Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVI. Jahrgang, 1905. (16)

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Druckfehler-Berichtigung. 
In Nr. 4 des Deutschen Kol. Bl. vom 15. Fe- 
bruar ist auf Seite 114 unter: „Von der Usam- 
bara-Bahn“ in der zweiten Zeile zu lesen: „etwa 
14 km lang"“ anstatt: „etwa 4 km lang“. 
  
wissenschaftliche Sammlungen. 
Hauptmann Merker in Moschi hat dem Zoolo- 
gischen Museum in Berlin eine von ihm angelegte 
Naturaliensammlung übersandt, die folgende Objekte 
enthielt: 
18 Säugetierfelle, Skelette und Schädel, 2 Süß- 
wasserfische, 1 Eldechse, 14 Schmetterlinge und 4 Rau- 
pen in Alkohol, 670 Käfer, 16 Neuropteren, 5 Gläser 
mit Hymenopteren, 1 Wespennest, 28 Diopteren, 
4 Odonaten, 360 Rhynchoten, 702 Orthopteren, 
eine Spinnensammlung, 2 Krebse, 38 Würmer. 
Die Konservierung der Tiere war gut. 
Die Säugetiersammlung enthielt einige recht seltene 
und eine soeben erst beschriebene neue Art, die 
Wühlratte Georhynchus schillingsi Mtsch. Durch 
die Untersuchung des eingesandten Moschusböckchens 
konnte festgestellt werden, daß diese Art auf Zanzibar 
durch eine andere Form vertreten ist, als am Kili, 
mandscharo, und daß bei Moschi und Groß-Aruscha. 
dieselbe Form gefunden wird. Unter den Fischen 
bildet das Jugendstadium von Labeo einen recht 
erwünschen Zuwachs des Museums. Die Insekten 
waren recht willkommen. Sie sind zum Teil eine 
wertvolle faunische Ergänzung zu früheren Sendungen 
aus dem Kilimandscharo-Gebiet. Besonders brauch- 
bar erwiesen sich die Schaben. Das Spinnenmaterial 
ist zur Bearbeitung mit anderem Material sehr 
wertvoll. 
Aus demselben Gebiet sandte Stabsarzt Dr. 
Philipps ein: 
2 Säugetierschädel, 22 Käfer, 4 Schlupfwespen 
und 1 Ameise, 1 Diptere, 2 Rhynchoten, 4 Ortho- 
pteren, 4 Skolopender. 
Die Konservierung auch dieser Tiere war gut. 
Die Säugetierschädel sind gut erhalten und ge- 
hören Arten an, die erst vor elnigen Jahren neu 
beschrieben sind. Sie sind für die Säugetiersamm- 
lung des Museums wertvoll und sehr willkommen. 
Die Insekten enthielten willkommene Ergänzungsstücke 
des schon vorhandenen Materials. 
  
Oberleutnant Küster hat dem Zoologischen 
Museum in Berlin elne von ihm bei Bukoba zu- 
sammengebrachte Sammlung als Geschenk überwiesen, 
die folgende Objekte enthielt: 
2 Säugetierfelle, 6 Schädel und 1 Gehörn, 
1 Krokodilschädel, 1 Schmetterling, 100 Käfer, 
1 Hymenoptere, 2 Rhynchoten, 1 Orthoptere, 
1 Tausendfüßer. 
Die Konservierung der Tiere war melstens gut. 
  
Die Schädel des Pavians, des Servals, einer 
Wildkatze und eines Schuppentieres waren sehr will- 
kommen, weil sie aus wenig erforschten Gebieten 
stammen. Die eingesandte Gazelle war im Zoolo= 
gischen Museum bisher noch nicht vertreten. 
Die Käfer sind in zoogeographischer Beziehung 
recht wertvoll. 
Der Reserent belm Kaiserlichen Gouvernement 
Methner hat dem Zoologischen Museum in Berlin 
eine von ihm in Tanga, Korogwe und in der Mko- 
masi-Steppe am mittleren Pangani angelegte Natu- 
raliensammlung als Geschenk überwiesen. Die Samm- 
lung enthielt: 
1 Säugetier, 10 Reptilien und Amnphibien, 
663 Käfer, 3 Hymenopteren, 82 Rhynchoten, 72 
Orthopteren, 4 Spinnen, 1 Krebs. 
Die Konservlerung der Tiere war größtenteils 
gut. Ein Teil der Orthopteren war leider ver- 
schimmelt. 
Die Spitzmaus Crocidra gracilipos Ptrs. war 
recht willkommen. Die meisten Insekten gehören zu 
bekannten Arten, sind aber in faunischer Beziehung 
wertvoll. - 
  
Hauptmann Nigmann, Bezirlschef in Iringa, 
hat dem Zoologischen Museum in Berlin eine von 
ihm in Uhehe in Deutsch-Ostafrika zusammengebrachte 
Naturallensammlung als Geschenk überwiesen, welche 
folgende Objekte enthielt: 
3 Reptilien, 30 Schmetterlinge, 1 große Kollek- 
tion Käfer, 35 Hymenopteren, 650 Rhynchoten, 
57 Orthopteren und zahlreiche Termiten. 
Die Konservierung der Tiere war gut. 
Die drei sehr interessanten Arten Chamäleone 
waren sehr willkommen. Die Inselten bilden eine 
sehr wertvolle Bereicherung der entomologischen 
Sammlung. Besonders wertvoll sind die Kefer. 
Unter ihnen sind nicht nur zahlreiche neue Arten 
aus den Familien der Cicindeliden, Carabiden, 
Scarabäiden, Tenebrioniden, Cerambyciden, Chryso-= 
meliden und Curculioniden, sondern sie liefern auch 
wichtige Beiträge zur Verbreitung der Coleopteren 
im südlichen Teile von Deutsch-Ostafrika. Auf Grund 
dieses Materlals und anderer Käfer, die das Museum 
schon besitzt, kann ein ziemlich gutes Bild von der 
Coleopterenfauna vom Süden Deutsch-Ostafrikas 
entworfen werden. 
  
Ramerun. 
Erste Sitzung des Gouvernementsrats. 
In der am 10. Januar d. Is. in Viktorl 
unter Leitung des stellvertretenden Gouverneurs, 
Wirkl. Legationsrats Gleim, abgehaltenen ersten 
Sitzung des Gouvernementsrats stand als erster 
Punkt auf der Tagesordnung: „Verordnung, betr.
	        
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