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Nach einem ferneren Telegramm vom heutigen
Tage ist der bei Onganjira schwer verwundete
Leutnant v. Rosenberg am 25. April in Okahandja
gestorben.
Warlhall-Inleln.
Jabresbericht der Jaluit-Gesellschaft.
Der Jahresbericht der Jaluit-Gesellschaft für
1903 lautet, wie folgt:
Die Marktpreise unserer Produkte standen im
abgelaufenen Jahre nicht auf der Höhe der vor-
jährigen, aber der erheblich gesteigerte Umsatz ge-
stattete uns wiederum, recht befriedigende Resultate
zu erzielen.
Unsere Palmenpflanzungen in den Marshallinseln
entwickeln sich gut, und auch in den Oftkarolinen
haben wir mit dem eingeführten Pflanzungssystem
Erfolg gehabt. Größere Strecken bisher brach-
liegenden Landes sind unter unserer Anleitung von
den Eingeborenen gegen Gewährung von Vor-
schüssen mit Palmen bepflanzt worden. Die In-
sulaner bleiben in dem Besitz ihrer Ländereien und
verpflichten sich lediglich, aus den dereinstigen Er-
trögnissen die erhaltenen Vorschüsse nach und nach
abzutragen. Wir halten dieses System, welches die
Eingeborenen zugleich zu freier Arbeit erzieht,
namentlich für kleine Korallen-Atolle besonders ge-
eignet; es läßt sich aber allerdings nur da anwenden,
wo einer Gesellschaft seitens der Regierung Privilegien
erteilt sind, die es ihr ermöglichen, solche Vorschüsse
auf lange Jahre hinaus zu gewähren.
Wir haben umsomehr Grund mit diesem Erfolge
zufrieden zu sein, als sich unsere Hoffnungen, auf
Ponape und Kusaie tropischen Plantagenbau in
größerem Stlile zu betreiben, leider nicht verwirklicht
haben. Lauteten auch die Berichte unserer in
Gemeinschaft mit der Deutschen Bank, Berlin, und
der Aktiengesellschaft für Seilindustrie, Mannheim,
entsandten fachmännischen Kommission nicht ungünstig,
so hat doch die wissenschaftliche Bodenuntersuchung
ein so unerwartet schlechtes Resultat ergeben, daß
von der geplanten Anpflanzung von Musa textilis
Abstand genommen werden mußte. Ob auf den
genannten Inseln weniger anspruchsvolle Pflanzen
mit Aussicht auf Erfolg angebaut werden können,
muß praktischen Versuchen in kleinerem Maßstabe
vorbehalten bleiben. .
Unser Postdampfer „Oceana“ ist leider am
28. Dezember auf ein Riff gelaufen. Er wurde
zwar wieder flott und konnte nach beschaffter Not-
reparatur Sydney erreichen; die erlittenen Be-
schädigungen erwiesen sich aber als so erheblich, daß
zu einem Verkauf des Schiffes geschritten werden
mußte, welcher unser Jahresergebnis recht ungünstig
beeinflußt haben würde, wenn wir richt reichliche
Rückstellungen für einen derartigen Fall vorgesehen
hätten. Durch Charterung eines anderen Dampfers
wird der fahrplanmäßige Betrieb aufrecht erhalten,
bis unfer bei der Germania-Werft, Kiel, in Bau
befindlicher, den gesteigerten Anforderungen besser
gerecht werdender Dampfer in die Fahrt eingestellt
werden kann.
Die Ausbeute der in unserem letzten Bericht
erwähnten Phosphatlager hat sich so rasch ent-
wickelt, daß die Pacific Phosphate Company Ltd.,
London, bereits für das erste Halbjahr 1903 eine
Interimsdividende von 31½/ pCt. auf die Preserence
und 7½ pCt. auf die Ordinary Shares auskehren
konnte. Die Hälfte unseres Besitzes an Phosphate
Shares haben wir unseren Aktionären zum Nenn-
werte überlassen und den dadurch erzielten Gewinn
unserem Abschreibungskonto zugeführt.
Auch in diesem Jahre ist der friedliche Verkehr
mit den Eingeborenen nirgends gestört worden, ihr
Gesundheitszustand sowie ihre Lebensführung heben
sich von Jahr zu Jahr, und dank der von der
Herz-Jesu-Gesellschaft unterhaltenen Missionsschule
dringt auch die deutsche Sprache allmählich mehr ein.
Dürfen wir somit mit der Entwicklung der
Marthallinseln im großen ganzen zufrieden sein, so
haben wir diesen ohne jeglichen Reichszuschuß er-
zielten Erfolg nicht zum mindesten dem glücklichen
Umstande zu verdanken, daß unsere merkantllen und
kulturellen Bestrebungen bei der Kaiserlichen Ver-
waltung stets tatkräftige Förderung gefunden haben.
Der für 19083 erzlelte Brutto-
gewinn i1it.
Wir verwenden zu Ab-
schreibungen: Mk.
auf Schiffe 723833.71
Stationsgebäude 30 528,03
Boote und Inventar 18 917,25
Von dem sich ergebenden
Reingewinn odvo
stellen wir auf Abschrei-
bungskonto 220 000,00
und auf Extra-Reservekonto 20 252,89
Mk. 575 304,64
Mk.
121778.99
453 525,65
240 252,39
213 273,26
und schlagen die folgende
Verteilung vor:
4 pCt. Dividende. 48 000,00
Tantieme an den Auf-
sichtsrat und Vorstand. 38 102,66
11 pCt. Superdividende 132 000,00
' 213 102,66
indem der verbleibende Saldo
voaa 170,60
auf neue Rechnung vorgetragen wird.