Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIV. Jahrgang, 1903. (14)

Stabsarzt Dr. Diesing und der Unteroffizier 
Dambrowski. 
  
Cogo. 
Der Finanzaspirant Sauerwein ist in Togo 
eingetroffen. 
Lüdwestafrika. 
Der Werkmeister Schönleben beim Kaiserlichen 
Hafenbauamt in Swakopmund ist nach Fertigstellung 
des Molenbaues aus seiner Stellung ausgeschieden 
und hat die Rückreise nach Deutschland angetreten. 
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Der Oberlandmesser Görgens hat die Wieder- 
ausreise nach Deutsch-Südwestafrika angetreten. 
Mit Heimatsurlaub sind am 29. März 1903 in 
Hamburg eingetroffen: Feldwebel Badke, Sergeant 
Müller, die Unteroffiziere Schäfer und Ulbrich, 
Sanitätsunteroffizier Kossack, der Gefreite Korsch 
und die Reiter Nutz und Wolf. 
Deutsch-Ueu-Sninea. 
Der Techniker Werner hat die Ausreise nach 
Deutsch-Neu-Guinea angetreten. 
Nachrichten aus den deutschen Schuhgebieten. 
(Abdruck der Nachrichten vollständig oder teilweise nur mit Quellenangabe gestattet.) 
Deutsch-DPltafrika. 
Usambara - Eisenbahn. 
Bericht über das erste halbe Jahr (April bis 
September) des Rechnungsjahres 1902. 
Die nach Eröffnung der Strecke Muhesa — 
Korogwe im März 1902 noch rückständigen Bau- 
arbeiten bis zur gänzlichen Fertigstellung jener Strecke 
— vornehmlich Ausbau des Bahnhofes Korogwe, 
Einbringen von Schotter an den hilermit noch nicht 
genügend versehenen Stellen, Ersatz der provisorischen 
Durchlässe im Luengeratale durch eiserne Uberbauten 
u. a. m. — sind durch heftiges Regenwetter in den 
Monaten April und Mai sehr verzögert worden. 
Erheblichen Schaden hat diese Regenzeit jedoch nicht 
angerichtet, auch konnte der Betrieb ohne Unter- 
brechung aufrecht erhalten werden; waren doch die 
Lokomotiven in Ordnung und genügten an Zahl 
dem Bedürfeisse. 
Alle eingangs erwähnten Fertigstellungsarbeiten 
waren Ende August soweit abgeschlossen, daß ein 
großer Teil der farbigen Arbeiter endgültig entlassen 
werden konnte und daß vom September ab nur noch 
das im Betriebsetat für 1902 vorgesehene Personal 
beschäftigt wurde. Ebenso wurde auch das farbige 
Personal in der Werkstätte, im Verkehrs= und Ver- 
waltungsdienste auf die für den Betrieb ausreichende 
Anzahl und auf entsprechende Lohnsätze zurückgeführt. 
Durch diese Maßnahmen entstanden keinerlei Schwie- 
rigkeiten, da die in den letzten Monaten allmählich 
zur Entlassung gekommenen Aubeiter der Verwaltung 
und der Unternehmer entweder ihre Heimat und ihre 
frühere Beschäftigung wieder aufssuchten oder sich an 
den Wanyamwesi-Ansiedelungen beteiligten, welche 
von dem Bezirksamte Tanga zur Entwickelung und 
Förderung der Landeskultur eingerichtet wurden. 
Die Zahl der europätschen Angestellten hat sich 
bis zum Schluß des Halbjahres auf 21 Köpfe ver- 
ringert, wie solches der für das Etatsjahr 1902 
durch die Ablehnung weiterer Mittel zur Vollendung 
  
der Usambarabahn gebotenen Betriebseinschränkung") 
entspricht. 
Für die Durchführung des öffentlichen Verkehrs 
genügten drei wöchentlich in jeder Richtung fahrplan- 
mäßig fahrende Züge, neben welchen einige Bedarfs- 
und Arbeitszüge eingelegt wurden. 
Der gute Gesundheitezustand des Personals hat 
es ermöglicht, trotz der eingangs erwähnten Betriebs- 
erschwernisse den fahrplanmäßigen Betrieb ungestört 
durchzuführen. 
Kamerun. 
Informationsreise des Bezirksrichters Diehl in den 
südlichen Teil des Bezirksamts Rribi. 
II. XX) 
Das große Dorf Bienemayong liegt bereits östlich 
der Wasserscheide Lobe-Campo in einem weiten Tal- 
kessel und zählt etwa 45 Hütten. 
Von hier ous wollte ich quer (NW) durch das 
Gebirge zum Lobe und diesem entlang zur Küste 
zurückmarschieren. Allein niemand wollte von einem 
Wege dorthin wissen. Das ganze Gebiet im Nord- 
westen sei völlig unbewohnt und kein Mensch sei 
noch durch dasselbe gekommen. Vielleicht aber gäbe 
es einen Weg von Ntola zur Küste. So marschierte 
ich denn am anderen Tage (26. November) nach dem 
drei Stunden weiter östlich gelegenen kleinen Orte 
Ntola (15 Hütten). Doch auch hier ward mir die 
gleiche Auskunft zu teil. Als die Leute aber sahen, 
daß ich ihnen keinen Glauben schenkte, erklärte der 
Häuptling, bis zum Lobe wolle er mich führen, 
weiter aber wüßte er nicht mehr Bescheid. Hiermit 
gab ich mich zufrieden, und so trat ich denn nach- 
mittags 2 Uhr den Marsch durch das unbekannte 
Gebiet an. 
*) Vergl. Deutsches Kolonialblatt 1902, S. 410. 
*# ) Vergl. Deutsches Kolonialblatt 1903, S. 147.
	        
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