Full text: Deutsches Kolonialblatt. XV. Jahrgang, 1904. (15)

Es war rührend anzusehen, wie z. B. der alte König 
von Bogu, welcher sich nur mit stärkster Unter- 
stũtzung aufrechterhalten konnte, es sich nicht nehmen 
ließ, mir beritten entgegenzukommen und den Be- 
grüßungsfeierlichkeiten bis zum Schlusse beizuwohnen, 
und wie der alte Häuptling von Lama im Kabore- 
lande, während ich seinen Bezirk durchzog, zum 
Zeichen seiner Unterwürfigkeit und Treue fast un- 
ausgesetzt vor mir hertrabte. Bei den größeren 
Empfängen wurde gewöhnlich auch angefragt, ob 
die Leute mit Spiel und Tanz ihre Aufwartung 
machen dürften, dem ich gern stattgab, da dies bei 
der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit eine 
Möglichkeit gewährte, durch eigenen Augenschein 
die Leute näher kennen zu lernen und Fühlung mit 
ihnen zu gewinnen. Jedenfalls habe ich überall 
den Eindruck gewonnen, daß die Eingeborenen sich 
unter der deutschen Herrschaft wohl fühlten und 
bemüht waren, dies auch bei ihrer Begrüßung zum 
Ausdruck zu bringen. 
Die sämtlichen Stationen im Innern standen 
unter dem Zeichen ernster und fleißiger Arbeit und 
elnes gedeihlichen Fortschritts. Ein jeder war be- 
müht, sein Bestes zu leisten, zur eigenen Ehre und 
zum Wohle der Kolonle. Die beiden Hauptstraßen, 
welche im Osten und Westen in das Innere führen, 
waren bis auf einige Strecken im Sokode= und 
  
240 
Kratschibezirk und die in der Hauptsache noch 
sehlenden Flußübergänge nahezu vollendet. 
Was nun die wirtschaftlichen Aussichten der 
Kolonie betrifft, so wird einer Nutzbarmachung der 
reichen Viehherden des Hinterlandes durch Export 
nach Kamerun oder anderen Plätzen nach der in- 
zwischen erfolgten Fertigstellung der Landungsbrücke 
kein wesentliches Hindernis entgegenstehen. Wie be- 
reits erwähnt, wird auch durch die weltere Aus- 
dehnung der Olpalmenkultur von Mono eine ge- 
wisse Hebung des Exportes veranlaßt werden 
können. Was speziell die Kulturen der Baumwolle, 
des Gummis, der Kola und des Kakaos betrifft, so 
hat sich im Interesse ihrer sachgemäßen Behandlung 
und einheitlicher Förderung die Entsendung eines 
Sachverständigen als ein dringendes Bedürfnis her- 
ausgestellt, welchem, ähnlich wie in den englischen 
Nachbarkolonten, die sämtlichen landwirtschaftlichen 
Betriebe des Landes zu unterstellen wären, so daß 
er sich vornehmlich auf Reisen befinden müßte. Im 
übrigen wird aber sowohl die Kakookultur, welche 
wesentlich in der Gegend des Gebirges in Frage 
kommt, wie diejenige der Baumwolle und die Aus- 
dehnung der Olpalmenkultur in den mittleren Be- 
zirken erst dann auf eine weitere gedeihliche Ent- 
wicklung rechnen können, wenn die Inlandsbahn 
nach Palime sichergestellt ist. 
  
Schiffsverkehr des Schutzgebiets Togo. 
Anzahl, Nationalität und Tonnengehalt der Schiffe, welche im Jahre 
v angelaufen haben. 
1903 die Reeden des Schutzgebiets Togo 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Reede von Lome Reede von Klein-Popo Zusammen 
Nationalität der — 
« Ka- Ka- 4 Ka= Ka- , Ka- Ka- . 
Schiffe LäLL— lender- Zu Ab 
jahr jahr nahme nahme] jahr jahr nahme nahme jahr jahr nahme nahme 
——— 1902 1963 — 
I. Anzahl der 
Schiffe. " 
a) Dampfer: 1 1 
deutsche 115, 98. — 17 82 66 — 16 197 164 — 33 
englische 38 40 2 — 35, 26 — 9 73 66. — 7 
französisch 17, 35 180— 19. 27. 8. — 36 62 26. — 
b) Segelschiffe- i 7 D 1 1 
amerikanische 1 5. — —— — — — 1 5. 4 — 
Summe in 178) u9 +— 1% + 
I ! . 
l I 
II. Registertons. 
a) Dampfer: # 
deutsche 179 349,176243. — 3106|133 228 111 486. — 217421312 577.267 729 — 24848 
englische « — 2846293I343411—119529661584635;—11980 
fküvsösische 25449 46 711 21262 —25 65 35 812, 10 17 — 51084 8252331 439 — 
b) Segelschisfe 1 # 4*“ 
mQmnmerikanische 2991 2145| 1846 — — — — — 299 2145 1846 — 
Summe 255419 ais a 10 r —20515 oss —23617|460 575 457 % – 83543 
1 . 
  
 
	        
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