrüsensaft von Zeit zu Zeit ausgepreßt wird
und sehr geschätzt ist; aber auch sonst wissen beide
Stämme wohlriechende Essenzen anzufertigen, die
von Arm und Reich benutzt werden.
Die Straße von Diköa nach Kufseri führt in
12 Marschstunden durch gut angebautes, von Kanuris
bewohntes Land über Watale nach Dubu mit einer
uralten burgartigen Feste. Ostlich folgt eine
15 Stunden breite, wasserarme, von Schuaarabern
besiedelte Heidesteppe mit stark salzhaltigem Unter-
grund.
In Kala Kura grenzen Bornu, Logone und
Makary aneinander; der Platz ist gleichfalls sehr
alt und als Markt bedeutend. Von hier über Alf
bis Kusseri sind 10 Marschstunden durch bevölkertes
Makarygebiet.
Die direkte Straße nach Süden führt von Diköa
aus in 36 Marschstunden nach Mandara; sie sind
Vogel und Rohlfs gezogen. Bis nach Wandala
hinein reicht der schwarze, fruchtbare Tsadboden.
Kanuris und Araber sitzen in kleinen Siedlungen
durcheinander bis an die den Mandarabergen vor-
gelagerte Steppe, die auf den westlichen Weg, an
der Grenze entlang, zu den Markiheiden (Issege-
stamm) hinüberführt.
Die Margkis haben von Madagali an bis nach
Bale, dem ersten Bornudorf, das am Kamadugun
liegt, in einer dornenbedeckten Ebene ihre Sied-
lungen. Diese liegen inmitten des Stachelwaldes,
der noch künstlich verstärkt ist, und sind fast ganz
unzugänglich.
Auch nördlich Bale ist die Gegend 8 Stunden
weit — weil ohne Wasser — unbesiedelt und ein
Tummelplatz von Wild und Raubzeug. Erst um
Bama nehmen Bevölkerung und Andau zu, und dann
folgt am Wasserlauf entlang Dorf an Dorf bis Dikög.
Deutsch-Südwelkafrika.
Untersuchung von Bodenproben der Farm Orab.
Der Direktor der Südwestafrikanischen Schäferei-
Gesellschaft hat einige Bodenproben von der seitens
der Gesellschaft gekauften, im Bezirke Gibeon (Deutsch-
152
Südwestafrika) belegenen Farm Orab dem Professor
Dr. Hahn vom South African College in Kapstadt
zur Untersuchung überwiesen. Über das Ergebnis
der Untersuchung berichtet Prof. Dr. Hahn, wie folgt:
„Die bei 105% C. getrockneten Proben enthielten:
Nr. 1 Nr. 2 Nr. 3
Wasser . 1.050% 2,025% 10,732%
Organ. Substanzen 2,595= 2,625 = 00725=
Mineral-Bestand-
teile . 96,355 = 95,350 97,643 =
Der in Chlorwasserstoffsäure lösliche Teil ent-
hielt, berechnet auf die Gesamtmenge der in Arbeit
genommenen Durchschnittsproben:
Nr. 1 Nr. 2 Nr. 3
Kieselsäure . 0,12% 0,20% 0,17%
Eifneryd u Toned- 2,25 2,35 = 2,27
Kalkerde 1,.40. 1,75 = 1,63=
Magnesia. 0,900 1,12- 1,15=
Kall 2,4487= 2,921= 28614=
Phosphorsäure- "Q
Anhydrid "8 "b 0.70 * 1,05 0,40
e Spur Spur Spur
Mit dem Rest einer jeden Probe wurden kleine
Kulturversuche angestellt in Töpfen und zwar mit
Weizen, Luzerne und Radieschen.
Zu Anfeuchtungen des Bodens wurde ausschließlich
destilliertes Wasser verwandt. Die Einsaat fand statt
am 19. Juni. Die Töpfe befanden sich in einem
Raum des chemischen Laboratoriums, welcher nicht
geheizt wurde und in welchem die Temperatur
zwischen 15“ C. und 20° C. schwankte. Die Be-
lichtung war mäßig. Heute am 20. September
zeigen die drei Weizenproben, welche sich kräftig
entwickelt haben, Ahren, die Luzerne ist 35 bis 40 cm
hoch, und die Radieschen, etwa 3¾/4 Zoll Durchmesser,
sind vor etwa 14 Tagen verspeist worden.
Alle drei Bodenproben sind vorzügliche Alluvial-
erde mit reichlicher Menge aller nötigen Pflanzen-
nährstoffe. Die drei Proben sind durchaus den
besten Alluvialböden der Karrooformation des Kap-
landes ähnlich, welche in ganz Südafrika wegen ihrer
Fruchtbarkeit bekannt und geschätzt sind, und eignen
sich vorzüglich für alle Kulturen. An verschiedenen
Orten in der Karroo enthalten die Alluvialböden
bedeutende Mengen von „brak“, d. h. lösliche Kar-
bonate, Chlorate und Sulfate, welche in diesen
Proben teils vollständig fehlen, teils nur in sehr
geringer Qualität vorhanden sind."“
Prof. Dr. Hahn ergänzte sein Gutachten mündlich
dahin, daß alle drei Proben sehr reich seien und
ein diesen Proben entsprechender Boden viele Jahre
ohne Düngung große Erträge liefern könne.
Verkauf von Farmen der Soutb African Territories.
Die South African Territories, welche im Süden
des deutsch-südwestafrikanischen Schutzgebietes eine