Magdalene Prince: Eine deutsche Frau im Innern
Deutsch-Ostafrikas. Mk. 3,50. E. S. Mittler
& Sohn, Berlin.
Die Gattin eines unserer bekanntesten Schutz-
truppenoffiziere, die als erste deutsche Hausfrau die
Gefahren und Anstrengungen eines Aufenthalts im
Innern Deutsch-Ostafrikas übernommen und bestanden
hat, schildert hier die verschiedenartigen Eindrücke
und Ereignisse ihres Aufenthalts im Innern Deutsch-
Ostafrikas. Da Frau Prince fast vier Jahre in
Uhehe zugebracht und den Wahehe-Aufstand mit-
erlebt hat, so erhalten wir aus ihrem Tagebuch
ein bewegtes Bild dieser Begebnisse und Unruhen,
die erst nach einer neuen Expedition gegen den
Sultan Quawa und nach dessen Tod zum Abschluß
kamen. Die Aufzeichnungen enden mit dem
27. Januar 1900, dem Beginn des letzten Heimats-
urlaubs des Hauptmanns Prince,. Bekanntlich ist
dieser später aus dem Reichsdienst ausgeschieden, und
das Ehepaar lebt seit seiner Rückkehr nach Ostafrika
dort als friedliche, betriebsame Pflanzer. Ins-
besondere unserer deutschen Frauenwelt seien die
unterhaltenden Tagebuchblätter warm empfohlen.
Das überseeische Deutschland. 20 Lieserungen
zu je 40 Pf. Stuttgart, Berlin, Leipzig. Union,
Deutsche Verlagsanstalt.
Lieferung 13 bis 16 dieses kolonialen Nach-
schlagewerkes behandeln Deutsch-Ostafrika und Neu-
Guinea. Zahlreiche treffliche Abbildungen sind auch
hier dem Texte beigegeben, der außerdem noch durch
eine Karte der deutschen Schutzgebiete im Stillen
Ogcan erläutert wird.
Dr. R. S. Steinmetz: Rechtsverhältnisse von ein-
geborenen Völkern in Afrika und Ozeanien.
M. 10,—. Julius Springer, Berlin.
Die „Internationale Vereinigung für vergleichende
Rechtswissenschaft und Volkswirtschaftslehre zu Berlin“
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schrieb im Jahre 1895 Fragebogen über die Rechts-
gewohnheiten von Naturvölkern aus, die an Beamte,
Missionare und sonstige geeignete Persönlichkeiten in
Afrika und Ozeanien versandt wurden. Die Ant-
worten auf diese Fragebogen sind nun in dem vor-
liegenden Werk gesammelt und von Dr. Steinmetz
mit orientierenden Einleitungen über das betreffende
Volk sowie mit ethnographischen und ethnologischen
Erläuterungen versehen worden. Behandelt sind ins-
besondere auch Volksstämme in Kamerun, Deutsch-
Südwestafrika, Deutsch -Ostafrika, dem Bismarck-
Archipel und den Marshall-Inseln, so daß auch die
Kenntnis der Eingeborenen der deutschen Schutz-
gebiete durch das Werk eine Bereicherung erfährt.
Generalmajor z. D. v. Brunn: Beiträge zur kriegs-
gemäßen Ausbildung, Besichtigung und Verwen-
dung der Hauptwaffe auf dem Exerzierplatz und
im Gelände. Bataillon — Regiment — Brigade.
Mk. 3,—. Liebel'sche Buchhandlung, Berlin.
Im Vorwort dieses soeben erschienenen Werkes
heißt es: Vorliegende Schrift soll praktische Beiträge
zu der Frage der Ausbildung und Verwendung der
Hauptwasse bringen. An Ausbildung und Führung
der Infanterie im Gefecht treten an die Führer
aller Grade kriegsgemäßere Forderungen heran.
Die Forderung größter Selbsttätigkeit im Gebrauch
der Waffe, in der Geländebenutzung, im Erkennen
und Ausnutzen der wichtigsten taktischen Momente
muß bis zu dem jüngsten Unterführer und an jeden
Schützen gestellt werden. Die Schrift betont überall
das Kriegsgemäße. Im Gefecht hat die Infanterie
noch vieles zu lernen und manches abzustreifen.
Hierzu soll die Schrift beitragen. Die aus der
Praxis entstandene Schrift hält dabei fest an den
bewährten Grundsätzen des Reglements. Sie soll
zu einer weiteren Vertiefung und zu einem fort-
gesctzten Eindringen in den Geist des Reglements
anregen.
Perkehrs -Nachrichtken.
Die Postagentur in Swakopmund (Deutsch-Südwestafrika) ist in ein Postamt umgewandelt worden.
Der Dampfer „Gertrud Woermann“" der Linie Kapstadt—Deutsch-Südwestafrika wird von
Mitte Juli d. Is. ab durch den Dampfer „Lulu Vohlen“, ein Schwesterschiff der „Gertrud Woermann“,
ersetzt werden.
Die Postagentur in Berlinhafen (Deutsch-Neu-Guinca) ist zur Teilnahme am Postanweisungs-
dienste zugelassen worden.