hat, je einen zweiten Bruder für die Stationen Wind-
huk und Otjimbingue und einen dritten für eine in
dem Eingangshafen der Kolonie, Swakopmund, neu
anzulegende Station.“
— —— —
Aus fremden MHolonien und
Produktionsgebieten.
Rautschukgewinnung in Ceplon.
Bis vor nicht zu langer Zeit wurde der Para-
kautschuk des Handels ausschließlich aus den Kaut-
schukbäumen, deren Heimat die sumpfigen Wälder
Paras waren, gewonnen. Aber der immer zuneh-
mende Bedarf an Kautschuk in den verschiedensten
Industriezweigen ließ es in Verbindung mit den für
Parakautschuk erzielten hohen Preisen ratsam erscheinen,
den Parakautschukbaum auch in anderen Gegenden zu
kultivieren. Einige Pflanzer auf Ceylon waren unter
den ersten, welche mit dieser Kultur den Anfang
machten, indem sie von der Botanischen Abteilung
auf Ceylon Samen von Parakautschukbäumen bezogen,
welche durch die indische Regierung nach Ceylon schon
1876 eingeführt waren.
Die in Ceylon mit Parakautschukbäumen bepflanzte
Fläche wird zur Zeit auf 3000 Acre (à 40,5 Ar)
geschätzt. Die Parakautschukbäume gedeihen auch gut
auf den Hochebenen bis zu 3000 Fuß über dem
Meeresspiegel, wo die jährliche Regenmenge zwischen
70 und 150 engl. Zoll schwankt. In dem Süd-
Kalturadistrikte scheinen die günstigsten Erfolge erzielt
zu werden. Dieser liegt etwa 100 Fuß über dem
Meeresspiegel und hat jährlich eine durchschnittliche
Regenmenge von über 100 Zoll. Der Boden besteht
zum größten Teil aus sandigem Lehm. Die Bäume
wurden aus Samen gezogen und in Zwischenräumen
von 12 Fuß voneinander gepflanzt. Bereits nach
Verlauf von sieben Jahren konnte mit der Kautschuk-
gewinnung begonnen werden. Die Ausbeute an
eingetrocknetem Saft belief sich im verflossenen Jahre
durchschnittlich auf 1 engl. Pfund pro Baum.
Die Art der Gewinnung und Behandlung des
frischen Milchsafts ist auf den einzelnen Besitzungen
ziemlich gleichartig. Mit einem keilförmigen Instru-
mente werden etwa 6 Fuß über der Erdoberfläche
in jedem Baume eine Reihe winkelförmiger Einschnitte
mit der Spitze nach unten in Zwischenräumen von
8 bis 4 Zoll gemacht. Die Seiten des Winkels
haben gewöhnlich eine Länge von 5 bis 6 Zoll und
liegen an der offenen Seite etwa 4 Zoll auseinander.
Die keilförmige Gestaltung des Instruments soll ein
allzu tiefes Einschneiden verhindern, damit nicht das
Holz des Baumes verletzt wird. An den Punkten,
wo die beiden Seiten des winkelförmigen Einschnittes
zusammentreffen, wird ein kleines, rundes, dünnwan-
diges Gefäß von 3 bis 4 Zoll Weite und einer Tiefe
von etwa 4 Zoll zum Auffangen des rahmähnlichen
Saftes in der Weise befestigt, daß der dünne Rand
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des Gefäßes in die Rinde eingepreßt wird. Sogleich,
nachdem der Einschnitt in den Baum gemacht ist,
beginnt der Milchsaft herauszufließen, und fließt ge-
wöhnlich während einiger Stunden.
An dem darauffolgenden Tage wird wiederum
eine Reihe ähnlicher Einschnitte, etwa 6 Zoll unter
der ersten, gemacht und in dieser Weise an jedem
Tage fortgefahren, bis das Fußende des Baumes
erreicht ist; zwischen der ersten wird dann eine zweite
Serie solcher Schnittringe gemacht und dieses Ver-
fahren wird je nach der Größe der ersten Einschnitte
und der Stärke und dem Alter der Bäume ein drittes
und teilweise auch ein viertes Mal wiederholt. Das
Anzapfen der Bäume wird gewöhnlich am frühen
Morgen oder am Spätnachmittage vorgenommen, da
augenscheinlich die Sonnenhitze das Herauslaufen des
Milchsaftes beeinträchtigt.
Die bei der Weiterbehandlung des Saftes ange-
wandten Methoden sind von denkbar einfachster Natur.
Sobald der Milchsaft von den Pflanzungen eingebracht
ist, wird er in emaillierte eiserne Schüsselchen von
etwa 1 Fuß Durchmesser und 2 Zoll Tiefe gegossen
und hierin belassen, bis er eintrocknet, was gewöhnlich
an dem darauffolgenden Tage bereits erfolgt ist.
Wünscht man diesen Prozeß zu beschleunigen, so
mischt man dem Saft einige Tropfen Essigsäure bei.
Dieses Verfahren ist jedoch nicht zu empfehlen, da
der Kautschuk hierdurch stets minderwertig wird. Der
eingetrocknete Kautschuk wird demnächst durch Walzen
gepreßt. Es wird möglichst vermieden, während
dieser Behandlung Unreinigkeiten in den Kautschuk
gelangen zu lassen. Nach dem Pressen wird der
Kautschuk gewöhnlich ein wenig erhitzt, damit er
rascher trocknet und dann in einen gut gelüfteten
Raum gebracht. Auf diese Weise eingedickter Kaut-
schuk ist bernsteinfarben und durchscheinend; derselbe
wird mit etwa 4 s pro Pfund bezahlt.
(Nach The India Rubber Journal.)
Babndau in Khodesien.
Bei der Generalversammlung der Rhodesia
railways lim., einer Tochtergesellschaft der Chartered
Company, die vor einiger Zeit in London stattfand,
sind verschiedene Mitteilungen von allgemeinem In-
teresse gemacht worden.
Die Chartered Company hat jährlich 267 271 #
Zinsen für das Kapital der Gesellschaft garantiert.
An Schienen und rollendem Material ist in England
für 2 350 000 8& gekauft worden. Die Bahn Vry-
burg—Buluwayo bringt genug ein, um die 5 PCt.
Zinsen einer Anleihe von 2000 000 8 zu zahlen.
Es wird beabsichtigt, die Bahn 250 Meilen nach
Norden über den Sambesi hinaus nach reichen Kupfer-
minen auszubauen. Der Sambesi soll Anfang nächsten
Jahres erreicht werden. Die Linie Gwelo —Selukwe
ist fertig, von der Gwandalinie sind 34 Meilen ge-
baut. Die Matopolinie ist ebenfalls vollendet. Am