1908 auf 973 stellte; von der letzteren Zahl
stammten 751 aus der Kapkolonie, 222 aus den
beiden ehemaligen Freistaaten. Gegenüber diesem
Rückgang der Burenbevölkerung hat die deutsche
Bevölkerung des Schutzgebiets eine Zunahme um
403 Köpfe, von 2595 auf 2998, erfahren. Die
Verschiebungen innerhalb der übrigen im Schutzgebiet
vertretenen Nationalitäten sind geringfügig. Es
darf nicht unerwähnt bleiben, daß ein — wenn auch
nur bescheidener — Teil der Abnahme der Buren und
Zunahme der Deutschen auf die Annahme der
Reichsangehörigkeit seitens eingewanderter Buren
zurückzuführen ist.
Bei der im Vorjahr gegebenen Übersicht über
die Entwicklung der weißen Bevölkerung Südwest-
afrikas im Jahre 1901 V) wurde darauf hingewiesen,
daß der im Jahre 1901 eingetretene Zuwachs der
Burenbevölkerung zum weitaus größeren Teil aus
Frauen und Kindern bestand. Von den am 1. Januar
1902 im Schutzgebiet vorhandenen Kapländern und
Buren kamen nur 287 auf die erwachsenen Männer,
dagegen 1067 auf Frauen und Kinder. Die im Jahre
1902 eingetretene Rückwanderung hat sich in dem
Maße auf Frauen und Kinder beschränkt, daß trotz
der Gesamtabnahme der Burenbevölkerung des
Schutzgebiets eine Zunahme der erwachsenen Männer
südafrikanischer Herkunft um 29 zu konstatieren ist,
bei einer Abnahme der Frauen und Kinder um
410 Köpfe. Diese Verschiebung kommt in der Ver-
*) Vergl. Deutsches Kolonialblatt 1902, S. 338.
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teilung der gesamten weißen Bevölkerung des Schutz-
geblets auf die Geschlechter und Altersklassen darin
zum Ausdruck, daß die Zahl der männlichen Be-
völkerung um 115 Köpfe zugenommen, die weibliche
(ausschließlich der mit Weißen verheirateten ein-
geborenen Frauen) um 110 Köpfe abgenommen hat,
daß ferner die Knaben um 120, die Mädchen um
147 abgenommen, die erwachsenen Frauen nur
um 37, die erwachsenen Männer — also der für
die Schaffung von Werten und für die wirtschaft-
liche Entwicklung des Schutzgebiets wichtigste Teil
der Bevölkerung — um 235 Köpfe zugenommen haben.
Von den einzelnen Berufen haben, ebenso wie
im Vorjahr, die Anfiedler und Farmer die stärkste
Zunahme, um 127, aufzuweisen. Regierungsbeamte
und Schutztruppenangehörige haben eine Vermehrung
um 81 Köpfe erfahren. Die Zahl der Kaufleute
und Händler ist um 39 gestiegen. Die Handwerker
und Arbeiter sind um 26 Köpfe zurückgegangen,
und zwar lediglich infolge der erwähnten Beendigung
des Baues von Eisenbahn und Mole.
Unter den einzelnen Bezirken hat Windhuk die
weitaus stärkste Bevölkerungsvermehrung zu ver-
zeichnen (212 Köpfe). Zugenommen hat die weiße
Bevölkerung ferner in Gibeon, Karibib und Groot-
fontein. Eine nennenswerte Abnahme der weißen
Bevölkerung ist außer im Bezirk Keetmanshoop
(Rückwanderung der Buren) nur im Bezirk Swakop-
mund eingetreten (Wegzug der am Hafen= und
Eisenbahnbau beschäftigten Arbeiter). In den übrigen
Bezirken waren die Verschiebungen unbedeutend.
lbersicht über die weitze Bevölkerung des s#dwestafrikanischen Schutzgebietes.
(Nach dem Stand vom 1. Januar 1903.)
I. Allgemeine ÜUbersichten nach Bezirken (Bezirks= und Distriktsämter).
a. Gesamte weiße Bevölkerung nach Geschlecht, Familienstand und Wohnbezirk.
männliche Bevölkerung weibliche Bevölkerung Ge- Ein-
« samte geborene Summe
Wohnbezirk Erwachsene aue— Erwachsene —-e 8 d Sr. 10
. -. ver-.11
ledig zeirale ben men ledig zeiratet chen sammen volkerung herratet )
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12.
Keetmanshoop 396 205 2271828 18 144 206 370 1198 12 1210
Giben 132 93 126 351 33 85 137 255 606 8 614
Gobabis 78 4 2 84 — 4 1 5 89 — 89
Windhuk 14 168 130 1012 32 146 125 303 1815 14 1829
Swakopmund 381 49 25 455 27 48 26 100 555 — 555
Karibbb. 142 40 211403 10 42 26 78 281 — 281
Omaorürlnlr125 23 71 4 16 9 29 184 7 191
OuioHo5 15 12 172 5 13 7 25 197 1 198
Grootfontteen 69 25 37|131 18 25 41 84 215 — 215
zusammen 1903 2182 622 587 3391 147 523 579 1249 4640 42 4682
- 19021881 588 7078276 116 617 726 12369 4635 39 4674
Zu bew. Abnahme # 201 34 — 10|T 6 K S □ jS