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schmackooll geordneten Gruppen zusammengestellt.
Große Schlingpflanzen zogen sich von Baum zu
Baum, oft eine undurchdringliche grüne Laubmasse
bildend. Stattliche Exemplare von Hundsaffen be-
lebten das Bild und flüchteten mit Gebell, sobald
die Karawane in die Nähe kam. Etwa zwei Stunden
lang folgten wir nun im allgemeinen dem Laufe des
Bololet aufwärts, bis wir die von den Wanderobbo
Marti genannte Wasserstelle erreichten. Gewaltige
Granitwände faßten große Teile des tlefeingeschnittenen
Flußbettes ein, große Granitblöcke bedeckten die Sohle,
zwischen und auf ihnen stand in großen Mengen
schönes und spiegelklares Wasser. Daß auch diese
Wasserstelle beständig von Tieren aller Art aufgesucht
wird, bewiesen die vielen frischen Fährten in dem
Flußsande. Auch fanden wir im Flußbett die Überreste
eines vielleicht zwei Tage vorher von einem Löwen
geschlagenen Wasserbockes. Da der Löwe zu der von
ihm geschlagenen Beute zurückzukehren pflegt, so stellte
ich abends meine Löwenfalle auf. Bei einer etwa
zwei Stunden dauernden Streife um das Lager in
den Nachmittagsstunden sah ich verhältnismäßig wenig
Wild. Dieses zieht für den Aufenthalt bei Tage
die freie und offene Steppe vor, well es in ihr nicht
so leicht vom Jäger wie vom Raubwild überrascht
werden kann.
Die Nacht war kühl und verlief ohne Störung.
Nur die Lagerwache behauptete, im Schein des Feuers
zwel das Lager umschleichende Leoparden gesehen zu
haben. Um 5 Uhr am nächsten Morgen marschierte
die Karawane welter. Ich selbst blieb noch mit
elnigen Leuten zurück, da die abends zuvor aufge-
stellte Löwenfalle am frühen Morgen verschleppt war,
und ein Nachsuchen in der Dunkelheit doch zu keinem
Resultat geführt hätte. Beim Tagesgrauen folgten
wir dann den im Flußbett deutlich sichtbaren Ein-
schnitten, welche die Falle durch das Fortschleppen
hinterlassen hatte. Nach etwa 50 Schritten sahen
wir in der Falle eine auffallend gelb gefärbte Hyäne,
die wir im ersten Augenblick als Löwin ansprachen.
Sie hatte sich vergebens bemüht, mit der etwa 80 kg
schweren Falle am linken Vorderlauf den steilen
Rand des Flußbettes zu erklettern. Ein Fangschuß
streckte sie zu Boden, die Falle wurde wieder ver-
schnürt, und wenige Minuten später folgten wir etwa
um 6 Uhr der voraufmarschierten Karawane. Länger
als drei Stunden marschierten wir in annähernd
nördlicher Richtung, dem Laufe des Bololet auf
dessen rechtem Ufer folgend. Etwa um 9 Uhr hatten
wir die Karawane wieder eingeholt. Während der
ganzen Zeit hatten wir in dem Bololet kein Wasser
gesehen und da wir auch keine Aussicht hatten, bei
dem Weitermarsch am Fluß entlang Wasser zu finden,
überschritten wir das sandige und mit kleinem Stein-
geröll bedeckte Flußbett und setzten den Marsch in
erwa südöstlicher Richtung fort. Nach etwa 2⅛=
stündigem Marsch hatten wir den Bololet, der einen
großen Bogen nach Norden und Osten beschrieben
hatte, wieder erreicht. Hier hatte der Fluß wieder
Wasser. Da inzwischen die Mittagsstunde heran-
gekommen war, lagerten wir, jetzt auf dem linken
Flußufer. Die Wanderobbo nannten den Lagerplatz
Hiriro, die Wasserstelle selbst Langadalotoro. Wie
am Tage zuvor war auch hier sehr reichliches und
gutes Wasser. Das wellige Gelände zeigte im all-
gemeinen den Charakter der Parklandschaft. Ver-
einzelte kleine Strecken waren mit kleinem Steingeröll
und niedrigen Dornbäumen bedeckt. Auch heute
wieder war nicht so vicl Wild zu sehen wie in der
freien Steppe. Auf Anraten unserer Führer wurde
unmittelbar nach dem Eintreffen auf dem Lagerplatz
eine Dornboma zum Schutz gegen einen etwaigen
Überfall umherstreifender Massaihorden gebaut. Große
und starke, mit fingerlangen Dornen dicht gespickte
Aste und armstarke junge Bäume wurden mit Ast-
werk nach außen so fest und dicht aufeinander ge-
schichtet, daß der so entstehende Verhau etwa 1½
bis 2 m hoch und 3 bis 4 m breit war. Ein schnelles
Auseinanderzerren dieses Verhaues von außen ist
unmöglich, ebenso ein Uberklettern und Uberspringen.
so daß man in solcher Boma vor jedem Uberfall
absolut sicher ist. Diese Boma wurde kreisrund
angelegt mit einem Durchmesser von 50 Schritten.
An der Innenseite des Kreises standen in gleichen
Zwischenräumen die vier Europäerzelte und zwischen
diesen die Zelte der Askaris, so daß für den Fall
eines nächtlichen Angriffs jeder sofort auf seinem
Platze war. Lag auch eine direkte Veranlassung zu
einer Gefahr nicht vor, so war Vorsicht doch immer-
hin geboten, und dies umsomehr, als die Anregung
zum Bau der Boma von unseren Führern selbft
ausgegangen war. Auch an den nächsten Tagen
wurde das gleiche Verfahren beobachtet. Da alle
Hände elfrig zugriffen, alle Axte, Sägen und Seiten-
gewehre in Tätigkeit traten, Dornbusch überreichlich
vorhanden war, so dauerte die Arbelt nur etwas.
über eine Stunde. Dafür konnten wir uns dann
während der Nachtstunden, in denen außerdem noch
Posten durch das Lager patroulllierten, unbedingter
Ruhe hingeben. In den Nachmittagsstunden wurde
der übliche bewaffnete Spaziergang um das Lager
gemacht, während dessen jeder von uns noch einige
Antilopen erlegte. Oberleutnant Wendland hatte noch
ein Rencontre mit einem starken Rudel wilder Hunde.
Leider gelang es ihm nicht, einen von diesen schlimm-
sten Räubern der Steppe zu erlegen. In starken
Rudeln jagen sie gemeinsam, ihre Opfer einkreisend.
Auch der Löwe vermeidet es, mit ihnen in allzunahe
Berührung zu kommen. Mil Eintritt der Dunkelheit
wurde der einzige Ausgang des Lagers geschlossen,
und auf dem engen Raum entwickelte sich ein reges
Leben, wie in einem Ameisenhaufen, bis diesem durch
das Hornsignal Ruhe geboten wurde. Ohne Störung
verlief die Nacht, die Temperatur war kühl und
erfrischend und ebensowenig wie an den vorher-
hgehenden und den nachfolgenden Tagen wurde man
von Moskitos belästigt. Um 5 Uhr 35 Min. ging
es am nächsten Morgen wieder in Richtung ON.6