unter den vorstehend beschriebenen Verhältnissen
erzielten Ergebnisse nicht entfernt von der wirt-
schaftlichen Bedeutung sind, welche z. B. der unter
den natürlichen Daseinsbedingungen des Landes
erfolgreich emporgewachsenen Anpflanzung Moltenos
unter allen Umständen zuerkannt werden muß.
Von Kimberley fuhr ich nach De Aar, dessen
Umgebung bereits das Gepräge der westlichen Karoo
zeigt. Grasloses steiniges Gelände, dessen Bedeckung
aus Büschen verschiedener Art besteht, deren weiter
unten Erwähnung getan werden soll. In De Aar
besichtigte ich eingehend verschiedene Brunnen mit
Windmotoren. Die Vegetation hat unter der exor-
bitanten Trockenheit der letzten Jahre stark gelitten.
Von einheimischen Bäumen zeigt Acacia horrida
(die von den Engländern als „Mimosa“ bezeichnete
buschartige Dornen-Akazie) noch gutes Gedeihen.
Von importierten gedeihen trotz der Dürre gut die
Kiefernarten pinaster, halepensis, canariensis,
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der Pfefferbaum und die Silberpappel, angehend
verhielt sich Eucalyptus resinifera; bei den eben-
falls angepflanzten Cupressus macrocarpa war
ein starkes Absterben älterer Pflanzen (etwa vom
vierten Jahre ab) zu bemerken. Von De Nar aus
wurde die Regierungsanpflanzung in Hannover besucht,
welche aus zwei Teilen besteht; einer befindet sich
im Osten, der andere im Norden der Stadt.
Letzterer wurde zuerst besichtigt. Der Boden ist ein
armer, trockener Sandboden, der hier und da von
festen Schichten durchsetzt, stellenweise auf der Ober--
fläche mit Flugsand bedeckt ist, dessen Festlegung durch
Müll nach der bei Port Elizabeth besprochenen
Weise in Angriff genommen wird. Die bisherigen
Resultate der dreijährigen Pflanzung sind im allge-
meinen wenig ermutigend, am besten gedeihen noch
Pyramidenpappeln, Tamarisken, Robmien (Rob.
pseudacacia), letztere zum Teil auf Bänken gepflanzt
(gegen Flugsand und undurchlässige Bodenschichten),
wo sie ungleich bessere Entwicklung zeigen. Von
Kiefern hat sich nur halepensis bewährt und auch
sie hat, besonders in den Bodensenkungen, starke
Fehlstellen aufzuweisen. Die Pflanzlöcher sind durch-
weg sehr groß (etwa 60 cqem) angelegt und mit
guter Erde gefüllt. Nach Beendigung der Pflanzung
sind sie rings um die Pflanze herum dick mit Feld-
abraum belegt, was sich besonders gegen Trockenheit,
auch gegen Sand und Frost gut erweist. In der
Stadt selbst sind neben kümmerlichen Eichen und
gut wachsenden Pappeln besonders viel Cypressen
angebaut, von denen horizontalis am besten gedeiht
und zu stattlichen Formen heranwächst. In die
Augen fällt ein besonders schönes etwa 20 m hohes
Exemplar von Wellingtonia gigantea. — Darauf
wurde die Plantage im Osten der Stadt besichtigt,
die eigentlich mehr ein Pflanzgarten größeren Sitls
ist und dementsprechend gepflegt wird. Am besten
gedeihen hier pinus halepensis und Robinia
pPseudacacia, gutes Aussehen zeigen Tamarisken,
Esche (frax kabylia), Platane (occidentalis),
cupressus horizontalis, Juniperus virginiana,
von Eukalypien E. rostrata, resinifera, Martiana,
Kasuarinen, Catalpa vignonordis sowie einige
Dornenarten (z. B. Prosopis Guliflora). Cupressus
sinensis gedeiht schlecht. In dem darauf besichtigten
Saat= und Pflanzkamp bot sich folgendes Erwähnens-
werte. Die Saatzinnkästen werden mit Sägespänen
bedeckt und bis zur vollendeten Keimung in
Holzkästen gesetzt, welche mit Segeltuch überspannt
sind; die dann ins Freie gesetzten Zinnkästen werden
durch Schutzdächer gegen schädliche Witterungseinflüsse
(Sonnenbrand, Frost) geschützt, die Pflanzkästen
gewöhnlich über der Erdoberfläche mit einer Lage
von Mist versehen. Alle solche Bedeckungen des
Bodens sind schon zur Erhaltung der Feuchtigkeit
von Bedeutung. Beim Auspflanzen ins Freie wird
hier keinerlei Dünger angewandt.
Am 5. Juni erfolgte die Rückreise nach De Aar,
am 6. die Weiterreise nach Victoria West Road
und von da nach Victoria West. Ir dieser trockensten
aller Karoogegenden, die ich sah, wurde neben den
kleinen Baumpflanzungen und Dammanlagen auf
verschiedenen Farmen auch den zum Teil durch starken
Salzgehalt ausgezeichneten wertvollen Futterbüschen
besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Die wertvolleren
unter ihnen waren allerdings teilweise vertrocknet,
teilweise bis auf kümmerliche Stümpfe abgewerdet,
so daß ein klares Bild derselben vielfach nicht ge-
wonnen werden konnte. Die Rhizome bleiben, wie
ich von erfahrenen Farmern hörte, stets lebendig
und senden bei Eintritt frischer Witterung sofort
neue Schößlinge an die Oberfläche. Günstiger für
das Studium dieser Büsche war die Umgegend von
Vels Port, wo ich auf den Farmen der Gebrüder
Jackson und von Rose Innes (alle in der Nähe
eines Flußbettes gelegen) eine üppig wachsende und
mannigfache Buschvegetation vorfand. Zu den salz-
haltigen Büschen gehören, abgesehen von den auch
hier angebauten australischen Salzbüschen, von den
einheimischen der sogenannte Vaal blackbosh und
der Ganna. Vom Vieh begehrte Büsche der Ebene
sind außerdem die verschiedenen Feigenbüsche (mesem-
brianthemum), der Inkbosh, Kriedorn; an den
Berghängen herrscht der Karoobusch vor, stellenweise
findet sich der holzartige Zuckerbusch (eine Proten).
Weniger angenommen werden der Wolfsdorn und
der Eselsbusch (ass-bosh), der vielfach zur Seifen-
gewinnung benutzt worden ist. Nicht nur in Victoria
West, sondern auch in Vels Port — abgesehen von
dem erwähnten Flußtal — hat die anhaltende Dürre
den Futterbestand so beeinträchtigt, daß viele Farmer
zu erheblicher Verminderung ihres Vieehstandes
gezwungen wurden, so daß auf so riesigen Flächen
wie 60000 acres anstatt 6000 Schafe und
2000 Ziegen beupielsweise zur Zeit nur noch die
Hälfte gehalten werden kann. Die Straußenzucht
hat hier und da vollkommen aufgegeben werden
müssen. Auch in Vels Port sah ich Brunnen mit
Wundmotoren verschiedener Systeme (Findlay und