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Frauenlobstiftung.
Aufruf an Deutschlands ZJrauen.
In der Zeit der ersten deutschen Flotienbegeisterung vor mehr denn
50 Jahren haben Deutschlands Frauen dem Vaterlande durch Sammlung frei-
williger Gaben ein Kriegoschiff gestiftet, das ihnen zu Ehren den Namen
„Frauenlob“ empfing. Es ist im fernen Osten ein Opfer der empörten Elemente
geworden und ruht mit der gesamten Besatzung auf dem Grunde des Meeres.
Vor kurzem ist der ruhmreiche Name aufs neue erstanden. S. M. S. „Frauen-
lob“ hat vor wenigen Wochen zum ersten Male unter dem Oberbefehl S. K. H.
des Prinzen Heinrich von Preußen die deutsche Kriegoflagge gehißt. S. Maj.
der Kaiser haben in Erinnerung an die frühere Opferfreudigkeit die deutschen
Frauen durch diese neue Namengebung ehren wollen, die von einer deutschen
Frau vollzogen worden ist Deutschlands Frauen werden ohne Zweisel das
Bedürfnis empfinden, sich für diese Ehre erkenntlich zu zeigen. Das dürfte am
besten geschehen durch eine „Frauenlobstiftung“. Die Unterzeichneten sind
im Heimatohafen des Schiffes zusammengetreten, um diese Stiftung ins Leben
zu rusen. Nicht die Vermögenslage soll entscheiden, wer sich beteiligen kann;
eine Gabe von zehn Pfeunig von jeder deutschen Frau und Jungfrau genügt,
die Stiftung zu gründen. Wir zweifeln nicht, daß die Schwestern in Nord
und Süd, in Ost und West dieser Ehrenpflicht treu eingedenk sein werden.
Von dem Ertrage der Sammlung beabsichtigen wir zunächst der Offiziermesse
S. M. S. „Frauenlob“ ein bescheidenes Andenken zu überreichen, vor allen
Dingen aber eine Stiftung zur Linderung der Not von Frauen und Kindern
und nensigen Angehörigen der Besatzung zu machen, damit die Väter desto
fröhlicher auf der „Frauenlob“ auch in den fernsten Meeren ihren Dienst
tun können.
Wilhelmshaven, den 8. Juni 1903.
Der MAusschuß der Frauenlobstistung.
Frau Admiral Carola Thomsen, geb. v. Boeckmann.
Frau Generalar-Zt banna Rleffel, geb. Kühnemann.
Irau Sanitätsrat Elara Dithmar, geb. Schmidtmann.
Frau Regierung eassessor Margaretbe v. Trebra, geb. Hoch.
Konsistorialrat Goedel, Kaiserlicher Marine-Oberpfarrer.
Dauptmann Griot des II. Seebataillons, Adjutant der Kaiserlichen
Marinestation der Nordsee.
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Beste Referengn. —
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Verantkwortlicher Redakteur für den nichtamtlichen Teil:
Oskor 2# Viesenthal, Berlin.
Verlag und Druck der Königlichen Hofbuchhandlung und Hofbuchdruckerei von E. S. Mittler & Sohn, Berlin 8W 12, Kochstrate 68—71.
Augegeben am 16. Juli 1903 um 9 Ubr vormittags.