der Verhältnisse in Gamane. Durch die Friedens-
schlüsse mit den Mbiabi ist abermals ein Schritt zur
Eröffnung des Landes westwärts getan, der durch
den hohen Reichtum der Mbiabiurwälder an Gummi
und vor allem an Elfenbein erheblich ins Gewicht fallen
kann, falls dorthin entsandte Handelsagenten die
Verhältnisse richtig zu benutzen verstehen, die bei
diesen ganz unberührten Stämmen durch den lang-
jährigen Einfluß des Ngaundere= Sklavenhandels
immerhin verwickelter liegen, als bei den seither be-
arbeiteten Distrikten.
Durch die Gefangennahme Abus, den ich mit
seiner Familie, seinen Leuten und den für Verwal-
tungszwecke untauglichen Strafarbeitern bei Gonakoil
anzusiedeln gedenke, ist die dort immer noch ungelöste
Verpflegungsfrage ihrer Lösung näher gerückt. Die
Auswanderung verschiedener Stämme in die Nähe
von Bimba und Bori wird zur Bevölkerung der
Karawanenstraße und der noch unbesiedelten Ufer-
strecken des Dume, damit aber auch zur Hebung der
Produktion und Erleichterung der Trägerbeschaffung
in der Nordzone zweifellos wesentlich beitragen.
Als einschneidendsten Erfolg der Aktion möchte
ich schließlich hervorheben, daß die Mitschuld Bertuas
an der Plehnschen Katastrophe nunmehr ihre Sühne
gefunden hat.
— — jèJnnÊ
wissenschaftliche Sammlungen.
Der Oberleutnant Scheunemann hat der zoolo-
gischen Sammlung des Königlichen Museums für
Naturkunde zu Berlin eine von ihm auf der Jaunde-
station in Kamerun angelegte Naturaliensammlung
überwiesen, die folgende Gegenstände enthielt:
8 Schlangen, 112 Schmetterlinge in Düten,
2 Schmetterlingsraupen in Alkohol, 44 Käfer, 5 Odo-
naten, 65 Orthopteren und 10 Rhynchoten.
Die Konservierung der Tiere war gut. Die
Schlangen sind ihrer Fundörter wegen interessant.
Unter den Schmetterlingen befand sich eine Brahmaea=
art, unter den Orthopteren eine Palophusart von
besonderem Wert.
Deuksch-Südwelkafrika.
Angoraziegen für Deutsch= Südwestafrika.
Auf Veranlassung des Kaiserlichen Gouvernements
in Windhoek sind in Port Elizabeth 440 Angora-
ziegen und Ramme zu Zuchtzwecken angekauft und
im April d. Is. nach Deutsch-Südwestafrika verschifft
worden. Zwei besonders wertvolle Ramme wurden
nach dem Ankauf auf der landwirtschaftlichen Aus-
stellung in Grahamstown, zu der sie bereits ange-
meldet gewesen waren, prämiiert.
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Warshall-Inleln.
Verzeichnis der im Schutzgebiet der Marshall- Inseln
tätigen Dandels= und Erwerbsgesellschaften.
(Nach dem Stande vom 1. Januar 1903.)7)
I. Jaluit-Gesellschaft in Hamburg.
Jaluit, Hauptagentur der Jaluit-Gesellschaft:
8 weiße Kaufleute,
1 Halbblut, Lehrling,
1 weißer Platzaufseher,
2 weiße Zimmerleute,
4 chinesische Zimmerleute,
3 chinesische Bediente,
48 Karolinen-Arbeiter.
Schiffspersonal:
4 weiße Kapitäne,
3 weiße Steuerleute,
2 weiße Maschinisten,
1 farbiger Maschinist,
2 chinesische Schiffsköche,
28 farbige Seeleute.
Gastwirthschaft, Inhaber Philipp Poznanski,
2 chinesische Bediente.
Handelsstationen:
Jaluit: 2 weiße Händler, 3 Halbblutgehilfen,
Ebon: 2 weiße Händler, 2 Halbbluthändler,
Namerik: 1 weißer Händler, 1 Halbbluthändler,
Nauru: 4 weiße Händler,
Ailinglablab: 1 weißer Händler,
. Mille: 3 weiße Händler,
. Arno: 4 weiße Händler,
Majeru: 4 weiße Händler, 1 farbiger Händler,
. Maloelab: 1 weißer Händler,
. Mejit: 1 weißer Händler.
S Nra-
—
Pflanzungen:
1. Ujelang: 1 weißer Pflanzer, 22 Marshall-=
Arbeiter,
2. Killi: 4 Marshall-Arbeiter.
II. Capelle, de Brum und Jaluit-
Gesellschaft zu Hamburg.
Pflanzung Likieb: 1 weißer Pflanzer, 2 Halb-
blutpflanzer und etwa 150 Marshall-Arbeiter.
III. Bootbauer in Likieb:
Joachim de Brum (1 Halbblut), A. Capelle (2 Halb-
blut).
*) Vergl. Deutsches Kolonialblatt 1902, S. 222.