Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIV. Jahrgang, 1903. (14)

folgenden Bäumen 2c: Mango, Hibiskus, Bay-Olbaum 
(Pimenta acris), Ananas, Kakao, Kickxia elastica, 
Japanische Mispel, Landolphien, Bambus, Kampher- 
baum, Ceylon-Zimmtbaum, Ricinus. Hinsichtlich der 
letzten drei Arten ist häufig die Ansicht ausgesprochen 
worden, daß sie ein Abschreckungsmittel für Moskitos 
wären. 
man wird gut tun, die betreffenden Bäume in der 
Nähe von Europäerwohnungen zu vermeiden. 
Im Gegensatz zu den vorhin genannten wurden 
in den folgenden Pflanzenarten sehr selten Culex- 
larven gefunden: Melia azedurach, Sapium sebi- 
forum, Baulimia variegata, Codiaeum, hochgelbe 
Varietät, Dracaena Veitschüi, Anona squamosa, 
Caryophyllus aromaticus, Andropogon nardus, 
Eucalyptus sp. Diese Bäume 2c. sind in ihrem 
Habitus so verschieden von den zuerst genannten, 
daß die Abneigung der Culexarten für dieselben 
vielleicht darin ihre Erklärung findet, daß die Culex 
in dem leichten Laub keinen Schutz gegen Sonne und 
Wind haben. Tatsächlich dürften nach meinen Ver- 
suchen die zuletzt genannten Pflanzenarten weniger 
von den Moskitos aufgesucht werden als andere, 
und aus diesem Grunde wird denselben für An- 
pflanzungen in der Nähe von Europäerwohnungen 
— sofern solche Anpflanzungen überhaupt wünschens- 
wert erscheinen — der Vorzug zu geben sein. 
Deutsch-Beu-Guinea. 
Katurerscheinungen auf den Ostkarolinen. 
Der stellvertretende Kaiserliche Vizegouverneur 
Berg berichtet aus Ponape: 
Das Erdbeben vom 22. September v. Is.,“) 
dessen Zentrum offenbar in Guam und Saipan ge- 
legen hat, ist anscheinend auch in Mokil (einer 75 km 
östlich von Ponape belegenen Inselgruppe) beobachtet 
worden; jedenfalls sind die dortigen Koralleninseln 
im September erschüttert worden. 
Am 18. Dezember v. Is. sind in den nördlichen 
Wohnplätzen der Landschaft Metalanim (Bezirk an 
der Ostküste von Ponape) Geräusche, die nach über- 
einstimmenden Angaben der Eingeborenen drei ein- 
zelnen Kanonenschüssen und darauf folgendem Klein- 
gewehrfeuer glichen, in südwestlicher Richtung gehört 
worden, während dieselben gleichzeitig in Ronkiti 
Die Versuche beweisen das Gegenteil. Und 
209 
  
– 
Namen eines auf den kleinen Inseln meist an erster 
Stelle genannten, in Ponape aber völlig aus der 
Erinnerung geschwundenen karolinischen Gottes. 
— — — —— —— 
Dolizeitruppe in Saipan (Marianen). 
Da die bis jetzt in Saipan bestehende, aus Ma- 
layen zusammengesetzte Polizeitruppe sich als un- 
brauchbar erwiesen hatte, ist dieselbe nunmehr in 
der Weise umgeändert worden, daß die Malayen 
durch eingeborene Chamorros und Karoliner ersetzt 
worden sind. Diese Eingeborenen verpflichten sich 
dem Bezirksamt für ein Jahr zum Dienst in der 
Truppe, müssen jedoch auch nach Ablauf ihres Dienst- 
jahres im Bedürfnisfalle sich zur Verfügung stellen. 
Die ganze Truppe besteht aus etwa 25 Mann und 
3 bis 4 Unteroffizieren. Am 1. Januar und 1. Juli 
jeden Jahres tritt die Hälfte der Mannschaft aus 
und wird durch neue ersetzt. Täglich von 6 bis 
8 ½½ Uhr früh ist Dienst, der sich auf Exerzieren, 
Schießen, Ruder= und Feuerwehrübungen erstreckt. 
Nach dem Dienst gehen die Leute ihren eigenen 
Geschäften nach. Sie erhalten monatlich 4 Mk., die 
Unteroffiziere 6 Mk. Sold und treten unter diesen 
Bedingungen gern ein. Den Leuten macht der 
Dienst offenbar Freude. Sie sind anstellig, gehorsam, 
exerzieren gut und schießen leidlich. Bis jetzt haben 
94 Eingeborene in der Truppe gedient. 
Samva. 
Safata-Samoa-Gesellschaft. 
Dem Syndikat zur Gründung der Safata-Samoa= 
Gesellschaft*) gehören an: Auf Samoa: Hermann 
Fiedler, in Firma Fiedler & von der Heide, Plantage 
Olonono, Saval (Samoa), Paul Hoeflich, Fabrikant 
und Plantagenbesitzer, Apia (Samoa), G. Kunst, Plan- 
tagenbesitzer, Villa Vailima bei Apia. In Deutsch- 
land: Berghauptmann v. Ammon, Bonn, Kriegs- 
gerichtsrat Becker, Straßburg i. E., Kommerzienrat 
H. N. Blunck, Neumünster, Konsul Paul Entz, Rends- 
burg, Frau Kommerzienrat Clara Fiedler, Braun- 
schweig, Fabrikbesitzer Dr. C. Meyer, Uerdingen, 
Professor Emil Neuer, Eppingen, Landrat Freiherr 
Senfft v. Pilsach, Marienburg, Westpr., Geheimer 
Kommerzienrat W. Spemann, Stuttgart, Kommerzien= 
rat Th. Sproesser, Stuttgart, Kommerzienrat Peter 
(Bezirk an der Südwestküste von Ponape) und Wone Jos. Stollwerck, Köln a. Rh., Kontreadmiral z. D 
in nordöstlicher Richtung vernommen wurden. 
handelt sich hiernach wohl um unterirdisches Getöse 
in den Bergen oder um Bergstürze, welche auf den 
Sitz des im September erfolgten Stoßes, die Gegend 
des Lugailan (Berg an der Südküste von Ponape) 
hindeuten, beiläufig bemerkt eines Berges mit dem 
  
— 
*) Siehe Deutsches Kolonialblatt 1902, S. 611. 
  
  
Es Strauch, Friedenau, Kammerherr Hans v. Vignau. 
Koburg. Alle Sendungen sind zu richten an den, 
Geschäftsführer des Syndikats: W. Mertens, Groß- 
Lichterfelde 1, Jägerstraße 13. 
*) Vergl. Deutsches Kolonialblatt 1903, S. 108.
	        
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