den Eingeborenen „bibu“ genannt wird, als über—
trägerin des die Schlafkrankheit hervorrufenden
Krankheitsstoffes an.
Während bisher Europäer sich einer Immunität
gegen diese fast immer tötlich verlaufende Krankheit
erfreuten, sind jetzt kürzlich zwei Fälle bei Weißen
zur Beobachtung gekommen, welche den Verdacht,
daß es sich um Schlafkrankheit handele, erwecken.
Die Behörden sollen bereits in Erwägung ge—
zogen haben, ob es nicht geratener wäre, ihren Sitz
von Entebbe ins Innere zu verlegen. Die Church
Mission, welche an dem Ufer des Sees eine große
Niederlassung zur Erziehung und Unterrichtung von
Eingeborenen in verschiedenen Industriezweigen ge-
gründet hatte, hat sich bereits auf Bruces Rat ent-
schlossen, die Neugründung aufzugeben und auf die
etwa sieben Meilen landelnwärts gelegene alte Station
zurückzukehren.
–
Dandel der Fidschi-Inseln im Jahre 1902.
Die Einfuhr der Fidschi-Inseln weist für die
letzten vier Jahre eine ununterbrochene Steigerung
auf; sie ist von 263 044 L im Jahre 1899 auf
349 890 ## im Jahre 1900, auf 351 183 #K im
Jahre 1901 und auf 526 847 8 im Jahre 1902
gestiegen. Zu der außerordentlichen Wertsteigerung
des letzten Jahres haben vornehmlich die vermehrten
Einfuhren der Colonial Sugar Refining Company
beigetragen, welche ihre Zuckerfabriken ausgedehnt hat.
Die Ausfuhr ist von 548 805 L im Jahre 1901
auf 535 171 8 im Jahre 1902 gesunken. Rechnet
man von dem letztjährigen Ausfuhrwert noch den
Wert der wiederausgeführten Waren ab, so verbleibt
für die auf den Inseln produzierten Waren ein
Betrag von 521 299 8& übrig. Der Ausfall in der
Ausfuhr gegen das Vorjahr hat seinen Grund vor-
nehmlich in dem niedrigen Zuckerpreise und in den
verringerten Verschiffungen von im Lande destilller-
tem Alkohol.
Die vier hauptsächlichsten Ausfuhrartikel sind
Zucker, Kopra, frische Früchte und Alkohol. Menge
und Wert dieser vier Produkte während der beiden
letzten Jahre veranschaulicht die folgende Aus-
fuhrliste:
Ausfuhrartikel Tons 1901 0 Tons7902
Zucker 31 751 380 155 35905 347 691
Kopra 10 626 107 372 10 683 135354
Frische Früchte — 23 175 — 25226
Gallonen Gallonen
Alkohol 137937 17232 20 299 3579
Die Zuckerindustrie der Inseln hat eine steigende
Produktion aufzuweisen, obwohl der Preis des Zuckers
im Laufe des Jahres 1902 von 12 L auf 7 4 10 sh
zurückgegangen ist. Auf diesen Preisrückgang ist auch
der Ausfall in dem Werte des ausgeführten Zuckers
zurückzuführen, der trotz des Ausfuhrüberschusses von
rund 4000 Tons gegen das Jahr 1901 hervortritt.
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Die Kopraausfuhr, welche der Menge nach der-
jenigen des Vorjahres etwa gleichsteht, hat infolge
der günstigeren Preise einen höheren Aussuhrwert
erreicht. Für die Folge wird eine noch größere
Kopraausfuhr erwartet, da die von den Eingeborenen
unter Aufsicht der Regierung angelegten Kokosplan-
tagen schon anfangen, Nüsse zu tragen.
Die Ausfuhr frischer Früchte hat, obwohl sie sich
gegen das Vorjahr bedeutend gehoben hat, den Stand
der voraufgegangenen Jahre nicht wieder erreichen
können. Hemmend auf die Entwicklung dieser Pro-
duktion haben einerseits die Krankheit der Bananen-
stauden, andererseits die Konkurrenz der Früchte
Queenslands gewirkt.
Die Gewinnung von Alkohol als Nebenprodukt
der Zuckerproduktion hat einen großen Rückgang
erfahren, da die Colonial Sugar Refining Company
es vorzieht, ihren Rohzucker auszuführen.
(Nach einem Bericht des Kais. Konsulats in Levuka.)
Derschiedene Witteilungen.
Achter internationaler Geographenkongreß.
Für den achten internationalen Geographen-
kongreß, der im September 1904 in den Vereinigten
Staaten tagen soll, sind Sitzungen in Wasdhington,
Newyork, Philadelphia, Baltimore, Chicago und
St. Louis geplant. Auch ist eine Fahrt von St.
Louis nach Mexiko und weiter nach Punkten von
geographischem Interesse in den westlichen Vereinigten
Staaten und Canada vorgesehen. „
Studienreise des Professors Dr. Büsgen nach
Liederländisch- Indien.
Der Professor der Botanik an der Königlichen
Forstakademie in Hann. Münden Dr. M. Büsgen
berichtet über die von ihm mit Hilfe des Buitenzorg-
Stipendiums ausgeführte Reise:
Am 4. September 1902 reiste ich mit dem Reichs-
postdampfer „Hamburg“ von Genua ab. In Suez,
Aden, Ceylon, Penang hatte ich Gelegenheit, an
Land zu gehen und bereits einige Pflanzen der
warmen Klimate kennen zu lernen. Von Singapore
fuhr ich mit dem direkt anschließenden holländischen
Dampfer „Pieter Bot“ nach Batavia, wo ich Ende
des Monats ankam, um nach eintägigem Aufenthalt
daselbst und Vorstellung bei dem Generalkonsul
v. Syburg mit der Bahn nach Buitenzorg weiter
zu reisen.
Am nächsten Tage ließ ich mich durch den Leiter
des Fremdenlaboratoriums, Herrn Dr. Breda de Hahn,
im Garten installieren und machte Besuche bei den
Abteilungsvorständen, vor allem bei Professor van
Romburgh, dem Vertreter des zur Zeit in Europa
weilenden Direktors Prof. Dr. Treub. Bei dem nächsten
Empfang des Herrn Generalgouverneurs ließ ich